nach der Richtung von den Spitzen her nach dem Gehirne hin gemachet wird, geht, wenn er sich darinn fortpflanzet, in seiner Richtung von den Spitzen oder Zweigen her, auf- wärts nach dem Gehirne fort.
§. 32.
Wenn ein Nerve von seinen Spitzen oder Zweigen her einen sinnlichen Eindruck empfängt, so nenne man densel- ben, um ihn von jenem, den er in seinem Ursprunge im Gehirne, oder daherwärts empfängt, zu unterscheiden, (§. 31. wovon unten §. 121.) einen äußern sinnlichen Eindruck (Nervengefühl von außen her, §. 31. S. §. 403. welches doch nicht mit dem Sinne des Gefühls zu verwechseln ist. §. 56.) Es mag nun der sinnliche Ein- druck an einem auswendigen, oder innwendig im Körper verborgenen Nerven geschehen, so ist er dennoch ein äuße- rer, wenn ihn der Nerve so empfängt, daß er, wenn er sich fortpflanzete, in seiner Richtung aufwärts nach dem Ge- hirne fortgehen müßte. §. 31. Von diesem äußern sinn- lichen Eindrucke lehret uns nun die Erfahrung, daß er von jeder Berührung eines Nerven, von jeder in den Nerven übergehenden Bewegung, wenn sie nur im Marke dessel- ben eine gewisse bestimmte, uns aber unerklärbare Verän- derung machet, in belebten Thieren hervorgebracht werde, und sich wirklich aufwärts nach dem Gehirne zu fortpflan- ze. Es ist also nicht jede Berührung einer Nervenspitze ein äußerer sinnlicher Eindruck, noch verursachet eine jede denselben; sondern nur die, welche ins Mark des Nerven so wirkt, daß daraus thierische Wirkungen unmittelbar fol- gen. §. 31. (So machet z E. das Licht gewöhnlich keinen äußern sinnlichen Eindruck in die entblößtesten, zartesten Nerven der Haut, u. s. w.) Blos durch den Einfluß ei- ner Berührung oder Bewegung ins Nervenmark, nicht aber in die Häute des Nerven, werden thierische Wirkun- gen in ihm und durch ihn erzeugt, wie die unstreitigsten Erfahrungen lehren. H. P. §. 365. 372. 373. Die Art,
wie
D
3 Abſchn. Der Nerven. Aeußerer ſinnl. Eindruck.
nach der Richtung von den Spitzen her nach dem Gehirne hin gemachet wird, geht, wenn er ſich darinn fortpflanzet, in ſeiner Richtung von den Spitzen oder Zweigen her, auf- waͤrts nach dem Gehirne fort.
§. 32.
Wenn ein Nerve von ſeinen Spitzen oder Zweigen her einen ſinnlichen Eindruck empfaͤngt, ſo nenne man denſel- ben, um ihn von jenem, den er in ſeinem Urſprunge im Gehirne, oder daherwaͤrts empfaͤngt, zu unterſcheiden, (§. 31. wovon unten §. 121.) einen aͤußern ſinnlichen Eindruck (Nervengefuͤhl von außen her, §. 31. S. §. 403. welches doch nicht mit dem Sinne des Gefuͤhls zu verwechſeln iſt. §. 56.) Es mag nun der ſinnliche Ein- druck an einem auswendigen, oder innwendig im Koͤrper verborgenen Nerven geſchehen, ſo iſt er dennoch ein aͤuße- rer, wenn ihn der Nerve ſo empfaͤngt, daß er, wenn er ſich fortpflanzete, in ſeiner Richtung aufwaͤrts nach dem Ge- hirne fortgehen muͤßte. §. 