Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: HuldigungsPredigt. Gethan zu Braunschweig im Thumb. [s. l.], ca. 1616.

Bild:
<< vorherige Seite

keit ohn von Gott / das ist / alle Oberkeit in Weltlichen Reichen ist allein von Gott / vnd von niemandt anders.

Dasselbige wird auch bestetiget durch viele Exempel: Mose / Josua / die Richter / Saul / David / Salomo / Nebucad Nezar / vnd andere mehr / sein Oberkeit in weltlichen Reichen gewesen / sein aber nit von Menschen / sondern von Gott selbst darzu erwehlet vnd beruffen / wie bey einem jeden an seinem ort erinnert wird / vnd Pau lus redet davon Act. 13. vnd gesiehet / das die so vor zeiten regieret haben alle von Gott darzu gesetzt seyn: GOtt / sagt er / gab jhnen Richter bey 300. vnd 50. Jahr lang / biß auff den Propheteu Samuel. Vnd von da an baten sie vmb einen König / vnd Gott gab jhnen Saul den Sohn Kiß / einen Mann auß dem Geschlecht Benjamin 40. Jahr lang / vnd da er denselben weg thet / richtet er auff vber sie David zum Könige von welchem er zeugete / Ich habe funden David den Sohn Jesse einen Mann nach meinem Hertzen / der sol thun alle meinen willen. Wie es nun Gott vor zeiten gemacht vnd gehalten / das er die Reiche mit Regenten bestellet / vnd besetzt hat / so thut ers noch auff den heutigen Tag / vnd wirds thun biß ans ende der Welt / da alle Reiche zumalmes vnd verstöret. Dan. 2. vnd alle Oberkeit wird auff gehoben werden / 1. Cor. 15.

Diß sollen jhnen beydes Vnterthanen vnd Oberkeiten zu nutz machen. Weil die Reiche vnd der Regentenstandt nicht von Menschen / sondern von Gott / so sollen Vnterthanen / wenn sie eine Reich oder Oberkeitstandes Person haben oder sehen / sich nit in Sinn ziehen / das sie eben so gut wie die vnd nicht mehr an derselben als an jhnen zu thun sey / vnnd sie drüber gering achten. Weit gefeilet: Ein Reichs oder Oberkeitstandes Person hat Gott für andern herfürgezogen / sie gleich / wie man sagt / auffs hohe Pferdt gehaben / zu seinem Gesalbeten vnnd so einen andern Mann durch den heiligen Geist drauß gemacht / 1. Sam. 10. Ja anoern zum jrrdischen vnd sichtbaren Gott gesetzet / Exod. 4. vnd

keit ohn von Gott / das ist / alle Oberkeit in Weltlichen Reichen ist allein von Gott / vnd von niemandt anders.

Dasselbige wird auch bestetiget durch viele Exempel: Mose / Josua / die Richter / Saul / David / Salomo / Nebucad Nezar / vñ andere mehr / sein Oberkeit in weltlichen Reichen gewesen / sein aber nit von Menschen / sondern von Gott selbst darzu erwehlet vnd beruffen / wie bey einem jeden an seinem ort erinnert wird / vñ Pau lus redet davon Act. 13. vnd gesiehet / das die so vor zeiten regieret haben alle von Gott darzu gesetzt seyn: GOtt / sagt er / gab jhnen Richter bey 300. vnd 50. Jahr lang / biß auff den Propheteu Samuel. Vnd von da an baten sie vmb einen König / vnd Gott gab jhnen Saul den Sohn Kiß / einen Mann auß dem Geschlecht Benjamin 40. Jahr lang / vnd da er denselben weg thet / richtet er auff vber sie David zum Könige von welchem er zeugete / Ich habe funden David den Sohn Jesse einen Mann nach meinem Hertzen / der sol thun alle meinen willen. Wie es nun Gott vor zeiten gemacht vnd gehalten / das er die Reiche mit Regenten bestellet / vnd besetzt hat / so thut ers noch auff den heutigen Tag / vnd wirds thun biß ans ende der Welt / da alle Reiche zumalmes vnd verstöret. Dan. 2. vnd alle Oberkeit wird auff gehoben werden / 1. Cor. 15.

