Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Den Strom für den Unterbrecher liefert das Element E; hierbei ist der
Stromlauf folgender: Vom Elemente E zur Klemme k des Commutators, durch
diesen in die Drahtwindungen des Elektromagnetes e, welcher mit der Feder f
durch einen Draht leitend verbunden ist, dann durch den Hebel bis in jene Metall-
spitze, die in das Gefäß A taucht, durch das Quecksilber dieses Gefäßes und den
metallischen Boden desselben zur Klemme k1 und endlich von hier durch den Com-
mutator nach E zurück. Die Höhe der Quecksilbergefäße und des horizontalen, die
Metallspitzen und den Anker tragenden Hebels sind regulirbar; sie werden derart
gestellt, daß im Ruhezustande des Apparates die Metallspitzen die Quecksilberober-
flächen berühren. Sobald der Strom von E den eben angegebenen (in der Figur
punktirt gezeichneten) Weg durchfließt, wird der Elektromagnet e erregt und zieht
daher seinen Anker an; es senkt sich also der Hebelarm f e und folglich muß

[Abbildung] Fig. 194.

Großes Inductorium nach Ruhmkorff.

der Hebelarm f A steigen, d. h. die Metallspitze in A wird gehoben und kommt
außer Berührung mit dem Quecksilber. Dadurch wird der Strom unterbrochen,
der Anker vom Elektromagnete wieder losgelassen und der Hebel schnellt wieder
in die erste Lage zurück, wodurch die Spitze in A neuerdings mit dem Quecksilber
in Berührung kommt und also den Strom wieder schließt. Es wird also in solcher
Weise eine schwingende Bewegung des Hebels erzeugt.

Bei B trägt der Hebel eine zweite Metallspitze, die offenbar gleichzeitig mit
der Spitze in A in und außer Berührung mit dem Quecksilber kommen muß.
Dieser Theil des Unterbrechers ist aber in den Kreis des inducirenden Stromes
eingeschaltet, folglich muß auch der inducirende Strom gleichzeitig mit dem Strome
von E abwechselnd geöffnet und geschlossen werden. Nehmen wir zunächst an, die
Metallspitze bei B tauche in das Quecksilber ein, dann nimmt der inducirende
Strom folgenden (mit Strichpunkt gezeichneten) Weg: Von der Batterie G zur
Klemme K, durch den Commutator und einen Kupferstreifen zur Klemme 2, durch

Den Strom für den Unterbrecher liefert das Element E; hierbei iſt der
Stromlauf folgender: Vom Elemente E zur Klemme k des Commutators, durch
dieſen in die Drahtwindungen des Elektromagnetes e, welcher mit der Feder f
durch einen Draht leitend verbunden iſt, dann durch den Hebel bis in jene Metall-
ſpitze, die in das Gefäß A taucht, durch das Queckſilber dieſes Gefäßes und den
metalliſchen Boden desſelben zur Klemme k1 und endlich von hier durch den Com-
mutator nach E zurück. Die Höhe der Queckſilbergefäße und des horizontalen, die
Metallſpitzen und den Anker tragenden Hebels ſind regulirbar; ſie werden derart
geſtellt, daß im Ruhezuſtande des Apparates die Metallſpitzen die Queckſilberober-
flächen berühren. Sobald der Strom von E den eben angegebenen (in der Figur
punktirt gezeichneten) Weg durchfließt, wird der Elektromagnet e erregt und zieht
daher ſeinen Anker an; es ſenkt ſich alſo der Hebelarm f e und folglich muß

[Abbildung] Fig. 194.

Großes Inductorium nach Ruhmkorff.

der Hebelarm f A ſteigen, d. h. die Metallſpitze in A wird gehoben und kommt
außer Berührung mit dem Queckſilber. Dadurch wird der Strom unterbrochen,
der Anker vom Elektromagnete wieder losgelaſſen und der Hebel ſchnellt wieder
in die erſte Lage zurück, wodurch die Spitze in A neuerdings mit dem Queckſilber
in Berührung kommt und alſo den Strom wieder ſchließt. Es wird alſo in ſolcher
Weiſe eine ſchwingende Bewegung des Hebels erzeugt.

