[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Der vollkommene kommen/ und letzlich giebt es noch etliche/deren man sich glücklich nach dem Gefechte bedienen kan. Ehe man mit dem Fein- de in ein Handgemeng geräth/ muß man sich der besten Posten bemächtigen/ und alle Gelegenheit deß Orths zu seinem Vortheil ziehen. Jederman hat in der Historie be- mercket/ daß Hannibal/ vor der berühm- ten Cannischen Schlacht seine Völcker in so zierliche Ordnung stellete/ daß sie den Wind und die Sonne auff dem Rücken hatten; und daß im Gegentheil der Platz/ den er seinen Feinden ließ/ machte/ daß sie beyde Unbequemligkeiten sich musten lassen ins Gesicht fallen; daß sie von den Son- nenstralen und von dem Staube/ welchen ihnen einstrenger Wind mit Ungestüm in die Augen jagte/ verblendet wurden. Da- mit trug er auch den berühmten Sieg/ durch welchen die Röm. Herrschafft auff zwey Finger breit von ihrem Untergang ge- bracht wurde/ von zwey Consularischen Armeen davon. Alexander/ dem Darius an der Zahl der nicht
Der vollkommene kommen/ und letzlich giebt es noch etliche/deren man ſich gluͤcklich nach dem Gefechte bedienen kan. Ehe man mit dem Fein- de in ein Handgemeng geraͤth/ muß man ſich der beſten Poſten bemaͤchtigen/ und alle Gelegenheit deß Orths zu ſeinem Vortheil ziehen. Jederman hat in der Hiſtorie be- mercket/ daß Hannibal/ vor der beruͤhm- ten Canniſchen Schlacht ſeine Voͤlcker in ſo zierliche Ordnung ſtellete/ daß ſie den Wind und die Sonne auff dem Ruͤcken hatten; und daß im Gegentheil der Platz/ den er ſeinen Feinden ließ/ machte/ daß ſie beyde Unbequemligkeiten ſich muſten laſſen ins Geſicht fallen; daß ſie von den Son- nenſtralen und von dem Staube/ welchen ihnen einſtrenger Wind mit Ungeſtuͤm in die Augen jagte/ verblendet wurden. Da- mit trug er auch den beruͤhmten Sieg/ durch welchen die Roͤm. Herrſchafft auff zwey Finger breit von ihrem Untergang ge- bracht wurde/ von zwey Conſulariſchen Armeen davon. Alexander/ dem Darius an der Zahl der nicht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0170" n="154"/><fw place="top" type="header">Der vollkommene</fw><lb/> kommen/ und letzlich giebt es noch etliche/<lb/> deren man ſich gluͤcklich nach dem Gefechte<lb/> bedienen kan. Ehe man mit dem Fein-<lb/> de in ein Handgemeng geraͤth/ muß man<lb/> ſich der beſten Poſten bemaͤchtigen/ und alle<lb/> Gelegenheit deß Orths zu ſeinem Vortheil<lb/> ziehen. Jederman hat in der Hiſtorie be-<lb/> mercket/ daß Hannibal/ vor der beruͤhm-<lb/> ten Canniſchen Schlacht ſeine Voͤlcker in<lb/> ſo zierliche Ordnung ſtellete/ daß ſie den<lb/> Wind und die Sonne auff dem Ruͤcken<lb/> hatten; und daß im Gegentheil der Platz/<lb/> den er ſeinen Feinden ließ/ machte/ daß ſie<lb/> beyde Unbequemligkeiten ſich muſten laſſen<lb/> ins Geſicht fallen; daß ſie von den Son-<lb/> nenſtralen und von dem Staube/ welchen<lb/> ihnen einſtrenger Wind mit Ungeſtuͤm in<lb/> die Augen jagte/ verblendet wurden. Da-<lb/> mit trug er auch den beruͤhmten Sieg/<lb/> durch welchen die Roͤm. Herrſchafft auff<lb/> zwey Finger breit von ihrem Untergang ge-<lb/> bracht wurde/ von zwey Conſulariſchen<lb/> Armeen davon.</p><lb/> <p>Alexander/ dem Darius an der Zahl der<lb/> Soldaten weit uͤberlegen war/ that ſehr<lb/> wohl/ daß er ſeinen Feinden einen engen<lb/> Ort/ wo ihn die Berge verſicherten/ daß er<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0170]
Der vollkommene
kommen/ und letzlich giebt es noch etliche/
deren man ſich gluͤcklich nach dem Gefechte
bedienen kan. Ehe man mit dem Fein-
de in ein Handgemeng geraͤth/ muß man
ſich der beſten Poſten bemaͤchtigen/ und alle
Gelegenheit deß Orths zu ſeinem Vortheil
ziehen. Jederman hat in der Hiſtorie be-
mercket/ daß Hannibal/ vor der beruͤhm-
ten Canniſchen Schlacht ſeine Voͤlcker in
ſo zierliche Ordnung ſtellete/ daß ſie den
Wind und die Sonne auff dem Ruͤcken
hatten; und daß im Gegentheil der Platz/
den er ſeinen Feinden ließ/ machte/ daß ſie
beyde Unbequemligkeiten ſich muſten laſſen
ins Geſicht fallen; daß ſie von den Son-
nenſtralen und von dem Staube/ welchen
ihnen einſtrenger Wind mit Ungeſtuͤm in
die Augen jagte/ verblendet wurden. Da-
mit trug er auch den beruͤhmten Sieg/
durch welchen die Roͤm. Herrſchafft auff
zwey Finger breit von ihrem Untergang ge-
bracht wurde/ von zwey Conſulariſchen
Armeen davon.
Alexander/ dem Darius an der Zahl der
Soldaten weit uͤberlegen war/ that ſehr
wohl/ daß er ſeinen Feinden einen engen
Ort/ wo ihn die Berge verſicherten/ daß er
nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |