Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

des Signals häufig eine große Anzahl Vermittlungsposten geschaffen werden, die
kostspielig sein, sowie die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Signals beeinträchtigen
würden und unter Umständen selbst störend und verwirrend werden können. Man
muß also Mittel suchen, welche die am Stellorte zur Zeichengebung aufzuwendende
Kraft gleich direct bis zum Aufstellungspunkte des Signals übertragen, und können
hierzu mechanische (Drahtzüge oder Gestänge), hydraulische und pneumatische Vor-
richtungen dienen. Dort aber, wo diese Hilfsmittel zufolge der Ortsverhältnisse
oder weil die Entfernung zu bedeutend ist, oder endlich weil die Punkte, wo das
Signal gleichzeitig gegeben oder empfangen werden soll, zu zahlreich sind, nicht
mehr mit erwünschtem Erfolge Anwendung finden könnten, kann die Elektricität
als fernwirkende Kraft mit Vortheil ausgenutzt werden. Das durch Elektricität
hervorgerufene Signal ist von keiner der in Betracht kommenden Entfernungen
irgendwie abhängig; es kann ohne alle Kraftanstrengung seitens des Signalisiren-
den augenblicklich gegeben werden; die Verbindung des Signalstandortes mit dem
Absendungsorte ist leichter herzustellen wie bei jeder anderen Anlage, und selbst
die gefürchteten störenden Beeinflussungen durch atmosphärische und tellurische
Elektricität lassen sich in gewissem Maße unschädlich machen. Demzufolge hat
auch der Betrieb mittelst Elektricität für eine Reihe bestimmter Eisenbahnsignale
allgemein und grundsätzlich, für andere Signale wieder häufig, wenn auch nicht
grundsätzlich platzgegriffen, und zählen darunter die durchgehenden Linien-
signale, die Hilfssignale von der Strecke und auf den Zügen, die
Distanzsignale und die Zugdeckungssignale
."

Unter durchlaufenden Liniensignalen versteht man solche Signale,
welche von einer Station zur Nachbarstation in der Art gegeben werden, daß sie
sämmtliche dazwischenliegende Bahnbewachungsposten mitempfangen. Diese ursprüng-
lich durch optische Telegraphen übermittelten Signale werden gegenwärtig durch
elektrische Läutewerke gegeben. Oesterreich ebenso wie Deutschland haben für ihre
Hauptbahnen die elektrischen Liniensignale gesetzlich vorgeschrieben. So sind in
Oesterreich z. B. nachstehende Glockensignale vorgeschrieben: "Der Zug fährt gegen
den Endpunkt der Linie": dreimal zwei Glockenschläge. "Die Locomotive soll
kommen": dreimal fünf Glockenschläge. "Alle Züge aufhalten": die Gruppe von
drei und zwei Glockenschlägen mindestens viermal hintereinander. "Der Zug fährt
auf dem unrichtigen Geleise gegen den Anfangspunkt der Linie": dreimal die
Gruppe von drei und fünf Glockenschlägen u. s. w.

Es wird ferner gefordert, daß jeder Wärter im Stande sein muß, von seinem
Posten auf der Strecke aus Glockensignale zu geben. Aus diesem Grunde wird
daher auf den Läutewerkslinien gewöhnlich die Schaltung auf Ruhestrom benützt.
Die Schaltung auf Arbeitsstrom würde nämlich für jeden Posten eine Batterie
oder einen Inductor erfordern, was nicht nur einen erheblich größeren Kosten-
aufwand, sondern auch die Vermehrung der Fehlerquellen und einen schwierigeren
Dienst zur Folge hätte.

