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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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Die III. Anmerckung.
lererst empfunden, wenn sie eben
dasselbe Collegium das andremahl
gehöret haben, welches aber nebst
dem Schaden ein grosser Zeit-Ver-
und der
Holländi-
sche Ge-
brauch ge-
rühmet,
lust ist. Jn Leyden in Holland
war zu meiner Zeit der Gebrauch,
daß wer einmahl ein Collegium
mitgehalten, der durffte hernach
eben dasselbige, so offt es repeti-
ret wurde, wieder umsonst frequenti-
ren, welches zu wünschen, daß es
auch an andern Orten (k) in usu
wäre. Aber am allernützlichsten
Hofmei-
stern eine
Lection er-
theilet,
würde es seyn, wenn die Hofmei-
ster zugleich mit anwesend seyn sol-
ten: So könten sie besser versichert
seyn, wie ihre Untergebene hierbey
die Zeit zubrächten, und hernach
dieselbigen Sachen, so vor Anfän-
ger zu schwehr, besser explaniren.
Weiß aber nicht, ob diese Lection,
so nützlich sie auch ist, vielen Hof-
und das
Jus Publi-
cum re-
commen-
dir
et.
meistern anstehen möchte. Endlich,
was das Jus Publicum anbelanget,
so ist bereits von klugen Leuten an-
gemercket worden: Daß zwar an-
fänglich, wegen der Menge so vie-
ler Scriptorum, einer gleichsam er-

schrö-

Die III. Anmerckung.
lererſt empfunden, wenn ſie eben
daſſelbe Collegium das andremahl
gehoͤret haben, welches aber nebſt
dem Schaden ein groſſer Zeit-Ver-
und der
Hollaͤndi-
ſche Ge-
brauch ge-
ruͤhmet,
luſt iſt. Jn Leyden in Holland
war zu meiner Zeit der Gebrauch,
daß wer einmahl ein Collegium
mitgehalten, der durffte hernach
eben daſſelbige, ſo offt es repeti-
ret wurde, wieder umſonſt frequenti-
ren, welches zu wuͤnſchen, daß es
auch an andern Orten (k) in uſu
waͤre. Aber am allernuͤtzlichſten
Hofmei-
ſtern eine
Lection er-
theilet,
wuͤrde es ſeyn, wenn die Hofmei-
ſter zugleich mit anweſend ſeyn ſol-
ten: So koͤnten ſie beſſer verſichert
ſeyn, wie ihre Untergebene hierbey
die Zeit zubraͤchten, und hernach
dieſelbigen Sachen, ſo vor Anfaͤn-
ger zu ſchwehr, beſſer explaniren.
Weiß aber nicht, ob dieſe Lection,
ſo nuͤtzlich ſie auch iſt, vielen Hof-
und das
Jus Publi-
cum re-
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meiſtern anſtehen moͤchte. Endlich,
was das Jus Publicum anbelanget,
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gemercket worden: Daß zwar an-
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[40/0062] Die III. Anmerckung. lererſt empfunden, wenn ſie eben daſſelbe Collegium das andremahl gehoͤret haben, welches aber nebſt dem Schaden ein groſſer Zeit-Ver- luſt iſt. Jn Leyden in Holland war zu meiner Zeit der Gebrauch, daß wer einmahl ein Collegium mitgehalten, der durffte hernach eben daſſelbige, ſo offt es repeti- ret wurde, wieder umſonſt frequenti- ren, welches zu wuͤnſchen, daß es auch an andern Orten ⁽k⁾ in uſu waͤre. Aber am allernuͤtzlichſten wuͤrde es ſeyn, wenn die Hofmei- ſter zugleich mit anweſend ſeyn ſol- ten: So koͤnten ſie beſſer verſichert ſeyn, wie ihre Untergebene hierbey die Zeit zubraͤchten, und hernach dieſelbigen Sachen, ſo vor Anfaͤn- ger zu ſchwehr, beſſer explaniren. Weiß aber nicht, ob dieſe Lection, ſo nuͤtzlich ſie auch iſt, vielen Hof- meiſtern anſtehen moͤchte. Endlich, was das Jus Publicum anbelanget, ſo iſt bereits von klugen Leuten an- gemercket worden: Daß zwar an- faͤnglich, wegen der Menge ſo vie- ler Scriptorum, einer gleichſam er- ſchroͤ- und der Hollaͤndi- ſche Ge- brauch ge- ruͤhmet, Hofmei- ſtern eine Lection er- theilet, und das Jus Publi- cum re- commen- diret.

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/62>, abgerufen am 23.11.2024.