wachsen; hierbei erfolgt die Zunahme der Wärmemenge proportional dem Quadrate der Elektricitätsmenge, denn vergleichen wir z. B. bei Anwendung von zwei Flaschen die für die Depressionen und die Elektricitätsmengen erhaltenen Zahlen, so bekommen wir für die Elektricitätsmengen 2 und 6 die Proportion:
22 : 62 soll gleich sein 1·8 : 15·8
oder 4 : 36 soll gleich sein 1·8 : 15·8
d. h. 4 mal 15·8 soll gleich sein 36 mal 1·8
oder 63·2 annähernd gleich 64·8.
Daß die Producte je zweier Glieder dieser Proportion nicht vollkommen gleich sind, liegt natürlich in den nie auszuschließenden Beobachtungsfehlern. Die Uebereinstimmung beider Werthe ist aber hinlänglich genau, um das oben aus- gesprochene Gesetz der Wärmewirkung als giltig ansehen zu dürfen, da bei einer sehr großen Anzahl von Versuchen sich stets so nahe übereinstimmende Werthe ergeben haben.
Vergleichen wir nun die Zahlen untereinander, die in einer horizontalen Reihe stehen, so erkennen wir die Beziehungen, welche bei gleichbleibender Elektricitätsmenge zwischen der Wärme-Erzeugung und der Zahl der Flaschen bestehen. Man ersieht hieraus, daß bei Entladung derselben Elektricitätsmenge die Depressionen d der Flaschenzahl umgekehrt proportional werden, daß also die Wärmemenge desto geringer wird, je größer die Anzahl der Flaschen ist, oder mit anderen Worten, auf eine je größere Oberfläche eine und dieselbe Elektricitätsmenge vor ihrer Entladung ver- theilt war.
In ähnlicher Weise untersuchte Rieß auch den Einfluß von Veränderungen im Schließungsbogen auf die Wärme-Entwicklung in der Drahtspirale, indem er mit Hilfe des Henley'schen Ausladers feuchte Schnüre oder kürzere oder längere Metalldrähte in den Bogen einschaltete. Die Erwärmung der Spirale nahm ab, wenn feuchte Schnüre, Wassersäulen oder auch Metalldrähte von bedeutender Länge eingeschaltet wurden; sie nahm zu, wenn bei gleicher Länge der Metalldrähte ihr Durchmesser zunahm. Ferner zeigte sich die Erwärmung unter sonst gleichen Umständen auch verschieden je nach der verschiedenen Natur der eingeschalteten Drähte. Rieß beobachtete auch, daß die Dauer der Entladung zunimmt mit der Abnahme der Leitungsfähigkeit eines Drahtes, und daß das Erwärmungsvermögen des letzteren der verzögernden Kraft des Metalles direct proportional sei. Vorssel- mann de Heer sprach dann den Satz aus, daß die Entladung einer mit derselben Elektricität geladenen Batterie in jedem Schließungsbogen dieselbe Gesammtwärme- menge erzeuge. Mit der Veränderung des Schließungsbogens wird nur die Vertheilung der an den einzelnen Partien des Bogens erzeugten Wärmemengen geändert, die Summe aller bleibt aber stets constant. Dieses Verhalten zeigt, daß das Princip der Erhaltung der Kraft auch für die Elektricität Geltung besitzt: eine bestimmte Arbeitsmenge in der Form elektrischer Spannung giebt bei Um- wandlung in eine andere Form, nämlich in Wärme, immer dieselbe Wärmemenge, nie mehr und nie weniger.
In inniger Beziehung zu den Wärmewirkungen stehen die Lichtwirkungen, welche durch elektrische Entladungen hervorgerufen werden. Es ist wohl Jedermann bekannt, daß diese dazu benützt werden können, die mannigfachsten und prächtigsten Lichteffecte hervorzurufen. Die Lichteffecte sind sehr mannigfacher Art und ändern sich mit Veränderung der Umstände, unter welchen die Entladung stattfindet. Sie sind sehr schwach, wenn die Entladung eines Conductors nur durch Ausströmen
wachſen; hierbei erfolgt die Zunahme der Wärmemenge proportional dem Quadrate der Elektricitätsmenge, denn vergleichen wir z. B. bei Anwendung von zwei Flaſchen die für die Depreſſionen und die Elektricitätsmengen erhaltenen Zahlen, ſo bekommen wir für die Elektricitätsmengen 2 und 6 die Proportion:
22 : 62 ſoll gleich ſein 1·8 : 15·8
oder 4 : 36 ſoll gleich ſein 1·8 : 15·8
d. h. 4 mal 15·8 ſoll gleich ſein 36 mal 1·8
oder 63·2 annähernd gleich 64·8.
Daß die Producte je zweier Glieder dieſer Proportion nicht vollkommen gleich ſind, liegt natürlich in den nie auszuſchließenden Beobachtungsfehlern. Die Uebereinſtimmung beider Werthe iſt aber hinlänglich genau, um das oben aus- geſprochene Geſetz der Wärmewirkung als giltig anſehen zu dürfen, da bei einer ſehr großen Anzahl von Verſuchen ſich ſtets ſo nahe übereinſtimmende Werthe ergeben haben.
Vergleichen wir nun die Zahlen untereinander, die in einer horizontalen Reihe ſtehen, ſo erkennen wir die Beziehungen, welche bei gleichbleibender Elektricitätsmenge zwiſchen der Wärme-Erzeugung und der Zahl der Flaſchen beſtehen. Man erſieht hieraus, daß bei Entladung derſelben Elektricitätsmenge die Depreſſionen d der Flaſchenzahl umgekehrt proportional werden, daß alſo die Wärmemenge deſto geringer wird, je größer die Anzahl der Flaſchen iſt, oder mit anderen Worten, auf eine je größere Oberfläche eine und dieſelbe Elektricitätsmenge vor ihrer Entladung ver- theilt war.
In ähnlicher Weiſe unterſuchte Rieß auch den Einfluß von Veränderungen im Schließungsbogen auf die Wärme-Entwicklung in der Drahtſpirale, indem er mit Hilfe des Henley’ſchen Ausladers feuchte Schnüre oder kürzere oder längere Metalldrähte in den Bogen einſchaltete. Die Erwärmung der Spirale nahm ab, wenn feuchte Schnüre, Waſſerſäulen oder auch Metalldrähte von bedeutender Länge eingeſchaltet wurden; ſie nahm zu, wenn bei gleicher Länge der Metalldrähte ihr Durchmeſſer zunahm. Ferner zeigte ſich die Erwärmung unter ſonſt gleichen Umſtänden auch verſchieden je nach der verſchiedenen Natur der eingeſchalteten Drähte. Rieß beobachtete auch, daß die Dauer der Entladung zunimmt mit der Abnahme der Leitungsfähigkeit eines Drahtes, und daß das Erwärmungsvermögen des letzteren der verzögernden Kraft des Metalles direct proportional ſei. Vorſſel- mann de Heer ſprach dann den Satz aus, daß die Entladung einer mit derſelben Elektricität geladenen Batterie in jedem Schließungsbogen dieſelbe Geſammtwärme- menge erzeuge. Mit der Veränderung des Schließungsbogens wird nur die Vertheilung der an den einzelnen Partien des Bogens erzeugten Wärmemengen geändert, die Summe aller bleibt aber ſtets conſtant. Dieſes Verhalten zeigt, daß das Princip der Erhaltung der Kraft auch für die Elektricität Geltung beſitzt: eine beſtimmte Arbeitsmenge in der Form elektriſcher Spannung giebt bei Um- wandlung in eine andere Form, nämlich in Wärme, immer dieſelbe Wärmemenge, nie mehr und nie weniger.
In inniger Beziehung zu den Wärmewirkungen ſtehen die Lichtwirkungen, welche durch elektriſche Entladungen hervorgerufen werden. Es iſt wohl Jedermann bekannt, daß dieſe dazu benützt werden können, die mannigfachſten und prächtigſten Lichteffecte hervorzurufen. Die Lichteffecte ſind ſehr mannigfacher Art und ändern ſich mit Veränderung der Umſtände, unter welchen die Entladung ſtattfindet. Sie ſind ſehr ſchwach, wenn die Entladung eines Conductors nur durch Ausſtrömen
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wachſen; hierbei erfolgt die Zunahme der Wärmemenge proportional dem Quadrate
der Elektricitätsmenge, denn vergleichen wir z. B. bei Anwendung von zwei Flaſchen
die für die Depreſſionen und die Elektricitätsmengen erhaltenen Zahlen, ſo bekommen
wir für die Elektricitätsmengen 2 und 6 die Proportion:
22 : 62 ſoll gleich ſein 1·8 : 15·8
oder 4 : 36 ſoll gleich ſein 1·8 : 15·8
d. h. 4 mal 15·8 ſoll gleich ſein 36 mal 1·8
oder 63·2 annähernd gleich 64·8.
