Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
Die III. Anmerckung. (l)
vor ein Collegium Pandectarum biß 12. Du-
catons
bezahlen; da hingegen auf Teutschen
Universitäten etwan 4. und 8. Thlr. gezah-
let werden; auch die ausgesetzten Salaria mit
jenen in keinen Vergleich kommen.
Viel reisen-
de Stan-
des-Perso-
nen hö-
ren das
Jus publi-
cum
in Hol-
land,
(l) Vitriarii.) Dessen Institutiones Iuris
publici
haben vielen teutschen, denen drey
im Römischen Reiche recipirten Christli-
chen Haupt-Religionen zugethanen,
Standes-Personen Anlaß gegeben, sich
etwas länger in Utrecht, und sonderlich
in Leyden aufzuhalten, und allhier ehemahls
den Autorem selbst, ietzo aber dessen Herrn
Sohn, der wegen seiner guten Conduite und
grossen Force in Iure Publico sehr bekant
ist, darüber zu hören. Hiernechst ist Herr
Professor Otto zu Utrecht, in Iure Publico
propter
sentiendi
libertatem.
sehr berühmt. Und da die Gelehrten über-
haupt in Holland alle Freyheit haben, ihre
Meynungen der Welt zu communiciren,
so ist auch einem Professori erlaubet, die Iu-
ra Publica
derer Staaten ohngehindert zu
dociren, und seine gründliche Gedancken,
in öffentlichen und Privat-Collegiis, seinen
Auditoribus vorzutragen, und werden da-
hero des Imperatoris, Electorum, Principum
& reliquorum statuum Imperii Romano-
Germanici Jura,
ohne Furcht, solide tractiret
Jn Teutsch-
land ist es
nicht pra-
cticable.
und untersuchet. Denn auf denen Universi-
täten in Teutschland will einer die Jura
Imperatoris contra Electores,
ein anderer
Die III. Anmerckung. (l)
vor ein Collegium Pandectarum biß 12. Du-
catons
bezahlen; da hingegen auf Teutſchen
Univerſitaͤten etwan 4. und 8. Thlr. gezah-
let werden; auch die ausgeſetzten Salaria mit
jenen in keinen Vergleich kommen.
Viel reiſen-
de Stan-
des-Perſo-
nen hoͤ-
ren das
Jus publi-
cum
in Hol-
land,
(l) Vitriarii.) Deſſen Inſtitutiones Iuris
publici
haben vielen teutſchen, denen drey
im Roͤmiſchen Reiche recipirten Chriſtli-
chen Haupt-Religionen zugethanen,
Standes-Perſonen Anlaß gegeben, ſich
etwas laͤnger in Utrecht, und ſonderlich
in Leyden aufzuhalten, und allhier ehemahls
den Autorem ſelbſt, ietzo aber deſſen Herrn
Sohn, der wegen ſeiner guten Conduite und
groſſen Force in Iure Publico ſehr bekant
iſt, daruͤber zu hoͤren. Hiernechſt iſt Herr
Profeſſor Otto zu Utrecht, in Iure Publico
propter
ſentiendi
libertatem.
ſehr beruͤhmt. Und da die Gelehrten uͤber-
haupt in Holland alle Freyheit haben, ihre
Meynungen der Welt zu communiciren,
ſo iſt auch einem Profeſſori erlaubet, die Iu-
ra Publica
derer Staaten ohngehindert zu
dociren, und ſeine gruͤndliche Gedancken,
in oͤffentlichen und Privat-Collegiis, ſeinen
Auditoribus vorzutragen, und werden da-
hero des Imperatoris, Electorum, Principum
& reliquorum ſtatuum Imperii Romano-
Germanici Jura,
ohne Furcht, ſolide tractiret
Jn Teutſch-
land iſt es
nicht pra-
cticable.
