Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619.

Bild:
<< vorherige Seite

Abendmahls / sonderlich angefochtenen / betrübten vnd sterbenden Hertzen.

Vnd nach jener Bekentniß empfangen wir im Abendmahl mehr nicht / alß die im alten Testament empfangen haben / da Christus noch nicht Mensch worden / vnnd das Abendmahl noch nicht eingesetzt war. Ja wir empfangen mehr nicht als die jenigen / die gar nicht zum Abendmahl gehen / vnd Gleuben / denn die empfangen auch Christi Leib vnd Blut mit dem Glauben. Doch lassen sie vns noch Brot vnd Wein / so wir auch alle Mahlzeit haben / vnd Christi darbey gedencken können / daß sein Leib für vns gegeben vnd sein Blut für vns vergossen sey. Das ist auff jener seit der Evangelischen Nachtmahl. Wie man damit für GOtt vnd dem Stiffter des Abendmahls bestehen werde / wird sich zu seiner zeit finden vnd außweisen.

Das aber der Hoffprediger nichts mehr bey diesem Punct gedenckt / darinnen wir streitig vom Abendmahl / sondern außdrücklich setzt / allein ist dieses noch zwischen vns streitig / etc. Das nemen wir abermahl für bekand an / denn damit lesset er / vnd alle die es mit jhm halten / oder weil er in jener seits Evangelischer Kirchen Namen schreibt / so lassen sie semptlich damit Passiren vnd gut seyn / vnser Brot oder wie mans nennet Oblaten die wir beym Abendmahl gebrauchen / davon auff jener seiten bißanhero viel geschreis gewesen / sie lassen auch das Brotbrechen damit fahren / vnd vns bey vnser außtheilung des Brots bleiben / welches auch von vielen bißanhero hefftig angefochten / sie lassen auch gut seyn / daß / wirs nicht bey einem höltzern Tisch / sondern beym Altar außtheilen / welchs gleichfals vielen bißanhero vnrecht gewesen / sie lassen vns auch vnsere Kelche / welche vielen nicht weniger zu wieder gewesen / etc.

Abendmahls / sonderlich angefochtenen / betrübten vnd sterbenden Hertzen.

Vnd nach jener Bekentniß empfangen wir im Abendmahl mehr nicht / alß die im alten Testament empfangen haben / da Christus noch nicht Mensch worden / vnnd das Abendmahl noch nicht eingesetzt war. Ja wir empfangen mehr nicht als die jenigen / die gar nicht zum Abendmahl gehen / vnd Gleuben / denn die empfangen auch Christi Leib vnd Blut mit dem Glauben. Doch lassen sie vns noch Brot vnd Wein / so wir auch alle Mahlzeit haben / vnd Christi darbey gedencken können / daß sein Leib für vns gegeben vnd sein Blut für vns vergossen sey. Das ist auff jener seit der Evangelischen Nachtmahl. Wie man damit für GOtt vnd dem Stiffter des Abendmahls bestehen werde / wird sich zu seiner zeit finden vnd außweisen.