Bei den auf der Strecke zur Verwendung kommenden Glockensignal-Apparaten
unterscheidet man die Glocke sammt Zubehör und das Schlagwerk; letzteres besteht
aus einem durch ein Gewicht in Bewegung gesetzten Laufwerke und aus der
elektrischen Auslösung. Die Läutewerke werden sowohl mit einer als auch mit
zwei Glocken construirt; erstere geben dann natürlich immer nur einen Schlag,
letztere aber zwei rasch aufeinander folgende Schläge -- einen sogenannten Doppel-
schlag; sie heißen daher auch Doppelschläger. In Oesterreich verwendet man

des Signals häufig eine große Anzahl Vermittlungspoſten geſchaffen werden, die
koſtſpielig ſein, ſowie die Fortpflanzungsgeſchwindigkeit des Signals beeinträchtigen
würden und unter Umſtänden ſelbſt ſtörend und verwirrend werden können. Man
muß alſo Mittel ſuchen, welche die am Stellorte zur Zeichengebung aufzuwendende
Kraft gleich direct bis zum Aufſtellungspunkte des Signals übertragen, und können
hierzu mechaniſche (Drahtzüge oder Geſtänge), hydrauliſche und pneumatiſche Vor-
richtungen dienen. Dort aber, wo dieſe Hilfsmittel zufolge der Ortsverhältniſſe
oder weil die Entfernung zu bedeutend iſt, oder endlich weil die Punkte, wo das
Signal gleichzeitig gegeben oder empfangen werden ſoll, zu zahlreich ſind, nicht
mehr mit erwünſchtem Erfolge Anwendung finden könnten, kann die Elektricität
als fernwirkende Kraft mit Vortheil ausgenutzt werden. Das durch Elektricität
hervorgerufene Signal iſt von keiner der in Betracht kommenden Entfernungen
irgendwie abhängig; es kann ohne alle Kraftanſtrengung ſeitens des Signaliſiren-
den augenblicklich gegeben werden; die Verbindung des Signalſtandortes mit dem
Abſendungsorte iſt leichter herzuſtellen wie bei jeder anderen Anlage, und ſelbſt
die gefürchteten ſtörenden Beeinfluſſungen durch atmoſphäriſche und telluriſche
Elektricität laſſen ſich in gewiſſem Maße unſchädlich machen. Demzufolge hat
auch der Betrieb mittelſt Elektricität für eine Reihe beſtimmter Eiſenbahnſignale
allgemein und grundſätzlich, für andere Signale wieder häufig, wenn auch nicht
grundſätzlich platzgegriffen, und zählen darunter die durchgehenden Linien-
ſignale, die Hilfsſignale von der Strecke und auf den Zügen, die
Diſtanzſignale und die Zugdeckungsſignale
.“

Unter durchlaufenden Linienſignalen verſteht man ſolche Signale,
welche von einer Station zur Nachbarſtation in der Art gegeben werden, daß ſie
ſämmtliche dazwiſchenliegende Bahnbewachungspoſten mitempfangen. Dieſe urſprüng-
lich durch optiſche Telegraphen übermittelten Signale werden gegenwärtig durch
elektriſche Läutewerke gegeben. Oeſterreich ebenſo wie Deutſchland haben für ihre
Hauptbahnen die elektriſchen Linienſignale geſetzlich vorgeſchrieben. So ſind in
Oeſterreich z. B. nachſtehende Glockenſignale vorgeſchrieben: „Der Zug fährt gegen
den Endpunkt der Linie“: dreimal zwei Glockenſchläge. „Die Locomotive ſoll
kommen“: dreimal fünf Glockenſchläge. „Alle Züge aufhalten“: die Gruppe von
drei und zwei Glockenſchlägen mindeſtens viermal hintereinander. „Der Zug fährt
auf dem unrichtigen Geleiſe gegen den Anfangspunkt der Linie“: dreimal die
Gruppe von drei und fünf Glockenſchlägen u. ſ. w.

Es wird ferner gefordert, daß jeder Wärter im Stande ſein muß, von ſeinem
Poſten auf der Strecke aus Glockenſignale zu geben. Aus dieſem Grunde wird
daher auf den Läutewerkslinien gewöhnlich die Schaltung auf Ruheſtrom benützt.
Die Schaltung auf Arbeitsſtrom würde nämlich für jeden Poſten eine Batterie
oder einen Inductor erfordern, was nicht nur einen erheblich größeren Koſten-
aufwand, ſondern auch die Vermehrung der Fehlerquellen und einen ſchwierigeren
Dienſt zur Folge hätte.

