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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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3 Abschn. der Nerv. Wirkungen der materiellen etc.
und sie können auf beyderley Weise, aus eben so verschiede-
nen Gründen, gehindert, geschwächet und verdorben wer-
den. Dieß ist der Grund des Unterschiedes unter den
Krankheiten der thierischen Seelenkräfte und Seelenwir-
kungen, die von Leibes- und die von Gemüthsursachen her-
rühren, und unter den therapevtischen und psychologischen
Curen.

§. 112.

Die verschiedenen Grade der Sinnlichkeit der Vorstel-
lungen geben das Ansehen, als ob die äußern Empfindun-
gen der Seele und ihre Seelenwirkungen blos vom Körper,
die sinnlichen Erkenntnisse, Reizungen, Begierden, Ver-
abscheuungen, Triebe und Leidenschaften, nebst ihren See-
lenwirkungen, theils vom Körper, theils von der Seele,
und die verständigen Vorstellungen, Bewegungsgründe,
das Wollen und Nichtwollen, nebst ihren Seelenwirkun-
gen, blos von der Seele abhiengen. §. 105-110. Ei-
gentlich aber werden alle Seelenwirkungen durch die thieri-
sche Seelenkraft des Gehirns hervorgebracht, aber zugleich
Alle durch die Vorstellungen der Seele veranlasset, und die
Seele bringt alle ihre Vorstellungen durch ihre Vorstel-
lungskraft hervor, sie werden aber Alle von den materiel-
len Jdeen im Gehirne §. 25. mithin von Seelenwirkungen
§. 97. wieder veranlasset, wie solches in der Seelenlehre
ausführlich erwiesen wird. Vergl. B. M. §. 563. 567.
wie auch unten §. 119.

Wirkung der materiellen Jdeen in die thie-
rischen Maschinen.
§. 113.

Bis hieher ist, nach der §. 30. festgesetzten Ordnung,
gezeiget worden, wie die materiellen Jdeen ins Gehirn
gebracht werden,
nämlich theils durch den äußern sinn-

lichen

3 Abſchn. der Nerv. Wirkungen der materiellen ꝛc.
und ſie koͤnnen auf beyderley Weiſe, aus eben ſo verſchiede-
nen Gruͤnden, gehindert, geſchwaͤchet und verdorben wer-
den. Dieß iſt der Grund des Unterſchiedes unter den
Krankheiten der thieriſchen Seelenkraͤfte und Seelenwir-
kungen, die von Leibes- und die von Gemuͤthsurſachen her-
ruͤhren, und unter den therapevtiſchen und pſychologiſchen
Curen.

§. 112.

Die verſchiedenen Grade der Sinnlichkeit der Vorſtel-
lungen geben das Anſehen, als ob die aͤußern Empfindun-
gen der Seele und ihre Seelenwirkungen blos vom Koͤrper,
die ſinnlichen Erkenntniſſe, Reizungen, Begierden, Ver-
abſcheuungen, Triebe und Leidenſchaften, nebſt ihren See-
lenwirkungen, theils vom Koͤrper, theils von der Seele,
und die verſtaͤndigen Vorſtellungen, Bewegungsgruͤnde,
das Wollen und Nichtwollen, nebſt ihren Seelenwirkun-
gen, blos von der Seele abhiengen. §. 105-110. Ei-
gentlich aber werden alle Seelenwirkungen durch die thieri-
ſche Seelenkraft des Gehirns hervorgebracht, aber zugleich
Alle durch die Vorſtellungen der Seele veranlaſſet, und die
Seele bringt alle ihre Vorſtellungen durch ihre Vorſtel-
lungskraft hervor, ſie werden aber Alle von den materiel-
len Jdeen im Gehirne §. 25. mithin von Seelenwirkungen
§. 97. wieder veranlaſſet, wie ſolches in der Seelenlehre
ausfuͤhrlich erwieſen wird. Vergl. B. M. §. 563. 567.
wie auch unten §. 119.

Wirkung der materiellen Jdeen in die thie-
riſchen Maſchinen.
§. 113.

Bis hieher iſt, nach der §. 30. feſtgeſetzten Ordnung,
gezeiget worden, wie die materiellen Jdeen ins Gehirn
gebracht werden,
naͤmlich theils durch den aͤußern ſinn-

lichen
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[111/0135] 3 Abſchn. der Nerv. Wirkungen der materiellen ꝛc. und ſie koͤnnen auf beyderley Weiſe, aus eben ſo verſchiede- nen Gruͤnden, gehindert, geſchwaͤchet und verdorben wer- den. Dieß iſt der Grund des Unterſchiedes unter den Krankheiten der thieriſchen Seelenkraͤfte und Seelenwir- kungen, die von Leibes- und die von Gemuͤthsurſachen her- ruͤhren, und unter den therapevtiſchen und pſychologiſchen Curen. §. 112. Die verſchiedenen Grade der Sinnlichkeit der Vorſtel- lungen geben das Anſehen, als ob die aͤußern Empfindun- gen der Seele und ihre Seelenwirkungen blos vom Koͤrper, die ſinnlichen Erkenntniſſe, Reizungen, Begierden, Ver- abſcheuungen, Triebe und Leidenſchaften, nebſt ihren See- lenwirkungen, theils vom Koͤrper, theils von der Seele, und die verſtaͤndigen Vorſtellungen, Bewegungsgruͤnde, das Wollen und Nichtwollen, nebſt ihren Seelenwirkun- gen, blos von der Seele abhiengen. §. 105-110. Ei- gentlich aber werden alle Seelenwirkungen durch die thieri- ſche Seelenkraft des Gehirns hervorgebracht, aber zugleich Alle durch die Vorſtellungen der Seele veranlaſſet, und die Seele bringt alle ihre Vorſtellungen durch ihre Vorſtel- lungskraft hervor, ſie werden aber Alle von den materiel- len Jdeen im Gehirne §. 25. mithin von Seelenwirkungen §. 97. wieder veranlaſſet, wie ſolches in der Seelenlehre ausfuͤhrlich erwieſen wird. Vergl. B. M. §. 563. 567. wie auch unten §. 119. Wirkung der materiellen Jdeen in die thie- riſchen Maſchinen. §. 113. Bis hieher iſt, nach der §. 30. feſtgeſetzten Ordnung, gezeiget worden, wie die materiellen Jdeen ins Gehirn gebracht werden, naͤmlich theils durch den aͤußern ſinn- lichen

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/135>, abgerufen am 21.11.2024.