Das aber der Hoffprediger nichts mehr bey diesem Punct gedenckt / darinnen wir streitig vom Abendmahl / sondern außdrücklich setzt / allein ist dieses noch zwischen vns streitig / etc. Das nemen wir abermahl für bekand an / denn damit lesset er / vnd alle die es mit jhm halten / oder weil er in jener seits Evangelischer Kirchen Namen schreibt / so lassen sie semptlich damit Passiren vnd gut seyn / vnser Brot oder wie mans nennet Oblaten die wir beym Abendmahl gebrauchen / davon auff jener seiten bißanhero viel geschreis gewesen / sie lassen auch das Brotbrechen damit fahren / vnd vns bey vnser außtheilung des Brots bleiben / welches auch von vielen bißanhero hefftig angefochten / sie lassen auch gut seyn / daß / wirs nicht bey einem höltzern Tisch / sondern beym Altar außtheilen / welchs gleichfals vielen bißanhero vnrecht gewesen / sie lassen vns auch vnsere Kelche / welche vielen nicht weniger zu wieder gewesen / etc.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0018"/>
Abendmahls / sonderlich angefochtenen / betrübten vnd sterbenden Hertzen.</p>
        <p>Vnd nach jener Bekentniß empfangen wir im Abendmahl mehr nicht / alß die im alten Testament empfangen haben / da Christus noch nicht Mensch worden / vnnd das Abendmahl noch nicht eingesetzt war. Ja wir empfangen mehr nicht als die jenigen / die gar nicht zum Abendmahl gehen / vnd Gleuben / denn die empfangen auch Christi Leib vnd Blut mit dem Glauben. Doch lassen sie vns noch Brot vnd Wein / so wir auch alle Mahlzeit haben / vnd Christi darbey gedencken können / daß sein Leib für vns gegeben vnd sein Blut für vns vergossen sey. Das ist auff jener seit der Evangelischen Nachtmahl. Wie man damit für GOtt vnd dem Stiffter des Abendmahls bestehen werde / wird sich zu seiner zeit finden vnd außweisen.</p>
        <p>Das aber der Hoffprediger nichts mehr bey diesem Punct gedenckt / darinnen wir streitig vom Abendmahl / sondern außdrücklich setzt / allein ist dieses noch zwischen vns streitig / etc. Das nemen wir abermahl für bekand an / denn damit lesset er / vnd alle die es mit jhm halten / oder weil er in jener seits Evangelischer Kirchen Namen schreibt / so lassen sie semptlich damit Passiren vnd gut seyn / vnser Brot oder wie mans nennet Oblaten die wir beym Abendmahl gebrauchen / davon auff jener seiten bißanhero viel geschreis gewesen / sie lassen auch das Brotbrechen damit fahren / vnd vns bey vnser außtheilung des Brots bleiben / welches auch von vielen bißanhero hefftig angefochten / sie lassen auch gut seyn / daß / wirs nicht bey einem höltzern Tisch / sondern beym Altar außtheilen / welchs gleichfals vielen bißanhero vnrecht gewesen / sie lassen vns auch vnsere Kelche / welche vielen nicht weniger zu wieder gewesen / etc.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0018] Abendmahls / sonderlich angefochtenen / betrübten vnd sterbenden Hertzen. Vnd nach jener Bekentniß empfangen wir im Abendmahl mehr nicht / alß die im alten Testament empfangen haben / da Christus noch nicht Mensch worden / vnnd das Abendmahl noch nicht eingesetzt war. Ja wir empfangen mehr nicht als die jenigen / die gar nicht zum Abendmahl gehen / vnd Gleuben / denn die empfangen auch Christi Leib vnd Blut mit dem Glauben. Doch lassen sie vns noch Brot vnd Wein / so wir auch alle Mahlzeit haben / vnd Christi darbey gedencken können / daß sein Leib für vns gegeben vnd sein Blut für vns vergossen sey. Das ist auff jener seit der Evangelischen Nachtmahl. Wie man damit für GOtt vnd dem Stiffter des Abendmahls bestehen werde / wird sich zu seiner zeit finden vnd außweisen. Das aber der Hoffprediger nichts mehr bey diesem Punct gedenckt / darinnen wir streitig vom Abendmahl / sondern außdrücklich setzt / allein ist dieses noch zwischen vns streitig / etc. Das nemen wir abermahl für bekand an / denn damit lesset er / vnd alle die es mit jhm halten / oder weil er in jener seits Evangelischer Kirchen Namen schreibt / so lassen sie semptlich damit Passiren vnd gut seyn / vnser Brot oder wie mans nennet Oblaten die wir beym Abendmahl gebrauchen / davon auff jener seiten bißanhero viel geschreis gewesen / sie lassen auch das Brotbrechen damit fahren / vnd vns bey vnser außtheilung des Brots bleiben / welches auch von vielen bißanhero hefftig angefochten / sie lassen auch gut seyn / daß / wirs nicht bey einem höltzern Tisch / sondern beym Altar außtheilen / welchs gleichfals vielen bißanhero vnrecht gewesen / sie lassen vns auch vnsere Kelche / welche vielen nicht weniger zu wieder gewesen / etc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/18
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Antwort auff Irenicam Concionem Oder Friedpredigt des Hoffpredigers zu Cassel. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_antwort_1619/18>, abgerufen am 29.03.2024.