lungen, werden weiter unten vorkommen. S. §. 515. 525. 532. etc.
§. 492.
Wie die Berührungen des Marks in den Nervenstäm- men eigentlich beschaffen seyn müssen, um eine gewisse be- stimmte Art innerer sinnlicher Eindrücke ohne Vorstellun- gen, und dadurch in den mechanischen Maschinen gewisse bestimmte Nervenwirkungen hervorzubringen, ist eben so unbekannt, wie von den äußern. §. 413. So viel ist in- dessen gewiß, daß nicht jede Berührung, nicht jeder Ein- druck in das Mark der Nervenstämme sinnlich sey, das ist, daß nicht von jeder Berührung, ob sie gleich vom Gehirne abwärts gerichtet ist, im Nerven selbst diejenige geheime Bewegung verursachet wird, die sich in ihm abwärts fort- pflanzet, und die mechanischen Maschinen, denen er sich einverleibet, in thierische Bewegung setzet. Jede Berüh- rung, die sinnlich ist, bringt thierische Wirkungen hervor, §. 121. und alle übrige wirken blos als physische oder me- chanische Kräfte. §. 7. Wir haben am Herzen ein Bey- spiel, wie wenig manche Nerven gewisse innere sinnliche Eindrücke annehmen. §. 488. Außerdem ist bekannt, daß Salpetergeist, ob er gleich das Nervenmark zernaget, den Muskel, den der damit berührte Nervenstamm regie- ret, an einem Frosche nicht rege, da ihn doch die Berüh- rung des Nervenstammes mit einer Nadel in Convulsio- nen versetzet. v. Hall. op. min. T. 1. S. 364. Exp. 160. Man muß aus Beobachtungen und Versuchen lernen, wel- che Eindrücke von dieser Richtung, außer denen, die die Vorstellungen machen, sinnlich sind, oder nicht.
§. 493.
So wie in einem gebundenen oder zerschnittenen Ner- ven ein innerer sinnlicher Eindruck von Vorstellungen nicht über die verletzte Stelle fortgeht, §. 128. so geht auch kein andrer innerer sinnlicher Eindruck, der über der Stelle,
dem
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1 Abſchn. uͤberhaupt.
lungen, werden weiter unten vorkommen. S. §. 515. 525. 532. ꝛc.
§. 492.
Wie die Beruͤhrungen des Marks in den Nervenſtaͤm- men eigentlich beſchaffen ſeyn muͤſſen, um eine gewiſſe be- ſtimmte Art innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellun- gen, und dadurch in den mechaniſchen Maſchinen gewiſſe beſtimmte Nervenwirkungen hervorzubringen, iſt eben ſo unbekannt, wie von den aͤußern. §. 413. So viel iſt in- deſſen gewiß, daß nicht jede Beruͤhrung, nicht jeder Ein- druck in das Mark der Nervenſtaͤmme ſinnlich ſey, das iſt, daß nicht von jeder Beruͤhrung, ob ſie gleich vom Gehirne abwaͤrts gerichtet iſt, im Nerven ſelbſt diejenige geheime Bewegung verurſachet wird, die ſich in ihm abwaͤrts fort- pflanzet, und die mechaniſchen Maſchinen, denen er ſich einverleibet, in thieriſche Bewegung ſetzet. Jede Beruͤh- rung, die ſinnlich iſt, bringt thieriſche Wirkungen hervor, §. 121. und alle uͤbrige wirken blos als phyſiſche oder me- chaniſche Kraͤfte. §. 7. Wir haben am Herzen ein Bey- ſpiel, wie wenig manche Nerven gewiſſe innere ſinnliche Eindruͤcke annehmen. §. 488. Außerdem iſt bekannt, daß Salpetergeiſt, ob er gleich das Nervenmark zernaget, den Muskel, den der damit beruͤhrte Nervenſtamm regie- ret, an einem Froſche nicht rege, da ihn doch die Beruͤh- rung des Nervenſtammes mit einer Nadel in Convulſio- nen verſetzet. v. Hall. op. min. T. 1. S. 364. Exp. 160. Man muß aus Beobachtungen und Verſuchen lernen, wel- che Eindruͤcke von dieſer Richtung, außer denen, die die Vorſtellungen machen, ſinnlich ſind, oder nicht.
§. 493.
So wie in einem gebundenen oder zerſchnittenen Ner- ven ein innerer ſinnlicher Eindruck von Vorſtellungen nicht uͤber die verletzte Stelle fortgeht, §. 128. ſo geht auch kein andrer innerer ſinnlicher Eindruck, der uͤber der Stelle,
dem
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1 Abſchn. uͤberhaupt.
lungen, werden weiter unten vorkommen. S. §. 515.
525. 532. ꝛc.
§. 492.
Wie die Beruͤhrungen des Marks in den Nervenſtaͤm-
men eigentlich beſchaffen ſeyn muͤſſen, um eine gewiſſe be-
ſtimmte Art innerer ſinnlicher Eindruͤcke ohne Vorſtellun-
gen, und dadurch in den mechaniſchen Maſchinen gewiſſe
beſtimmte Nervenwirkungen hervorzubringen, iſt eben ſo
unbekannt, wie von den aͤußern. §. 413. So viel iſt in-
deſſen gewiß, daß nicht jede Beruͤhrung, nicht jeder Ein-
druck in das Mark der Nervenſtaͤmme ſinnlich ſey, das iſt,
daß nicht von jeder Beruͤhrung, ob ſie gleich vom Gehirne
abwaͤrts gerichtet iſt, im Nerven ſelbſt diejenige geheime
Bewegung verurſachet wird, die ſich in ihm abwaͤrts fort-
pflanzet, und die mechaniſchen Maſchinen, denen er ſich
einverleibet, in thieriſche Bewegung ſetzet. Jede Beruͤh-
rung, die ſinnlich iſt, bringt thieriſche Wirkungen hervor,
§. 121. und alle uͤbrige wirken blos als phyſiſche oder me-
chaniſche Kraͤfte. §. 7. Wir haben am Herzen ein Bey-
ſpiel, wie wenig manche Nerven gewiſſe innere ſinnliche
Eindruͤcke annehmen. §. 488. Außerdem iſt bekannt,
daß Salpetergeiſt, ob er gleich das Nervenmark zernaget,
den Muskel, den der damit beruͤhrte Nervenſtamm regie-
ret, an einem Froſche nicht rege, da ihn doch die Beruͤh-
rung des Nervenſtammes mit einer Nadel in Convulſio-
nen verſetzet. v. Hall. op. min. T. 1. S. 364. Exp. 160.
Man muß aus Beobachtungen und Verſuchen lernen, wel-
che Eindruͤcke von dieſer Richtung, außer denen, die die
Vorſtellungen machen, ſinnlich ſind, oder nicht.
§. 493.
So wie in einem gebundenen oder zerſchnittenen Ner-
ven ein innerer ſinnlicher Eindruck von Vorſtellungen nicht
uͤber die verletzte Stelle fortgeht, §. 128. ſo geht auch
kein andrer innerer ſinnlicher Eindruck, der uͤber der Stelle,
dem
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/513>, abgerufen am 23.11.2024.
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