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[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.

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Der vollkommene
ten hernach Elephanten eben zu diesem En-
de. Aber Hannibals Kriegs-List/ der sich
mitten durch Fabii Armee einen Paß ma-
chen wolte, übertraff alle andere Liste/ deren
man sich bey dergleichen Gelegenheiten je-
mals bedienet hatte. Er ließ denen Ochsen/
die er in seinem Läger hatte/ Bündel Holtz
an die Hörner binden/ und nachdem er die
folgende Nacht folche angesteckt/ läst er die-
se Thiere auff die Feinde loßjagen/ und da
durffte er nur auff dem Fuß tapffer nachge-
hen/ so fande er einen freyen Weg. Jn
Warheit hatten die Ochsen nicht so bald
das Feuer an den Hörnern warm befun-
den/ als sie so schrecklich anfingen zuwüten
und zutoben/ daß ihnen die Römer unmög-
lich Widerstand thun kunten.

Man hat offt die Feinde in währender
Schlacht furchtsam gemacht/ indem man
ihnen von ferne grosse Truppen Reuterey
gewiesen/ die da schienen als kämen sie auff
sie loß. Sulpitius und Marius bedienten sich
dieser List/ jener gegen die Gallier/ dieser ge-
gen die Cimbrier. Ehe sie in das Handge-
meng geriethen/ liessen sie ihre Knechte und
Troß-Buben auff die Wagen-Pferde
sitzen/ und befahlen ihnen/ wann die

Schlacht

Der vollkommene
ten hernach Elephanten eben zu dieſem En-
de. Aber Hannibals Kriegs-Liſt/ der ſich
mitten durch Fabii Armee einen Paß ma-
chen wolte, uͤbertraff alle andere Liſte/ deren
man ſich bey dergleichen Gelegenheiten je-
mals bedienet hatte. Er ließ denen Ochſen/
die er in ſeinem Laͤger hatte/ Buͤndel Holtz
an die Hoͤrner binden/ und nachdem er die
folgende Nacht folche angeſteckt/ laͤſt er die-
ſe Thiere auff die Feinde loßjagen/ und da
durffte er nur auff dem Fuß tapffer nachge-
hen/ ſo fande er einen freyen Weg. Jn
Warheit hatten die Ochſen nicht ſo bald
das Feuer an den Hoͤrnern warm befun-
den/ als ſie ſo ſchrecklich anfingen zuwuͤten
und zutoben/ daß ihnen die Roͤmer unmoͤg-
lich Widerſtand thun kunten.

Man hat offt die Feinde in waͤhrender
Schlacht furchtſam gemacht/ indem man
ihnen von ferne groſſe Truppen Reuterey
gewieſen/ die da ſchienen als kaͤmen ſie auff
ſie loß. Sulpitius und Marius bedienten ſich
dieſer Liſt/ jener gegen die Gallier/ dieſer ge-
gen die Cimbrier. Ehe ſie in das Handge-
meng geriethen/ lieſſen ſie ihre Knechte und
Troß-Buben auff die Wagen-Pferde
ſitzen/ und befahlen ihnen/ wann die

Schlacht
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[156/0172] Der vollkommene ten hernach Elephanten eben zu dieſem En- de. Aber Hannibals Kriegs-Liſt/ der ſich mitten durch Fabii Armee einen Paß ma- chen wolte, uͤbertraff alle andere Liſte/ deren man ſich bey dergleichen Gelegenheiten je- mals bedienet hatte. Er ließ denen Ochſen/ die er in ſeinem Laͤger hatte/ Buͤndel Holtz an die Hoͤrner binden/ und nachdem er die folgende Nacht folche angeſteckt/ laͤſt er die- ſe Thiere auff die Feinde loßjagen/ und da durffte er nur auff dem Fuß tapffer nachge- hen/ ſo fande er einen freyen Weg. Jn Warheit hatten die Ochſen nicht ſo bald das Feuer an den Hoͤrnern warm befun- den/ als ſie ſo ſchrecklich anfingen zuwuͤten und zutoben/ daß ihnen die Roͤmer unmoͤg- lich Widerſtand thun kunten. Man hat offt die Feinde in waͤhrender Schlacht furchtſam gemacht/ indem man ihnen von ferne groſſe Truppen Reuterey gewieſen/ die da ſchienen als kaͤmen ſie auff ſie loß. Sulpitius und Marius bedienten ſich dieſer Liſt/ jener gegen die Gallier/ dieſer ge- gen die Cimbrier. Ehe ſie in das Handge- meng geriethen/ lieſſen ſie ihre Knechte und Troß-Buben auff die Wagen-Pferde ſitzen/ und befahlen ihnen/ wann die Schlacht

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Zitationshilfe: [N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unbekannt_weltmann_1680/172>, abgerufen am 25.11.2024.