Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.gen könne, welche vorher schon da gewesen; S (= 0°):
gen koͤnne, welche vorher ſchon da geweſen; S (= 0°):
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gen koͤnne, welche vorher ſchon da geweſen;
indem es ſich wiederſpricht: mit einer Sache
zugleich erfolgen, und ehe geweſen ſeyn, als
dieſelbe Sache. So ſoll zum Exempel dieſer
Satz nicht ſo viel heiſſen, als: wenn eine Em-
pfindung geſchaͤhe; ſo bewegte ſich auch zugleich
das Blut dieſer Empfindung proportional:
denn das Blut wuͤrde ſich ohnfehlbar auch be-
wegen, wenn uns gleich die aͤuſſern Sinne
mangelten. Hingegen die Art der Bewegung
des Bluts kan veraͤndert werden, wenn wir
empfinden, und dieſes gilt auch von denen Se-
cretionen und Excretionen. Wenn ich dem-
nach ſage: es erfolgt auf eine iede Empfindung
eine ihr proportionale Bewegung; ſo verſtehe
ich darunter nicht iedwede Bewegung in un-
ſern Koͤrper, ſondern nur dieienigen, die alle-
mal nur mit denen Empfindungen zugleich ſind.
Hierher gehoͤret die Vergroͤſſerung und Zuſam-
menziehung der Pupille, das braun und blau
werden der Haut, das Nieſen und dergleichen
mehrere. Geſetzt demnach ich haͤtte eine Em-
pfindung = 1° die wir durch S andeuten wol-
len, und eine andre = 2° = s: die Bewe-
gung ſo auf S erfolgt ſey = M die andre = m;
ſo iſt:
S (= 1°): s (= 2°) = M (= 1°): m (= 2°)
Geſetzt es verliere S noch den einen Grad, ſo
waͤre:
S (= 0°):
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