Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XXVIII. Anmerckung. (pp)
chen Symptomatibus Gelegenheit ge-
geben werde. Jn Holland mußWas diß-
falls in
Holland

man die gesaltzenen Speisen, so
viel als möglich ist, evitiren, sonsten
findet sich der Scorbut ein, vielmehr
bey Frantzösischen Köchen manch-
mahl zu essen suchen. Jn Engel-und En-
gelland
zu vermei-
den.

land werden die Pulmones durch
den Dampf der Stein-Kohlen sehr
angegriffen, und weil solcher ab-
sonderlich in London sehr häuffig
ist, so hat man nur nöthig, so bald
als man eintzige Beschwehrung
merckt, die Lufft zu verändern, und
etwan die Universität Oxford,
Cambridge, Epsom, Bath
oder ande-
re Land-Oerter zu besuchen, so
wird man gleich ein gutes Soulage-
ment
verspühren.

(pp) Zwey oder drey Sectionibus Anato-
micis
) Zwey oder drey Sectiones Anatomicae
scheinen mir nicht zur Erkäntniß der innerli-
chen und äusserlichen Structur des menschli-
chen Cörpers zulänglich zu seyn. Denn bey
denen Sectionibus wird nur dasjenige Theil
des Leibes, dessen Zustand und Beschaffen-
heit man, gewisser Ursachen wegen, wissen
N 3

Die XXVIII. Anmerckung. (pp)
chen Symptomatibus Gelegenheit ge-
geben werde. Jn Holland mußWas diß-
falls in
Holland

man die geſaltzenen Speiſen, ſo
viel als moͤglich iſt, evitiren, ſonſten
findet ſich der Scorbut ein, vielmehr
bey Frantzoͤſiſchen Koͤchen manch-
mahl zu eſſen ſuchen. Jn Engel-und En-
gelland
zu vermei-
den.

land werden die Pulmones durch
den Dampf der Stein-Kohlen ſehr
angegriffen, und weil ſolcher ab-
ſonderlich in London ſehr haͤuffig
iſt, ſo hat man nur noͤthig, ſo bald
als man eintzige Beſchwehrung
merckt, die Lufft zu veraͤndern, und
etwan die Univerſitaͤt Oxford,
Cambridge, Epſom, Bath
oder ande-
re Land-Oerter zu beſuchen, ſo
wird man gleich ein gutes Soulage-
ment
verſpuͤhren.

(pp) Zwey oder drey Sectionibus Anato-
micis
) Zwey oder drey Sectiones Anatomicæ
ſcheinen mir nicht zur Erkaͤntniß der innerli-
chen und aͤuſſerlichen Structur des menſchli-
chen Coͤrpers zulaͤnglich zu ſeyn. Denn bey
denen Sectionibus wird nur dasjenige Theil
des Leibes, deſſen Zuſtand und Beſchaffen-
heit man, gewiſſer Urſachen wegen, wiſſen
N 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0219" n="197"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Anmerckung. (<hi rendition="#aq">pp</hi>)</hi></fw><lb/>
chen <hi rendition="#aq">Symptomatibus</hi> Gelegenheit ge-<lb/>
geben werde. Jn Holland muß<note place="right">Was diß-<lb/>
falls in<lb/>
Holland</note><lb/>
man die ge&#x017F;altzenen Spei&#x017F;en, &#x017F;o<lb/>
viel als mo&#x0364;glich i&#x017F;t, <hi rendition="#aq">eviti</hi>ren, &#x017F;on&#x017F;ten<lb/>
findet &#x017F;ich der <hi rendition="#aq">Scorbut</hi> ein, vielmehr<lb/>
bey Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen Ko&#x0364;chen manch-<lb/>
mahl zu e&#x017F;&#x017F;en &#x017F;uchen. Jn Engel-<note place="right">und En-<lb/>
gelland<lb/>
zu vermei-<lb/>
den.</note><lb/>
land werden die <hi rendition="#aq">Pulmones</hi> durch<lb/>
den Dampf der Stein-Kohlen &#x017F;ehr<lb/>
angegriffen, und weil &#x017F;olcher ab-<lb/>
&#x017F;onderlich in <hi rendition="#aq">London</hi> &#x017F;ehr ha&#x0364;uffig<lb/>
i&#x017F;t, &#x017F;o hat man nur no&#x0364;thig, &#x017F;o bald<lb/>
als man eintzige Be&#x017F;chwehrung<lb/>
merckt, die Lufft zu vera&#x0364;ndern, und<lb/>
etwan die Univer&#x017F;ita&#x0364;t <hi rendition="#aq">Oxford,<lb/>
Cambridge, Ep&#x017F;om, Bath</hi> oder ande-<lb/>
re Land-Oerter zu be&#x017F;uchen, &#x017F;o<lb/>
wird man gleich ein gutes <hi rendition="#aq">Soulage-<lb/>
ment</hi> ver&#x017F;pu&#x0364;hren.</p><lb/>
        <note xml:id="npp" prev="#zpp" place="end" n="(pp)"><hi rendition="#fr">Zwey oder drey</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sectionibus Anato-<lb/>
micis</hi></hi>) Zwey oder drey <hi rendition="#aq">Sectiones Anatomicæ</hi><lb/>
&#x017F;cheinen mir nicht zur Erka&#x0364;ntniß der innerli-<lb/>
chen und a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen <hi rendition="#aq">Structur</hi> des men&#x017F;chli-<lb/>
chen Co&#x0364;rpers zula&#x0364;nglich zu &#x017F;eyn. Denn bey<lb/>
denen <hi rendition="#aq">Sectionibus</hi> wird nur dasjenige Theil<lb/>
des Leibes, de&#x017F;&#x017F;en Zu&#x017F;tand und Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit man, gewi&#x017F;&#x017F;er Ur&#x017F;achen wegen, wi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 3</fw><fw place="bottom" type="catch">will,</fw><lb/></note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0219] Die XXVIII. Anmerckung. (pp) chen Symptomatibus Gelegenheit ge- geben werde. Jn Holland muß man die geſaltzenen Speiſen, ſo viel als moͤglich iſt, evitiren, ſonſten findet ſich der Scorbut ein, vielmehr bey Frantzoͤſiſchen Koͤchen manch- mahl zu eſſen ſuchen. Jn Engel- land werden die Pulmones durch den Dampf der Stein-Kohlen ſehr angegriffen, und weil ſolcher ab- ſonderlich in London ſehr haͤuffig iſt, ſo hat man nur noͤthig, ſo bald als man eintzige Beſchwehrung merckt, die Lufft zu veraͤndern, und etwan die Univerſitaͤt Oxford, Cambridge, Epſom, Bath oder ande- re Land-Oerter zu beſuchen, ſo wird man gleich ein gutes Soulage- ment verſpuͤhren. Was diß- falls in Holland und En- gelland zu vermei- den. ⁽pp⁾ Zwey oder drey Sectionibus Anato- micis) Zwey oder drey Sectiones Anatomicæ ſcheinen mir nicht zur Erkaͤntniß der innerli- chen und aͤuſſerlichen Structur des menſchli- chen Coͤrpers zulaͤnglich zu ſeyn. Denn bey denen Sectionibus wird nur dasjenige Theil des Leibes, deſſen Zuſtand und Beſchaffen- heit man, gewiſſer Urſachen wegen, wiſſen will, N 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/219
Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/219>, abgerufen am 22.11.2024.