Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Hochbergische Instruction. Furcht GOttes, als dem wahren unddie FurchtGOttes; die Morale und eintzigen Qvell aller Tugenden, und al- ler nach dem natürlichen Gesetz, einem Christen und Menschen obliegende Schuldigkeiten; Denn auch durch eine wahrhafftige und nicht auf den äuser- lichen Schein, gegründete Moralisirung, zu allen einem Cavalier zukommenden und anständigen Qualitäten, aus mei- nem Sohn, nicht allein ein der Welt nützliches Werckzeug, sondern auch ein Kind GOttes und Erben der ewigen Seeligkeit zu machen. Wie denn Herr von Tschirnhaußdie bestän- aus
Hochbergiſche Inſtruction. Furcht GOttes, als dem wahren unddie FurchtGOttes; die Morale und eintzigen Qvell aller Tugenden, und al- ler nach dem natuͤrlichen Geſetz, einem Chriſten und Menſchen obliegende Schuldigkeiten; Denn auch durch eine wahrhafftige und nicht auf den aͤuſer- lichen Schein, gegruͤndete Moraliſirung, zu allen einem Cavalier zukommenden und anſtaͤndigen Qualitaͤten, aus mei- nem Sohn, nicht allein ein der Welt nuͤtzliches Werckzeug, ſondern auch ein Kind GOttes und Erben der ewigen Seeligkeit zu machen. Wie denn Herr von Tſchirnhaußdie beſtaͤn- aus
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Hochbergiſche Inſtruction.
Furcht GOttes, als dem wahren und
eintzigen Qvell aller Tugenden, und al-
ler nach dem natuͤrlichen Geſetz, einem
Chriſten und Menſchen obliegende
Schuldigkeiten; Denn auch durch eine
wahrhafftige und nicht auf den aͤuſer-
lichen Schein, gegruͤndete Moraliſirung,
zu allen einem Cavalier zukommenden
und anſtaͤndigen Qualitaͤten, aus mei-
nem Sohn, nicht allein ein der Welt
nuͤtzliches Werckzeug, ſondern auch ein
Kind GOttes und Erben der ewigen
Seeligkeit zu machen.
die Furcht
GOttes;
die Morale
und
Wie denn Herr von Tſchirnhauß
durch ſeine allbereits vielfaͤltig und
ruͤhmlich erlangte Praxin, meinen Sohn,
bey ſeinem feuerigen Naturel, wegen
vieler, der Jugend in der Fremde vor-
kommenden Leibes- und Seelen-Ge-
fahren, nicht leicht aus den Augen laſ-
ſen; ſondern ſo viel moͤglich, ſtets um
und bey ſich haben; durch dieſes Mit-
tel ihn auch zu genaueſter Obſervantz
meiner ihm mitgegebenen vaͤterlichen
Inſtruction, zu hertzlichem Gebet und
Leſung der Heiligen Schrifft, wie auch
fleißiger und ohne die hoͤchſte Noth nicht
aus
die beſtaͤn-
dige Auf-
ſicht re-
commen-
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