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Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

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C. Herrn George Albrechts
Instruction vor Tit. Heren Wolff
Bernhard von Tschirnhauß,
auf Hackenau, meinen vielge-
liebten Herrn Vetter, wegen
der Inspection über meinen lie-
ben Sohn Siegmund Gottlob
in der Fremde.

I.

Die Pflicht
gegen
GOtt.

DAß sie vor allen Dingen dahin
trachten, daß sie miteinander
den lieben GOtt zum beständigen
Freunde behalten, seinen Dienst mit
Bibel-Lesen, Gebet, Predigt hören,
Sacramenten Gebrauch und Liebe-
Ubung, etc. beständig treiben; und da-
durch eine aufrichtige Pietät mit Wor-
ten und Wercken männiglich beweisen:
Damit sie beyde, wo möglich, nechst
GOtt, auch alle Menschen zu Freun-
den, und GOttes Seegen haben mö-
gen. Denn sonsten gar wenig Leute
glauben, daß ein Mensch, der sich die
Wahrheit seiner Religion, nicht zu un-
terst ins Hertz hinunter steigen, und sich
selbige beständig einen rechten Ernst

seyn
C. Herrn George Albrechts
Inſtruction vor Tit. Heren Wolff
Bernhard von Tſchirnhauß,
auf Hackenau, meinen vielge-
liebten Herrn Vetter, wegen
der Inſpection uͤber meinen lie-
ben Sohn Siegmund Gottlob
in der Fremde.

I.

Die Pflicht
gegen
GOtt.

DAß ſie vor allen Dingen dahin
trachten, daß ſie miteinander
den lieben GOtt zum beſtaͤndigen
Freunde behalten, ſeinen Dienſt mit
Bibel-Leſen, Gebet, Predigt hoͤren,
Sacramenten Gebrauch und Liebe-
Ubung, ꝛc. beſtaͤndig treiben; und da-
durch eine aufrichtige Pietaͤt mit Wor-
ten und Wercken maͤnniglich beweiſen:
Damit ſie beyde, wo moͤglich, nechſt
GOtt, auch alle Menſchen zu Freun-
den, und GOttes Seegen haben moͤ-
gen. Denn ſonſten gar wenig Leute
glauben, daß ein Menſch, der ſich die
Wahrheit ſeiner Religion, nicht zu un-
terſt ins Hertz hinunter ſteigen, und ſich
ſelbige beſtaͤndig einen rechten Ernſt

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[246/0268] C. Herrn George Albrechts Inſtruction vor Tit. Heren Wolff Bernhard von Tſchirnhauß, auf Hackenau, meinen vielge- liebten Herrn Vetter, wegen der Inſpection uͤber meinen lie- ben Sohn Siegmund Gottlob in der Fremde. I. DAß ſie vor allen Dingen dahin trachten, daß ſie miteinander den lieben GOtt zum beſtaͤndigen Freunde behalten, ſeinen Dienſt mit Bibel-Leſen, Gebet, Predigt hoͤren, Sacramenten Gebrauch und Liebe- Ubung, ꝛc. beſtaͤndig treiben; und da- durch eine aufrichtige Pietaͤt mit Wor- ten und Wercken maͤnniglich beweiſen: Damit ſie beyde, wo moͤglich, nechſt GOtt, auch alle Menſchen zu Freun- den, und GOttes Seegen haben moͤ- gen. Denn ſonſten gar wenig Leute glauben, daß ein Menſch, der ſich die Wahrheit ſeiner Religion, nicht zu un- terſt ins Hertz hinunter ſteigen, und ſich ſelbige beſtaͤndig einen rechten Ernſt ſeyn

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Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/268>, abgerufen am 22.11.2024.