Bei B trägt der Hebel eine zweite Metallſpitze, die offenbar gleichzeitig mit
der Spitze in A in und außer Berührung mit dem Queckſilber kommen muß.
Dieſer Theil des Unterbrechers iſt aber in den Kreis des inducirenden Stromes
eingeſchaltet, folglich muß auch der inducirende Strom gleichzeitig mit dem Strome
von E abwechſelnd geöffnet und geſchloſſen werden. Nehmen wir zunächſt an, die
Metallſpitze bei B tauche in das Queckſilber ein, dann nimmt der inducirende
Strom folgenden (mit Strichpunkt gezeichneten) Weg: Von der Batterie G zur
Klemme K, durch den Commutator und einen Kupferſtreifen zur Klemme 2, durch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0318" n="304"/>
              <p>Den Strom für den Unterbrecher liefert das Element <hi rendition="#aq">E</hi>; hierbei i&#x017F;t der<lb/>
Stromlauf folgender: Vom Elemente <hi rendition="#aq">E</hi> zur Klemme <hi rendition="#aq">k</hi> des Commutators, durch<lb/>
die&#x017F;en in die Drahtwindungen des Elektromagnetes <hi rendition="#aq">e</hi>, welcher mit der Feder <hi rendition="#aq">f</hi><lb/>
durch einen Draht leitend verbunden i&#x017F;t, dann durch den Hebel bis in jene Metall-<lb/>
&#x017F;pitze, die in das Gefäß <hi rendition="#aq">A</hi> taucht, durch das Queck&#x017F;ilber die&#x017F;es Gefäßes und den<lb/>
metalli&#x017F;chen Boden des&#x017F;elben zur Klemme <hi rendition="#aq">k</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und endlich von hier durch den Com-<lb/>
mutator nach <hi rendition="#aq">E</hi> zurück. Die Höhe der Queck&#x017F;ilbergefäße und des horizontalen, die<lb/>
Metall&#x017F;pitzen und den Anker tragenden Hebels &#x017F;ind regulirbar; &#x017F;ie werden derart<lb/>
ge&#x017F;tellt, daß im Ruhezu&#x017F;tande des Apparates die Metall&#x017F;pitzen die Queck&#x017F;ilberober-<lb/>
flächen berühren. Sobald der Strom von <hi rendition="#aq">E</hi> den eben angegebenen (in der Figur<lb/>
punktirt gezeichneten) Weg durchfließt, wird der Elektromagnet <hi rendition="#aq">e</hi> erregt und zieht<lb/>
daher &#x017F;einen Anker an; es &#x017F;enkt &#x017F;ich al&#x017F;o der Hebelarm <hi rendition="#aq">f e</hi> und folglich muß<lb/><figure><head>Fig. 194.</head><lb/><p>Großes Inductorium nach Ruhmkorff.</p></figure><lb/>
der Hebelarm <hi rendition="#aq">f A</hi> &#x017F;teigen, d. h. die Metall&#x017F;pitze in <hi rendition="#aq">A</hi> wird gehoben und kommt<lb/>
außer Berührung mit dem Queck&#x017F;ilber. Dadurch wird der Strom unterbrochen,<lb/>
der Anker vom Elektromagnete wieder losgela&#x017F;&#x017F;en und der Hebel &#x017F;chnellt wieder<lb/>
in die er&#x017F;te Lage zurück, wodurch die Spitze in <hi rendition="#aq">A</hi> neuerdings mit dem Queck&#x017F;ilber<lb/>
in Berührung kommt und al&#x017F;o den Strom wieder &#x017F;chließt. Es wird al&#x017F;o in &#x017F;olcher<lb/>
Wei&#x017F;e eine &#x017F;chwingende Bewegung des Hebels erzeugt.</p><lb/>
              <p>Bei <hi rendition="#aq">B</hi> trägt der Hebel eine zweite Metall&#x017F;pitze, die offenbar gleichzeitig mit<lb/>