Bei den auf der Strecke zur Verwendung kommenden Glockenſignal-Apparaten
unterſcheidet man die Glocke ſammt Zubehör und das Schlagwerk; letzteres beſteht
aus einem durch ein Gewicht in Bewegung geſetzten Laufwerke und aus der
elektriſchen Auslöſung. Die Läutewerke werden ſowohl mit einer als auch mit
zwei Glocken conſtruirt; erſtere geben dann natürlich immer nur einen Schlag,
letztere aber zwei raſch aufeinander folgende Schläge — einen ſogenannten Doppel-
ſchlag; ſie heißen daher auch Doppelſchläger. In Oeſterreich verwendet man

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1082" n="1068"/>
des Signals häufig eine große Anzahl Vermittlungspo&#x017F;ten ge&#x017F;chaffen werden, die<lb/>
ko&#x017F;t&#x017F;pielig &#x017F;ein, &#x017F;owie die Fortpflanzungsge&#x017F;chwindigkeit des Signals beeinträchtigen<lb/>
würden und unter Um&#x017F;tänden &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;törend und verwirrend werden können. Man<lb/>
muß al&#x017F;o Mittel &#x017F;uchen, welche die am Stellorte zur Zeichengebung aufzuwendende<lb/>
Kraft gleich direct bis zum Auf&#x017F;tellungspunkte des Signals übertragen, und können<lb/>
hierzu mechani&#x017F;che (Drahtzüge oder Ge&#x017F;tänge), hydrauli&#x017F;che und pneumati&#x017F;che Vor-<lb/>
richtungen dienen. Dort aber, wo die&#x017F;e Hilfsmittel zufolge der Ortsverhältni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
oder weil die Entfernung zu bedeutend i&#x017F;t, oder endlich weil die Punkte, wo das<lb/>
Signal gleichzeitig gegeben oder empfangen werden &#x017F;oll, zu zahlreich &#x017F;ind, nicht<lb/>
mehr mit erwün&#x017F;chtem Erfolge Anwendung finden könnten, kann die <hi rendition="#g">Elektricität</hi><lb/>
als fernwirkende Kraft mit Vortheil ausgenutzt werden. Das durch Elektricität<lb/>
hervorgerufene Signal i&#x017F;t von keiner der in Betracht kommenden Entfernungen<lb/>
irgendwie abhängig; es kann ohne alle Kraftan&#x017F;trengung &#x017F;eitens des Signali&#x017F;iren-<lb/>
den augenblicklich gegeben werden; die Verbindung des Signal&#x017F;tandortes mit dem<lb/>
Ab&#x017F;endungsorte i&#x017F;t leichter herzu&#x017F;tellen wie bei jeder anderen Anlage, und &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
die gefürchteten &#x017F;törenden Beeinflu&#x017F;&#x017F;ungen durch atmo&#x017F;phäri&#x017F;che und telluri&#x017F;che<lb/>
Elektricität la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich in gewi&#x017F;&#x017F;em Maße un&#x017F;chädlich machen. Demzufolge hat<lb/>
auch der Betrieb mittel&#x017F;t Elektricität für eine Reihe be&#x017F;timmter Ei&#x017F;enbahn&#x017F;ignale<lb/>
allgemein und grund&#x017F;ätzlich, für andere Signale wieder häufig, wenn auch nicht<lb/>
grund&#x017F;ätzlich platzgegriffen, und zählen darunter <hi rendition="#g">die durchgehenden Linien-<lb/>
&#x017F;ignale, die Hilfs&#x017F;ignale von der Strecke und auf den Zügen, die<lb/>
Di&#x017F;tanz&#x017F;ignale und die Zugdeckungs&#x017F;ignale</hi>.&#x201C;</p><lb/>
              <p>Unter <hi rendition="#g">durchlaufenden Linien&#x017F;ignalen</hi> ver&#x017F;teht man &#x017F;olche Signale,<lb/>
