Jn so fern die beseelten Thiere die beyderley Nerven- kräfte mit den unbeseelten gemein haben, §. 603. welche bey jenen bald allein, 2 Th. 4 Kap. 2 Abschn. bald mit den thierischen Seelenkräften gemeinschaftlich wirken, 2 Th. 4 Kap. 3 Abschn. werden auch sie entweder allein, oder zu- gleich mit den thierischen Seelenkräften, durch die Ner- venkräfte der äußern oder innern sinnlichen Eindrücke thie- risch beweget, §. 608. und sie sind schon in so fern, ohne den Beystand der thierischen Seelenkräfte, aller der thie- rischen Bewegungen fähig, deren die unbeseelten sähig sind. §. 609 -- 611.
§. 613.
Die beseelten Thiere werden, ihrer Natur gemäß, au- ßer den Nervenkräften, auch noch durch die thierischen See- lenkräfte der materiellen Jdeen des Gehirns thierisch be- weget. §. 608. Diese materiellen Jdeen sind entweder die von äußern Empfindungen und andern sinnlichen Vor- stellungen und Begierden, oder von verständigen. Jene richten sich nach den Gesetzen der Nervenkräfte des äußern sinnlichen Eindrucks: diese, blos nach den psychologischen Gesetzen der Vorstellungskraft. §. 608. 579. Durch diese thierischen Seelenkräfte von Vorstellungen werden in beseelten Thieren im ungehinderten natürlichen Zustande die thierischen Bewegungen übereinstimmig mit den Vor- stellungen ihrer Seele hervorgebracht, bestimmet und ver- ändert, doch so, daß bey blos sinnlichen Thieren und auch bey vernünftigen, in so fern ihre sinnliche Vorstellungs- kraft wirket, die Vorstellungen durch die Nervenkraft äu- ßerer sinnlicher Eindrücke in ihrer Seele veranlasset und verknüpfet werden, da sie hingegen, in so fern bey den letztern die Kräfte des Verstandes und Willens wirken, blos nach der Folge, die ihnen die Seele nach ihren psycho- logischen Gesetzen selbst giebt, entstehen und zusammenhän- gen. §. 605. 579. N. 1. 2.
§. 614.
III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
§. 612.
Jn ſo fern die beſeelten Thiere die beyderley Nerven- kraͤfte mit den unbeſeelten gemein haben, §. 603. welche bey jenen bald allein, 2 Th. 4 Kap. 2 Abſchn. bald mit den thieriſchen Seelenkraͤften gemeinſchaftlich wirken, 2 Th. 4 Kap. 3 Abſchn. werden auch ſie entweder allein, oder zu- gleich mit den thieriſchen Seelenkraͤften, durch die Ner- venkraͤfte der aͤußern oder innern ſinnlichen Eindruͤcke thie- riſch beweget, §. 608. und ſie ſind ſchon in ſo fern, ohne den Beyſtand der thieriſchen Seelenkraͤfte, aller der thie- riſchen Bewegungen faͤhig, deren die unbeſeelten ſaͤhig ſind. §. 609 — 611.
§. 613.
Die beſeelten Thiere werden, ihrer Natur gemaͤß, au- ßer den Nervenkraͤften, auch noch durch die thieriſchen See- lenkraͤfte der materiellen Jdeen des Gehirns thieriſch be- weget. §. 608. Dieſe materiellen Jdeen ſind entweder die von aͤußern Empfindungen und andern ſinnlichen Vor- ſtellungen und Begierden, oder von verſtaͤndigen. Jene richten ſich nach den Geſetzen der Nervenkraͤfte des aͤußern ſinnlichen Eindrucks: dieſe, blos nach den pſychologiſchen Geſetzen der Vorſtellungskraft. §. 608. 579. Durch dieſe thieriſchen Seelenkraͤfte von Vorſtellungen werden in beſeelten Thieren im ungehinderten natuͤrlichen Zuſtande die thieriſchen Bewegungen uͤbereinſtimmig mit den Vor- ſtellungen ihrer Seele hervorgebracht, beſtimmet und ver- aͤndert, doch ſo, daß bey blos ſinnlichen Thieren und auch bey vernuͤnftigen, in ſo fern ihre ſinnliche Vorſtellungs- kraft wirket, die Vorſtellungen durch die Nervenkraft aͤu- ßerer ſinnlicher Eindruͤcke in ihrer Seele veranlaſſet und verknuͤpfet werden, da ſie hingegen, in ſo fern bey den letztern die Kraͤfte des Verſtandes und Willens wirken, blos nach der Folge, die ihnen die Seele nach ihren pſycho- logiſchen Geſetzen ſelbſt giebt, entſtehen und zuſammenhaͤn- gen. §. 605. 579. N. 1. 2.
§. 614.
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III Th. Natur der Thiere im Ganzen.
§. 612.
Jn ſo fern die beſeelten Thiere die beyderley Nerven-
kraͤfte mit den unbeſeelten gemein haben, §. 603. welche
bey jenen bald allein, 2 Th. 4 Kap. 2 Abſchn. bald mit
den thieriſchen Seelenkraͤften gemeinſchaftlich wirken, 2 Th.
4 Kap. 3 Abſchn. werden auch ſie entweder allein, oder zu-
gleich mit den thieriſchen Seelenkraͤften, durch die Ner-
venkraͤfte der aͤußern oder innern ſinnlichen Eindruͤcke thie-
riſch beweget, §. 608. und ſie ſind ſchon in ſo fern, ohne
den Beyſtand der thieriſchen Seelenkraͤfte, aller der thie-
riſchen Bewegungen faͤhig, deren die unbeſeelten ſaͤhig
ſind. §. 609 — 611.
§. 613.
Die beſeelten Thiere werden, ihrer Natur gemaͤß, au-
ßer den Nervenkraͤften, auch noch durch die thieriſchen See-
lenkraͤfte der materiellen Jdeen des Gehirns thieriſch be-
weget. §. 608. Dieſe materiellen Jdeen ſind entweder
die von aͤußern Empfindungen und andern ſinnlichen Vor-
ſtellungen und Begierden, oder von verſtaͤndigen. Jene
richten ſich nach den Geſetzen der Nervenkraͤfte des aͤußern
ſinnlichen Eindrucks: dieſe, blos nach den pſychologiſchen
Geſetzen der Vorſtellungskraft. §. 608. 579. Durch
dieſe thieriſchen Seelenkraͤfte von Vorſtellungen werden in
beſeelten Thieren im ungehinderten natuͤrlichen Zuſtande
die thieriſchen Bewegungen uͤbereinſtimmig mit den Vor-
ſtellungen ihrer Seele hervorgebracht, beſtimmet und ver-
aͤndert, doch ſo, daß bey blos ſinnlichen Thieren und auch
bey vernuͤnftigen, in ſo fern ihre ſinnliche Vorſtellungs-
kraft wirket, die Vorſtellungen durch die Nervenkraft aͤu-
ßerer ſinnlicher Eindruͤcke in ihrer Seele veranlaſſet und
verknuͤpfet werden, da ſie hingegen, in ſo fern bey den
letztern die Kraͤfte des Verſtandes und Willens wirken,
blos nach der Folge, die ihnen die Seele nach ihren pſycho-
logiſchen Geſetzen ſelbſt giebt, entſtehen und zuſammenhaͤn-
gen. §. 605. 579. N. 1. 2.
§. 614.
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/644>, abgerufen am 21.11.2024.
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