und unterſuchet. Denn auf denen Univerſi-
taͤten in Teutſchland will einer die Jura
Imperatoris contra Electores,
ein anderer
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <note xml:id="nk" prev="#zk" place="end" n="(k)"><pb facs="#f0096" n="74"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">III.</hi> Anmerckung. <hi rendition="#aq">(l)</hi></hi></fw><lb/>
vor ein <hi rendition="#aq">Collegium Pandectarum</hi> biß 12. <hi rendition="#aq">Du-<lb/>
catons</hi> bezahlen; da hingegen auf Teut&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#aq">Univer&#x017F;i</hi>ta&#x0364;ten etwan 4. und 8. Thlr. gezah-<lb/>
let werden; auch die ausge&#x017F;etzten <hi rendition="#aq">Salaria</hi> mit<lb/>
jenen in keinen Vergleich kommen.</note><lb/>
        <note place="left">Viel rei&#x017F;en-<lb/>
de Stan-<lb/>
des-Per&#x017F;o-<lb/>
nen ho&#x0364;-<lb/>
ren das<lb/><hi rendition="#aq">Jus publi-<lb/>
cum</hi> in Hol-<lb/>
land,</note>
        <note xml:id="nl" prev="#zl" place="end" n="(l)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vitriarii.)</hi></hi> De&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">In&#x017F;titutiones Iuris<lb/>
publici</hi> haben vielen teut&#x017F;chen, denen drey<lb/>
im Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Reiche <hi rendition="#aq">recipirt</hi>en Chri&#x017F;tli-<lb/>
chen Haupt-Religionen zugethanen,<lb/>
Standes-Per&#x017F;onen Anlaß gegeben, &#x017F;ich<lb/>
etwas la&#x0364;nger in Utrecht, und &#x017F;onderlich<lb/>
in Leyden aufzuhalten, und allhier ehemahls<lb/>
den <hi rendition="#aq">Autorem</hi> &#x017F;elb&#x017F;t, ietzo aber de&#x017F;&#x017F;en Herrn<lb/>
Sohn, der wegen &#x017F;einer guten <hi rendition="#aq">Conduite</hi> und<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Force in Iure Publico</hi> &#x017F;ehr bekant<lb/>
i&#x017F;t, daru&#x0364;ber zu ho&#x0364;ren. Hiernech&#x017F;t i&#x017F;t Herr<lb/><hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;or Otto</hi> zu Utrecht, <hi rendition="#aq">in Iure Publico</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">propter<lb/>
&#x017F;entiendi<lb/>
libertatem.</hi></note>&#x017F;ehr beru&#x0364;hmt. Und da die Gelehrten u&#x0364;ber-<lb/>
haupt in Holland alle Freyheit haben, ihre<lb/>
Meynungen der Welt zu <hi rendition="#aq">communici</hi>ren,<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t auch einem <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;ori</hi> erlaubet, die <hi rendition="#aq">Iu-<lb/>
ra Publica</hi> derer Staaten ohngehindert zu<lb/><hi rendition="#aq">doci</hi>ren, und &#x017F;eine gru&#x0364;ndliche Gedancken,<lb/>
in o&#x0364;ffentlichen und <hi rendition="#aq">Privat-Collegiis,</hi> &#x017F;einen<lb/><hi rendition="#aq">Auditoribus</hi> vorzutragen, und werden da-<lb/>
hero des <hi rendition="#aq">Imperatoris, Electorum, Principum<lb/>
&amp; reliquorum &#x017F;tatuum Imperii Romano-<lb/>
Germanici Jura,</hi> ohne Furcht, <hi rendition="#aq">&#x017F;olide tracti</hi>ret<lb/><note place="left">Jn Teut&#x017F;ch-<lb/>
land i&#x017F;t es<lb/>
nicht <hi rendition="#aq">pra-<lb/>
cticable.</hi></note>und unter&#x017F;uchet. Denn auf denen <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;i-</hi><lb/>
ta&#x0364;ten in Teut&#x017F;chland will einer die <hi rendition="#aq">Jura<lb/>
Imperatoris contra Electores,</hi> ein anderer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Ele-</hi></fw><lb/></note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0096] Die III. Anmerckung. (l) ⁽k⁾ vor ein Collegium Pandectarum biß 12. Du- catons bezahlen; da hingegen auf Teutſchen Univerſitaͤten etwan 4. und 8. Thlr. gezah- let werden; auch die ausgeſetzten Salaria mit jenen in keinen Vergleich kommen. ⁽l⁾ Vitriarii.) Deſſen Inſtitutiones Iuris publici haben vielen teutſchen, denen drey im Roͤmiſchen Reiche recipirten Chriſtli- chen Haupt-Religionen zugethanen, Standes-Perſonen Anlaß gegeben, ſich etwas laͤnger in Utrecht, und ſonderlich in Leyden aufzuhalten, und allhier ehemahls den Autorem ſelbſt, ietzo aber deſſen Herrn Sohn, der wegen ſeiner guten Conduite und groſſen Force in Iure Publico ſehr bekant iſt, daruͤber zu hoͤren. Hiernechſt iſt Herr Profeſſor Otto zu Utrecht, in Iure Publico ſehr beruͤhmt. Und da die Gelehrten uͤber- haupt in Holland alle Freyheit haben, ihre Meynungen der Welt zu communiciren, ſo iſt auch einem Profeſſori erlaubet, die Iu- ra Publica derer Staaten ohngehindert zu dociren, und ſeine gruͤndliche Gedancken, in oͤffentlichen und Privat-Collegiis, ſeinen Auditoribus vorzutragen, und werden da- hero des Imperatoris, Electorum, Principum & reliquorum ſtatuum Imperii Romano- Germanici Jura, ohne Furcht, ſolide tractiret und unterſuchet. Denn auf denen Univerſi- taͤten in Teutſchland will einer die Jura Imperatoris contra Electores, ein anderer Ele-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/96
Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/96>, abgerufen am 23.11.2024.