der Spitze in <hi rendition="#aq">A</hi> in und außer Berührung mit dem Queck&#x017F;ilber kommen muß.<lb/>
Die&#x017F;er Theil des Unterbrechers i&#x017F;t aber in den Kreis des inducirenden Stromes<lb/>
einge&#x017F;chaltet, folglich muß auch der inducirende Strom gleichzeitig mit dem Strome<lb/>
von <hi rendition="#aq">E</hi> abwech&#x017F;elnd geöffnet und ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werden. Nehmen wir zunäch&#x017F;t an, die<lb/>
Metall&#x017F;pitze bei <hi rendition="#aq">B</hi> tauche in das Queck&#x017F;ilber ein, dann nimmt der inducirende<lb/>
Strom folgenden (mit Strichpunkt gezeichneten) Weg: Von der Batterie <hi rendition="#aq">G</hi> zur<lb/>
Klemme <hi rendition="#aq">K</hi>, durch den Commutator und einen Kupfer&#x017F;treifen zur Klemme 2, durch<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[304/0318] Den Strom für den Unterbrecher liefert das Element E; hierbei iſt der Stromlauf folgender: Vom Elemente E zur Klemme k des Commutators, durch dieſen in die Drahtwindungen des Elektromagnetes e, welcher mit der Feder f durch einen Draht leitend verbunden iſt, dann durch den Hebel bis in jene Metall- ſpitze, die in das Gefäß A taucht, durch das Queckſilber dieſes Gefäßes und den metalliſchen Boden desſelben zur Klemme k1 und endlich von hier durch den Com- mutator nach E zurück. Die Höhe der Queckſilbergefäße und des horizontalen, die Metallſpitzen und den Anker tragenden Hebels ſind regulirbar; ſie werden derart geſtellt, daß im Ruhezuſtande des Apparates die Metallſpitzen die Queckſilberober- flächen berühren. Sobald der Strom von E den eben angegebenen (in der Figur punktirt gezeichneten) Weg durchfließt, wird der Elektromagnet e erregt und zieht daher ſeinen Anker an; es ſenkt ſich alſo der Hebelarm f e und folglich muß [Abbildung Fig. 194. Großes Inductorium nach Ruhmkorff.] der Hebelarm f A ſteigen, d. h. die Metallſpitze in A wird gehoben und kommt außer Berührung mit dem Queckſilber. Dadurch wird der Strom unterbrochen, der Anker vom Elektromagnete wieder losgelaſſen und der Hebel ſchnellt wieder in die erſte Lage zurück, wodurch die Spitze in A neuerdings mit dem Queckſilber in Berührung kommt und alſo den Strom wieder ſchließt. Es wird alſo in ſolcher Weiſe eine ſchwingende Bewegung des Hebels erzeugt. Bei B trägt der Hebel eine zweite Metallſpitze, die offenbar gleichzeitig mit der Spitze in A in und außer Berührung mit dem Queckſilber kommen muß. Dieſer Theil des Unterbrechers iſt aber in den Kreis des inducirenden Stromes eingeſchaltet, folglich muß auch der inducirende Strom gleichzeitig mit dem Strome von E abwechſelnd geöffnet und geſchloſſen werden. Nehmen wir zunächſt an, die Metallſpitze bei B tauche in das Queckſilber ein, dann nimmt der inducirende Strom folgenden (mit Strichpunkt gezeichneten) Weg: Von der Batterie G zur Klemme K, durch den Commutator und einen Kupferſtreifen zur Klemme 2, durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/318
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/318>, abgerufen am 24.11.2024.