Daß die Producte je zweier Glieder dieſer Proportion nicht vollkommen
gleich ſind, liegt natürlich in den nie auszuſchließenden Beobachtungsfehlern. Die
Uebereinſtimmung beider Werthe iſt aber hinlänglich genau, um das oben aus-
geſprochene Geſetz der Wärmewirkung als giltig anſehen zu dürfen, da bei einer
ſehr großen Anzahl von Verſuchen ſich ſtets ſo nahe übereinſtimmende Werthe
ergeben haben.
Vergleichen wir nun die Zahlen untereinander, die in einer horizontalen Reihe
ſtehen, ſo erkennen wir die Beziehungen, welche bei gleichbleibender Elektricitätsmenge
zwiſchen der Wärme-Erzeugung und der Zahl der Flaſchen beſtehen. Man erſieht
hieraus, daß bei Entladung derſelben Elektricitätsmenge die Depreſſionen d der
Flaſchenzahl umgekehrt proportional werden, daß alſo die Wärmemenge deſto geringer
wird, je größer die Anzahl der Flaſchen iſt, oder mit anderen Worten, auf eine je
größere Oberfläche eine und dieſelbe Elektricitätsmenge vor ihrer Entladung ver-
theilt war.
In ähnlicher Weiſe unterſuchte Rieß auch den Einfluß von Veränderungen
im Schließungsbogen auf die Wärme-Entwicklung in der Drahtſpirale, indem er
mit Hilfe des Henley’ſchen Ausladers feuchte Schnüre oder kürzere oder längere
Metalldrähte in den Bogen einſchaltete. Die Erwärmung der Spirale nahm ab,
wenn feuchte Schnüre, Waſſerſäulen oder auch Metalldrähte von bedeutender Länge
eingeſchaltet wurden; ſie nahm zu, wenn bei gleicher Länge der Metalldrähte ihr
Durchmeſſer zunahm. Ferner zeigte ſich die Erwärmung unter ſonſt gleichen
Umſtänden auch verſchieden je nach der verſchiedenen Natur der eingeſchalteten
Drähte. Rieß beobachtete auch, daß die Dauer der Entladung zunimmt mit der
Abnahme der Leitungsfähigkeit eines Drahtes, und daß das Erwärmungsvermögen
des letzteren der verzögernden Kraft des Metalles direct proportional ſei. Vorſſel-
mann de Heer ſprach dann den Satz aus, daß die Entladung einer mit derſelben
Elektricität geladenen Batterie in jedem Schließungsbogen dieſelbe Geſammtwärme-
menge erzeuge. Mit der Veränderung des Schließungsbogens wird nur die
Vertheilung der an den einzelnen Partien des Bogens erzeugten Wärmemengen
geändert, die Summe aller bleibt aber ſtets conſtant. Dieſes Verhalten zeigt, daß
das Princip der Erhaltung der Kraft auch für die Elektricität Geltung beſitzt:
eine beſtimmte Arbeitsmenge in der Form elektriſcher Spannung giebt bei Um-
wandlung in eine andere Form, nämlich in Wärme, immer dieſelbe Wärmemenge,
nie mehr und nie weniger.
In inniger Beziehung zu den Wärmewirkungen ſtehen die Lichtwirkungen,
welche durch elektriſche Entladungen hervorgerufen werden. Es iſt wohl Jedermann
bekannt, daß dieſe dazu benützt werden können, die mannigfachſten und prächtigſten
Lichteffecte hervorzurufen. Die Lichteffecte ſind ſehr mannigfacher Art und ändern
ſich mit Veränderung der Umſtände, unter welchen die Entladung ſtattfindet. Sie
ſind ſehr ſchwach, wenn die Entladung eines Conductors nur durch Ausſtrömen
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/155>, abgerufen am 28.11.2024.
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