31. Von dieſem aͤußern ſinn- lichen Eindrucke lehret uns nun die Erfahrung, daß er von jeder Beruͤhrung eines Nerven, von jeder in den Nerven uͤbergehenden Bewegung, wenn ſie nur im Marke deſſel- ben eine gewiſſe beſtimmte, uns aber unerklaͤrbare Veraͤn- derung machet, in belebten Thieren hervorgebracht werde, und ſich wirklich aufwaͤrts nach dem Gehirne zu fortpflan- ze. Es iſt alſo nicht jede Beruͤhrung einer Nervenſpitze ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck, noch verurſachet eine jede denſelben; ſondern nur die, welche ins Mark des Nerven ſo wirkt, daß daraus thieriſche Wirkungen unmittelbar fol- gen. §. 31. (So machet z E. das Licht gewoͤhnlich keinen aͤußern ſinnlichen Eindruck in die entbloͤßteſten, zarteſten Nerven der Haut, u. ſ. w.) Blos durch den Einfluß ei- ner Beruͤhrung oder Bewegung ins Nervenmark, nicht aber in die Haͤute des Nerven, werden thieriſche Wirkun- gen in ihm und durch ihn erzeugt, wie die unſtreitigſten Erfahrungen lehren. H. P. §. 365. 372. 373. Die Art,
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3 Abſchn. Der Nerven. Aeußerer ſinnl. Eindruck.
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hin gemachet wird, geht, wenn er ſich darinn fortpflanzet,
in ſeiner Richtung von den Spitzen oder Zweigen her, auf-
waͤrts nach dem Gehirne fort.
§. 32.
Wenn ein Nerve von ſeinen Spitzen oder Zweigen her
einen ſinnlichen Eindruck empfaͤngt, ſo nenne man denſel-
ben, um ihn von jenem, den er in ſeinem Urſprunge im
Gehirne, oder daherwaͤrts empfaͤngt, zu unterſcheiden, (§.
31. wovon unten §. 121.) einen aͤußern ſinnlichen
Eindruck (Nervengefuͤhl von außen her, §. 31. S.
§. 403. welches doch nicht mit dem Sinne des Gefuͤhls zu
verwechſeln iſt. §. 56.) Es mag nun der ſinnliche Ein-
druck an einem auswendigen, oder innwendig im Koͤrper
verborgenen Nerven geſchehen, ſo iſt er dennoch ein aͤuße-
rer, wenn ihn der Nerve ſo empfaͤngt, daß er, wenn er ſich
fortpflanzete, in ſeiner Richtung aufwaͤrts nach dem Ge-
hirne fortgehen muͤßte. §. 31. Von dieſem aͤußern ſinn-
lichen Eindrucke lehret uns nun die Erfahrung, daß er von
jeder Beruͤhrung eines Nerven, von jeder in den Nerven
uͤbergehenden Bewegung, wenn ſie nur im Marke deſſel-
ben eine gewiſſe beſtimmte, uns aber unerklaͤrbare Veraͤn-
derung machet, in belebten Thieren hervorgebracht werde,
und ſich wirklich aufwaͤrts nach dem Gehirne zu fortpflan-
ze. Es iſt alſo nicht jede Beruͤhrung einer Nervenſpitze
ein aͤußerer ſinnlicher Eindruck, noch verurſachet eine jede
denſelben; ſondern nur die, welche ins Mark des Nerven
ſo wirkt, daß daraus thieriſche Wirkungen unmittelbar fol-
gen. §. 31. (So machet z E. das Licht gewoͤhnlich keinen
aͤußern ſinnlichen Eindruck in die entbloͤßteſten, zarteſten
Nerven der Haut, u. ſ. w.) Blos durch den Einfluß ei-
ner Beruͤhrung oder Bewegung ins Nervenmark, nicht
aber in die Haͤute des Nerven, werden thieriſche Wirkun-
gen in ihm und durch ihn erzeugt, wie die unſtreitigſten
Erfahrungen lehren. H. P. §. 365. 372. 373. Die Art,
wie
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/73>, abgerufen am 21.11.2024.
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