Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Und als es war am Abend,
Frau Königin kam herbei:
"Und sind meine Rosen zertreten,
Erschlagen die Jünglinge treu:
So will ich auf Rosenblätter
Sie legen in die Erde.
Und wo der Rosengarten war,
Soll der Liliengarten werden.
Wer ist es, der die Lilien
Mir treulich nun bewacht?
Bei Tage die liebe Sonne,
Der Mond und die Sterne bei Nacht."
Und als es war am Abend,
Frau Königin kam herbei:
„Und ſind meine Roſen zertreten,
Erſchlagen die Jünglinge treu:
So will ich auf Roſenblätter
Sie legen in die Erde.
Und wo der Roſengarten war,
Soll der Liliengarten werden.
Wer iſt es, der die Lilien
Mir treulich nun bewacht?
Bei Tage die liebe Sonne,
Der Mond und die Sterne bei Nacht.“
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0196" n="190"/>
            <lg n="12">
              <l>Und als es war am Abend,</l><lb/>
              <l>Frau Königin kam herbei:</l><lb/>
              <l>&#x201E;Und &#x017F;ind meine Ro&#x017F;en zertreten,</l><lb/>
              <l>Er&#x017F;chlagen die Jünglinge treu:</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="13">
              <l>So will ich auf Ro&#x017F;enblätter</l><lb/>
              <l>Sie legen in die Erde.</l><lb/>
              <l>Und wo der Ro&#x017F;engarten war,</l><lb/>
              <l>Soll der Liliengarten werden.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="14">
              <l>Wer i&#x017F;t es, der die Lilien</l><lb/>
              <l>Mir treulich nun bewacht?</l><lb/>
              <l>Bei Tage die liebe Sonne,</l><lb/>
              <l>Der Mond und die Sterne bei Nacht.&#x201C;</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0196] Und als es war am Abend, Frau Königin kam herbei: „Und ſind meine Roſen zertreten, Erſchlagen die Jünglinge treu: So will ich auf Roſenblätter Sie legen in die Erde. Und wo der Roſengarten war, Soll der Liliengarten werden. Wer iſt es, der die Lilien Mir treulich nun bewacht? Bei Tage die liebe Sonne, Der Mond und die Sterne bei Nacht.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/196
Zitationshilfe: Uhland, Ludwig: Gedichte. Stuttgart u. a., 1815, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhland_gedichte_1815/196>, abgerufen am 21.11.2024.