welche von einer Station zur Nachbar&#x017F;tation in der Art gegeben werden, daß &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ämmtliche dazwi&#x017F;chenliegende Bahnbewachungspo&#x017F;ten mitempfangen. Die&#x017F;e ur&#x017F;prüng-<lb/>
lich durch opti&#x017F;che Telegraphen übermittelten Signale werden gegenwärtig durch<lb/>
elektri&#x017F;che Läutewerke gegeben. Oe&#x017F;terreich eben&#x017F;o wie Deut&#x017F;chland haben für ihre<lb/>
Hauptbahnen die elektri&#x017F;chen Linien&#x017F;ignale ge&#x017F;etzlich vorge&#x017F;chrieben. So &#x017F;ind in<lb/>
Oe&#x017F;terreich z. B. nach&#x017F;tehende Glocken&#x017F;ignale vorge&#x017F;chrieben: &#x201E;Der Zug fährt gegen<lb/>
den Endpunkt der Linie&#x201C;: dreimal zwei Glocken&#x017F;chläge. &#x201E;Die Locomotive &#x017F;oll<lb/>
kommen&#x201C;: dreimal fünf Glocken&#x017F;chläge. &#x201E;Alle Züge aufhalten&#x201C;: die Gruppe von<lb/>
drei und zwei Glocken&#x017F;chlägen minde&#x017F;tens viermal hintereinander. &#x201E;Der Zug fährt<lb/>
auf dem unrichtigen Gelei&#x017F;e gegen den Anfangspunkt der Linie&#x201C;: dreimal die<lb/>
Gruppe von drei und fünf Glocken&#x017F;chlägen u. &#x017F;. w.</p><lb/>
              <p>Es wird ferner gefordert, daß jeder Wärter im Stande &#x017F;ein muß, von &#x017F;einem<lb/>
Po&#x017F;ten auf der Strecke aus Glocken&#x017F;ignale zu geben. Aus die&#x017F;em Grunde wird<lb/>
daher auf den Läutewerkslinien gewöhnlich die Schaltung auf Ruhe&#x017F;trom benützt.<lb/>
Die Schaltung auf Arbeits&#x017F;trom würde nämlich für jeden Po&#x017F;ten eine Batterie<lb/>
oder einen Inductor erfordern, was nicht nur einen erheblich größeren Ko&#x017F;ten-<lb/>
aufwand, &#x017F;ondern auch die Vermehrung der Fehlerquellen und einen &#x017F;chwierigeren<lb/>
Dien&#x017F;t zur Folge hätte.</p><lb/>
              <p>Bei den auf der Strecke zur Verwendung kommenden Glocken&#x017F;ignal-Apparaten<lb/>
unter&#x017F;cheidet man die Glocke &#x017F;ammt Zubehör und das Schlagwerk; letzteres be&#x017F;teht<lb/>
aus einem durch ein Gewicht in Bewegung ge&#x017F;etzten Laufwerke und aus der<lb/>
elektri&#x017F;chen Auslö&#x017F;ung. Die Läutewerke werden &#x017F;owohl mit einer als auch mit<lb/>
zwei Glocken con&#x017F;truirt; er&#x017F;tere geben dann natürlich immer nur einen Schlag,<lb/>
letztere aber zwei ra&#x017F;ch aufeinander folgende Schläge &#x2014; einen &#x017F;ogenannten Doppel-<lb/>
&#x017F;chlag; &#x017F;ie heißen daher auch <hi rendition="#g">Doppel&#x017F;chläger</hi>. In Oe&#x017F;terreich verwendet man<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1068/1082] des Signals häufig eine große Anzahl Vermittlungspoſten geſchaffen werden, die koſtſpielig ſein, ſowie die Fortpflanzungsgeſchwindigkeit des Signals beeinträchtigen würden und unter Umſtänden ſelbſt ſtörend und verwirrend werden können. Man muß alſo Mittel ſuchen, welche die am Stellorte zur Zeichengebung aufzuwendende Kraft gleich direct bis zum Aufſtellungspunkte des Signals übertragen, und können hierzu mechaniſche (Drahtzüge oder Geſtänge), hydrauliſche und pneumatiſche Vor- richtungen dienen. Dort aber, wo dieſe Hilfsmittel zufolge der Ortsverhältniſſe oder weil die Entfernung zu bedeutend iſt, oder endlich weil die Punkte, wo das Signal gleichzeitig gegeben oder empfangen werden ſoll, zu zahlreich ſind, nicht mehr mit erwünſchtem Erfolge Anwendung finden könnten, kann die Elektricität als fernwirkende Kraft mit Vortheil ausgenutzt werden. Das durch Elektricität hervorgerufene Signal iſt von keiner der in Betracht kommenden Entfernungen irgendwie abhängig; es kann ohne alle Kraftanſtrengung ſeitens des Signaliſiren- den augenblicklich gegeben werden; die Verbindung des Signalſtandortes mit dem Abſendungsorte iſt leichter herzuſtellen wie bei jeder anderen Anlage, und ſelbſt die gefürchteten ſtörenden Beeinfluſſungen durch atmoſphäriſche und telluriſche Elektricität laſſen ſich in gewiſſem Maße unſchädlich machen. Demzufolge hat auch der Betrieb mittelſt Elektricität für eine Reihe beſtimmter Eiſenbahnſignale allgemein und grundſätzlich, für andere Signale wieder häufig, wenn auch nicht grundſätzlich platzgegriffen, und zählen darunter die durchgehenden Linien- ſignale, die Hilfsſignale von der Strecke und auf den Zügen, die Diſtanzſignale und die Zugdeckungsſignale.“ Unter durchlaufenden Linienſignalen verſteht man ſolche Signale, welche von einer Station zur Nachbarſtation in der Art gegeben werden, daß ſie ſämmtliche dazwiſchenliegende Bahnbewachungspoſten mitempfangen. Dieſe urſprüng- lich durch optiſche Telegraphen übermittelten Signale werden gegenwärtig durch elektriſche Läutewerke gegeben. Oeſterreich ebenſo wie Deutſchland haben für ihre Hauptbahnen die elektriſchen Linienſignale geſetzlich vorgeſchrieben. So ſind in Oeſterreich z. B. nachſtehende Glockenſignale vorgeſchrieben: „Der Zug fährt gegen den Endpunkt der Linie“: dreimal zwei Glockenſchläge. „Die Locomotive ſoll kommen“: dreimal fünf Glockenſchläge. „Alle Züge aufhalten“: die Gruppe von drei und zwei Glockenſchlägen mindeſtens viermal hintereinander. „Der Zug fährt auf dem unrichtigen Geleiſe gegen den Anfangspunkt der Linie“: dreimal die Gruppe von drei und fünf Glockenſchlägen u. ſ. w. Es wird ferner gefordert, daß jeder Wärter im Stande ſein muß, von ſeinem Poſten auf der Strecke aus Glockenſignale zu geben. Aus dieſem Grunde wird daher auf den Läutewerkslinien gewöhnlich die Schaltung auf Ruheſtrom benützt. Die Schaltung auf Arbeitsſtrom würde nämlich für jeden Poſten eine Batterie oder einen Inductor erfordern, was nicht nur einen erheblich größeren Koſten- aufwand, ſondern auch die Vermehrung der Fehlerquellen und einen ſchwierigeren Dienſt zur Folge hätte. Bei den auf der Strecke zur Verwendung kommenden Glockenſignal-Apparaten unterſcheidet man die Glocke ſammt Zubehör und das Schlagwerk; letzteres beſteht aus einem durch ein Gewicht in Bewegung geſetzten Laufwerke und aus der elektriſchen Auslöſung. Die Läutewerke werden ſowohl mit einer als auch mit zwei Glocken conſtruirt; erſtere geben dann natürlich immer nur einen Schlag, letztere aber zwei raſch aufeinander folgende Schläge — einen ſogenannten Doppel- ſchlag; ſie heißen daher auch Doppelſchläger. In Oeſterreich verwendet man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1082
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 1068. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/1082>, abgerufen am 18.05.2024.