ven die Lebensgeister verschaffen muß, ist schon bey N. 1. erwähnet worden; und endlich ist dasselbe auch noch in dem Falle dazu nöthig, wenn die Nervenwirkung von einem innern sinnlichen Eindrucke nahe bey, oder im Ursprunge des Nerven im Gehirne herrühret, der nicht von Vorstel- lungen gemachet, und wenn der wegfällt, durch keinen an- dern ersetzet wird. Es ist aber offenbar, daß in keinem dieser Fälle die Wirkung der thierischen Seelenkräfte des Gehirns, oder der Vorstellungskraft, zur Nervenwirkung erfodert werde, und daß selbst in dem obigen Falle N. 3. keine von beyden etwas zu ihrer Hervorbringung, als Ner- venwirkung, beytrage.
§. 495.
Wenn ein innerer sinnlicher Eindruck ohne Vorstellun- gen kein ursprünglicher ist, §. 490. sondern als ein auf seinem Wege reflektirter äußerer, nur mittelbare Nerven- wirkungen eines äußern verursachet, so ist sein Wirkungs- kreis in einem gebundenen Nerven eben derselbe, wie der von ursprünglichen innern, §. 493. 419. 415. N. 2. und er bedarf zu seinen Nervenwirkungen eben so wenig des Ge- hirns und der Vorstellungskraft, unter gleichen Bedingun- gen. §. 416. 494. Eine solche Nervenwirkung eines in- nern sinnlichen Eindrucks ohne Vorstellungen von einem reflektirten äußern ist die, wenn ein enthaupteter Frosch ent- springt, den man in die Zehe kneipt. §. 419. 415. N. 2. Der äußere sinnliche Eindruck kann hier zwischen dem Be- rührungspunkte der Zehe bis zum Punkt der Verletzung im Rückenmarke ungehindert aufsteigen, und auf diesem sei- nem Wege reflektiret werden, und ungehindert zurückge- hen: und so entsteht eben die Nervenwirkung von ihm, als wenn ein anderer ursprünglich innerer ohne Vorstellun- gen sein Rückenmark gereizet hätte. §. 494.
§. 496.
Wenn durch einen ursprünglich innern sinnlichen Ein- druck ohne Vorstellungen eine Nervenwirkung in den me-
chani-
1 Abſchn. uͤberhaupt.
ven die Lebensgeiſter verſchaffen muß, iſt ſchon bey N. 1. erwaͤhnet worden; und endlich iſt daſſelbe auch noch in dem Falle dazu noͤthig, wenn die Nervenwirkung von einem innern ſinnlichen Eindrucke nahe bey, oder im Urſprunge des Nerven im Gehirne herruͤhret, der nicht von Vorſtel- lungen gemachet, und wenn der wegfaͤllt, durch keinen an- dern erſetzet wird. Es iſt aber offenbar, daß in keinem dieſer Faͤlle die Wirkung der thieriſchen Seelenkraͤfte des Gehirns, oder der Vorſtellungskraft, zur Nervenwirkung erfodert werde, und daß ſelbſt in dem obigen Falle N. 3. keine von beyden etwas zu ihrer Hervorbringung, als Ner- venwirkung, beytrage.
§. 495.
Wenn ein innerer ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellun- gen kein urſpruͤnglicher iſt, §. 490. ſondern als ein auf ſeinem Wege reflektirter aͤußerer, nur mittelbare Nerven- wirkungen eines aͤußern verurſachet, ſo iſt ſein Wirkungs- kreis in einem gebundenen Nerven eben derſelbe, wie der von urſpruͤnglichen innern, §. 493. 419. 415. N. 2. und er bedarf zu ſeinen Nervenwirkungen eben ſo wenig des Ge- hirns und der Vorſtellungskraft, unter gleichen Bedingun- gen. §. 416. 494. Eine ſolche Nervenwirkung eines in- nern ſinnlichen Eindrucks ohne Vorſtellungen von einem reflektirten aͤußern iſt die, wenn ein enthaupteter Froſch ent- ſpringt, den man in die Zehe kneipt. §. 419. 415. N. 2. Der aͤußere ſinnliche Eindruck kann hier zwiſchen dem Be- ruͤhrungspunkte der Zehe bis zum Punkt der Verletzung im Ruͤckenmarke ungehindert aufſteigen, und auf dieſem ſei- nem Wege reflektiret werden, und ungehindert zuruͤckge- hen: und ſo entſteht eben die Nervenwirkung von ihm, als wenn ein anderer urſpruͤnglich innerer ohne Vorſtellun- gen ſein Ruͤckenmark gereizet haͤtte. §. 494.
§. 496.
Wenn durch einen urſpruͤnglich innern ſinnlichen Ein- druck ohne Vorſtellungen eine Nervenwirkung in den me-
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1 Abſchn. uͤberhaupt.
ven die Lebensgeiſter verſchaffen muß, iſt ſchon bey N. 1.
erwaͤhnet worden; und endlich iſt daſſelbe auch noch in dem
Falle dazu noͤthig, wenn die Nervenwirkung von einem
innern ſinnlichen Eindrucke nahe bey, oder im Urſprunge
des Nerven im Gehirne herruͤhret, der nicht von Vorſtel-
lungen gemachet, und wenn der wegfaͤllt, durch keinen an-
dern erſetzet wird. Es iſt aber offenbar, daß in keinem
dieſer Faͤlle die Wirkung der thieriſchen Seelenkraͤfte des
Gehirns, oder der Vorſtellungskraft, zur Nervenwirkung
erfodert werde, und daß ſelbſt in dem obigen Falle N. 3.
keine von beyden etwas zu ihrer Hervorbringung, als Ner-
venwirkung, beytrage.
§. 495.
Wenn ein innerer ſinnlicher Eindruck ohne Vorſtellun-
gen kein urſpruͤnglicher iſt, §. 490. ſondern als ein auf
ſeinem Wege reflektirter aͤußerer, nur mittelbare Nerven-
wirkungen eines aͤußern verurſachet, ſo iſt ſein Wirkungs-
kreis in einem gebundenen Nerven eben derſelbe, wie der
von urſpruͤnglichen innern, §. 493. 419. 415. N. 2. und
er bedarf zu ſeinen Nervenwirkungen eben ſo wenig des Ge-
hirns und der Vorſtellungskraft, unter gleichen Bedingun-
gen. §. 416. 494. Eine ſolche Nervenwirkung eines in-
nern ſinnlichen Eindrucks ohne Vorſtellungen von einem
reflektirten aͤußern iſt die, wenn ein enthaupteter Froſch ent-
ſpringt, den man in die Zehe kneipt. §. 419. 415. N. 2.
Der aͤußere ſinnliche Eindruck kann hier zwiſchen dem Be-
ruͤhrungspunkte der Zehe bis zum Punkt der Verletzung im
Ruͤckenmarke ungehindert aufſteigen, und auf dieſem ſei-
nem Wege reflektiret werden, und ungehindert zuruͤckge-
hen: und ſo entſteht eben die Nervenwirkung von ihm,
als wenn ein anderer urſpruͤnglich innerer ohne Vorſtellun-
gen ſein Ruͤckenmark gereizet haͤtte. §. 494.
§. 496.
Wenn durch einen urſpruͤnglich innern ſinnlichen Ein-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/517>, abgerufen am 22.11.2024.
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