Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.Jnhalt. §. 565. andre hingegen nur auf sehr entfernte Weise durch viele, nach psychologischen Gesetzen der Seele verknüpfte Zwi- schenvorstellungen. S. 566 566. Die Seelenwirkungen Jener können durch die bloße Nervenkraft der äußern sinnlichen Eindrücke, die sie erre- gen, so wie die Triebe ersetzt werden; 568 567. diese hingegen nicht. 570 568. Summarische Wiederholung dieser Lehren. 572 569 Von den eigentlichen höhern Leidenschaften lassen sich also ihre Wirkungen in der thierischen Oeconomie nicht aus den äußern sinnlichen Eindrücken und ihrer Nervenkraft er- klären, woraus sie auf eine entfernte Weise entspringen; 573 570. wie solches aus den Wirkungen der Traurigkeit, 575 571. aller Arten der Furcht, 576 572. des Zorns und der Rachgier, 576 573. und anderer höherer Leidenschaften, in den Körper der Thiere erhellet. 577 574. Noch weniger kann dieses von den Seelenwirkungen der Vorstellungen des Verstandes geschehen, 578 575. obwohl zu den zufälligen Wirkungen derselben im Kör- per die Nervenkräfte auch ihrer Seits allein etwas thun können. 579 576. Eben so wenig sind die freywilligen Handlungen aus den Nervenkräften der äußern sinnlichen Eindrücke, die sie etwa sehr vom weiten veranlassen, zu erklären, 580 577. obgleich die Nervenkräfte die zufälligen Wirkungen der freyen Begierden des Willens zuweilen auch allein ersetzen können. 582 578. Ueberhaupt findet bey den Seelenwirkungen der nicht sinnlichen Vorstellungen und Begierden nur eine Ersetzung durch Nervenwirkungen Statt, insofern ihnen immer et- was Sinnliches beygemischt ist. 582 579. Summarische Wiederholung des Vorigen, woraus der Jrrthum widerlegt wird, daß einige Vergnügungen und Begierden, Unlüste und Verabscheuungen körperlich, an- dre in der Seele wären. 583 ff. Zweyter Abschnitt. Von der Ersetzung der Nervenwirkungen durch Seelenwirkungen. §. 580. Die drey Hauptarten der Nervenwirkungen sind die von ursprünglichen innern sinnlichen Eindrücken, ohne Vor-
Jnhalt. §. 565. andre hingegen nur auf ſehr entfernte Weiſe durch viele, nach pſychologiſchen Geſetzen der Seele verknuͤpfte Zwi- ſchenvorſtellungen. S. 566 566. Die Seelenwirkungen Jener koͤnnen durch die bloße Nervenkraft der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke, die ſie erre- gen, ſo wie die Triebe erſetzt werden; 568 567. dieſe hingegen nicht. 570 568. Summariſche Wiederholung dieſer Lehren. 572 569 Von den eigentlichen hoͤhern Leidenſchaften laſſen ſich alſo ihre Wirkungen in der thieriſchen Oeconomie nicht aus den aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken und ihrer Nervenkraft er- klaͤren, woraus ſie auf eine entfernte Weiſe entſpringen; 573 570. wie ſolches aus den Wirkungen der Traurigkeit, 575 571. aller Arten der Furcht, 576 572. des Zorns und der Rachgier, 576 573. und anderer hoͤherer Leidenſchaften, in den Koͤrper der Thiere erhellet. 577 574. Noch weniger kann dieſes von den Seelenwirkungen der Vorſtellungen des Verſtandes geſchehen, 578 575. obwohl zu den zufaͤlligen Wirkungen derſelben im Koͤr- per die Nervenkraͤfte auch ihrer Seits allein etwas thun koͤnnen. 579 576. Eben ſo wenig ſind die freywilligen Handlungen aus den Nervenkraͤften der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke, die ſie etwa ſehr vom weiten veranlaſſen, zu erklaͤren, 580 577. obgleich die Nervenkraͤfte die zufaͤlligen Wirkungen der freyen Begierden des Willens zuweilen auch allein erſetzen koͤnnen. 582 578. Ueberhaupt findet bey den Seelenwirkungen der nicht ſinnlichen Vorſtellungen und Begierden nur eine Erſetzung durch Nervenwirkungen Statt, inſofern ihnen immer et- was Sinnliches beygemiſcht iſt. 582 579. Summariſche Wiederholung des Vorigen, woraus der Jrrthum widerlegt wird, daß einige Vergnuͤgungen und Begierden, Unluͤſte und Verabſcheuungen koͤrperlich, an- dre in der Seele waͤren. 583 ff. Zweyter Abſchnitt. Von der Erſetzung der Nervenwirkungen durch Seelenwirkungen. §. 580. Die drey Hauptarten der Nervenwirkungen ſind die von urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindruͤcken, ohne Vor-
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Jnhalt.
§. 565. andre hingegen nur auf ſehr entfernte Weiſe durch viele,
nach pſychologiſchen Geſetzen der Seele verknuͤpfte Zwi-
ſchenvorſtellungen. S. 566
566. Die Seelenwirkungen Jener koͤnnen durch die bloße
Nervenkraft der aͤußern ſinnlichen Eindruͤcke, die ſie erre-
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567. dieſe hingegen nicht. 570
568. Summariſche Wiederholung dieſer Lehren. 572
569 Von den eigentlichen hoͤhern Leidenſchaften laſſen ſich
alſo ihre Wirkungen in der thieriſchen Oeconomie nicht aus
den aͤußern ſinnlichen Eindruͤcken und ihrer Nervenkraft er-
klaͤren, woraus ſie auf eine entfernte Weiſe entſpringen; 573
570. wie ſolches aus den Wirkungen der Traurigkeit, 575
571. aller Arten der Furcht, 576
572. des Zorns und der Rachgier, 576
573. und anderer hoͤherer Leidenſchaften, in den Koͤrper der
Thiere erhellet. 577
574. Noch weniger kann dieſes von den Seelenwirkungen der
Vorſtellungen des Verſtandes geſchehen, 578
575. obwohl zu den zufaͤlligen Wirkungen derſelben im Koͤr-
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koͤnnen. 579
576. Eben ſo wenig ſind die freywilligen Handlungen aus
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577. obgleich die Nervenkraͤfte die zufaͤlligen Wirkungen der
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koͤnnen. 582
578. Ueberhaupt findet bey den Seelenwirkungen der nicht
ſinnlichen Vorſtellungen und Begierden nur eine Erſetzung
durch Nervenwirkungen Statt, inſofern ihnen immer et-
was Sinnliches beygemiſcht iſt. 582
579. Summariſche Wiederholung des Vorigen, woraus der
Jrrthum widerlegt wird, daß einige Vergnuͤgungen und
Begierden, Unluͤſte und Verabſcheuungen koͤrperlich, an-
dre in der Seele waͤren. 583 ff.
Zweyter Abſchnitt.
Von der Erſetzung der Nervenwirkungen
durch Seelenwirkungen.
§. 580. Die drey Hauptarten der Nervenwirkungen ſind die
von urſpruͤnglichen innern ſinnlichen Eindruͤcken, ohne
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