Diß sollen jhnen beydes Vnterthanen vnd Oberkeiten zu nutz machen. Weil die Reiche vnd der Regentenstandt nicht von Menschen / sondern von Gott / so sollen Vnterthanen / wenn sie eine Reich oder Oberkeitstandes Person haben oder sehen / sich nit in Sinn ziehen / das sie eben so gut wie die vnd nicht mehr an derselben als an jhnen zu thun sey / vnnd sie drüber gering achten. Weit gefeilet: Ein Reichs oder Oberkeitstandes Person hat Gott für andern herfürgezogen / sie gleich / wie man sagt / auffs hohe Pferdt gehaben / zu seinem Gesalbeten vnnd so einen andern Mann durch den heiligen Geist drauß gemacht / 1. Sam. 10. Ja anoern zum jrrdischen vnd sichtbaren Gott gesetzet / Exod. 4. vnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0009"/>
keit
                     ohn von Gott / das ist / alle Oberkeit in Weltlichen Reichen ist allein von Gott
                     / vnd von niemandt anders.</p>
        <p>Dasselbige wird auch bestetiget durch viele Exempel: Mose / Josua / die Richter /
                     Saul / David / Salomo / Nebucad Nezar / vn&#x0303; andere mehr / sein Oberkeit
                     in weltlichen Reichen gewesen / sein aber nit von Menschen / sondern von Gott
                     selbst darzu erwehlet vnd beruffen / wie bey einem jeden an seinem ort erinnert
                     wird / vn&#x0303; Pau lus redet davon Act. 13. vnd gesiehet / das die so vor
                     zeiten regieret haben alle von Gott darzu gesetzt seyn: GOtt / sagt er / gab
                     jhnen Richter bey 300. vnd 50. Jahr lang / biß auff den Propheteu Samuel. Vnd
                     von da an baten sie vmb einen König / vnd Gott gab jhnen Saul den Sohn Kiß /
                     einen Mann auß dem Geschlecht Benjamin 40. Jahr lang / vnd da er denselben weg
                     thet / richtet er auff vber sie David zum Könige von welchem er zeugete / Ich
                     habe funden David den Sohn Jesse einen Mann nach meinem Hertzen / der sol thun
                     alle meinen willen. Wie es nun Gott vor zeiten gemacht vnd gehalten / das er die
                     Reiche mit Regenten bestellet / vnd besetzt hat / so thut ers noch auff den
                     heutigen Tag / vnd wirds thun biß ans ende der Welt / da alle Reiche zumalmes
                     vnd verstöret. Dan. 2. vnd alle Oberkeit wird auff gehoben werden / 1. Cor.
                     15.</p>
        <p>Diß sollen jhnen beydes Vnterthanen vnd Oberkeiten zu nutz machen. Weil die
                     Reiche vnd der Regentenstandt nicht von Menschen / sondern von Gott / so sollen
                     Vnterthanen / wenn sie eine Reich oder Oberkeitstandes Person haben oder sehen /
                     sich nit in Sinn ziehen / das sie eben so gut wie die vnd nicht mehr an
                     derselben als an jhnen zu thun sey / vnnd sie drüber gering achten. Weit
                     gefeilet: Ein Reichs oder Oberkeitstandes Person hat Gott für andern
                     herfürgezogen / sie gleich / wie man sagt / auffs hohe Pferdt gehaben / zu
                     seinem Gesalbeten vnnd so einen andern Mann durch den heiligen Geist drauß
                     gemacht / 1. Sam. 10. Ja anoern zum jrrdischen vnd sichtbaren Gott gesetzet /
                     Exod. 4. vnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0009] keit ohn von Gott / das ist / alle Oberkeit in Weltlichen Reichen ist allein von Gott / vnd von niemandt anders. Dasselbige wird auch bestetiget durch viele Exempel: Mose / Josua / die Richter / Saul / David / Salomo / Nebucad Nezar / vñ andere mehr / sein Oberkeit in weltlichen Reichen gewesen / sein aber nit von Menschen / sondern von Gott selbst darzu erwehlet vnd beruffen / wie bey einem jeden an seinem ort erinnert wird / vñ Pau lus redet davon Act. 13. vnd gesiehet / das die so vor zeiten regieret haben alle von Gott darzu gesetzt seyn: GOtt / sagt er / gab jhnen Richter bey 300. vnd 50. Jahr lang / biß auff den Propheteu Samuel. Vnd von da an baten sie vmb einen König / vnd Gott gab jhnen Saul den Sohn Kiß / einen Mann auß dem Geschlecht Benjamin 40. Jahr lang / vnd da er denselben weg thet / richtet er auff vber sie David zum Könige von welchem er zeugete / Ich habe funden David den Sohn Jesse einen Mann nach meinem Hertzen / der sol thun alle meinen willen. Wie es nun Gott vor zeiten gemacht vnd gehalten / das er die Reiche mit Regenten bestellet / vnd besetzt hat / so thut ers noch auff den heutigen Tag / vnd wirds thun biß ans ende der Welt / da alle Reiche zumalmes vnd verstöret. Dan. 2. vnd alle Oberkeit wird auff gehoben werden / 1. Cor. 15. Diß sollen jhnen beydes Vnterthanen vnd Oberkeiten zu nutz machen. Weil die Reiche vnd der Regentenstandt nicht von Menschen / sondern von Gott / so sollen Vnterthanen / wenn sie eine Reich oder Oberkeitstandes Person haben oder sehen / sich nit in Sinn ziehen / das sie eben so gut wie die vnd nicht mehr an derselben als an jhnen zu thun sey / vnnd sie drüber gering achten. Weit gefeilet: Ein Reichs oder Oberkeitstandes Person hat Gott für andern herfürgezogen / sie gleich / wie man sagt / auffs hohe Pferdt gehaben / zu seinem Gesalbeten vnnd so einen andern Mann durch den heiligen Geist drauß gemacht / 1. Sam. 10. Ja anoern zum jrrdischen vnd sichtbaren Gott gesetzet / Exod. 4. vnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_huldigungspredigt_1616
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_huldigungspredigt_1616/9
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: HuldigungsPredigt. Gethan zu Braunschweig im Thumb. [s. l.], ca. 1616, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_huldigungspredigt_1616/9>, abgerufen am 04.12.2024.