Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XXVII. Anmerckung. (oo)
aufdrücken ließ, so blieb es unvisi-
ti
ret.

ist in allen
Ländern
und gros-
sen Städ-
ten einge-
führet wor-
den.
(oo) Des Visitirens) Anietzo wird man
in allen Ländern, bey der Herauß- und
Hinein-Reise, auf den Frontier-Plätzen
und fast in allen Städten, in welchen man
sich einige Zeit aufhalten will, aufs schärff-
ste visitiret; Also daß man am besten thut,
daß man alles das, was Zoll oder Acciß-
bar ist, bona fide angiebt, so zahlt man vor
die eingehenden, etwas mehr, als vor die
ausgehenden Sachen, und kan ohne Hin-
derniß, ohne Verlust und Disputen, seinen
Verbleib nehmen, oder die Reise fortsetzen,
wie und wenn man will.
Die ge-
machten
Empletten
soll man
alsobald
nach Hau-
se versen-
den.
Jch will hierbey treulich gerathen haben:
Daß man die in iedem Lande gemachte Em-
plett
en, alsofort durch seinen Banquier nach
Hause versenden, und vor die Ausfuhre das
wenige zahlen lasse, und sie nicht erst in an-
dern Ländern mit sich herum schleppe, weil
man sie sonst zu offt an und vergeben muß.
Jch habe Anno 1724. als das letzte mahl aus
Engelland nach Franckreich gieng, wegen
Tit. des Herrn Grafens von Hochberg,
zum täglichen Gebrauch auf Reisen, bey sich
führenden silbernen Hand-Beckens, Gieß-
kanne und Seif-Kugel-Büchse, in Calais,
vor die Entree 10. Pfund 5. sols zahlen müs-

Die XXVII. Anmerckung. (oo)
aufdruͤcken ließ, ſo blieb es unviſi-
ti
ret.

iſt in allen
Laͤndern
und groſ-
ſen Staͤd-
ten einge-
fuͤhꝛet wor-
den.
(oo) Des Viſitirens) Anietzo wird man
in allen Laͤndern, bey der Herauß- und
Hinein-Reiſe, auf den Frontier-Plaͤtzen
und faſt in allen Staͤdten, in welchen man
ſich einige Zeit aufhalten will, aufs ſchaͤrff-
ſte viſitiret; Alſo daß man am beſten thut,
daß man alles das, was Zoll oder Acciß-
bar iſt, bona fide angiebt, ſo zahlt man vor
die eingehenden, etwas mehr, als vor die
ausgehenden Sachen, und kan ohne Hin-
derniß, ohne Verluſt und Diſputen, ſeinen
Verbleib nehmen, oder die Reiſe fortſetzen,
wie und wenn man will.
Die ge-
machten
Empletten
ſoll man
alſobald
nach Hau-
ſe verſen-
den.
Jch will hierbey treulich gerathen haben:
Daß man die in iedem Lande gemachte Em-
plett
en, alſofort durch ſeinen Banquier nach
Hauſe verſenden, und vor die Ausfuhre das
wenige zahlen laſſe, und ſie nicht erſt in an-
dern Laͤndern mit ſich herum ſchleppe, weil
man ſie ſonſt zu offt an und vergeben muß.
Jch habe Anno 1724. als das letzte mahl aus
Engelland nach Franckreich gieng, wegen
Tit. des Herrn Grafens von Hochberg,
zum taͤglichen Gebrauch auf Reiſen, bey ſich
fuͤhrenden ſilbernen Hand-Beckens, Gieß-
kanne und Seif-Kugel-Buͤchſe, in Calais,
vor die Entrée 10. Pfund 5. ſols zahlen muͤſ-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0214" n="192"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Anmerckung. (<hi rendition="#aq">oo</hi>)</hi></fw><lb/>
aufdru&#x0364;cken ließ, &#x017F;o blieb es un<hi rendition="#aq">vi&#x017F;i-<lb/>
ti</hi>ret.</p><lb/>
        <note place="left">i&#x017F;t in allen<lb/>
La&#x0364;ndern<lb/>
und gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Sta&#x0364;d-<lb/>
ten einge-<lb/>
fu&#x0364;h&#xA75B;et wor-<lb/>
den.</note>
        <note xml:id="noo" prev="#zoo" place="end" n="(oo)"><hi rendition="#fr">Des</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vi&#x017F;iti</hi></hi><hi rendition="#fr">rens</hi>) Anietzo wird man<lb/>
in allen La&#x0364;ndern, bey der Herauß- und<lb/>
Hinein-Rei&#x017F;e, auf den <hi rendition="#aq">Frontier-</hi>Pla&#x0364;tzen<lb/>
und fa&#x017F;t in allen Sta&#x0364;dten, in welchen man<lb/>
&#x017F;ich einige Zeit aufhalten will, aufs &#x017F;cha&#x0364;rff-<lb/>
&#x017F;te <hi rendition="#aq">vi&#x017F;iti</hi>ret; Al&#x017F;o daß man am be&#x017F;ten thut,<lb/>
daß man alles das, was Zoll oder Acciß-<lb/>
bar i&#x017F;t, <hi rendition="#aq">bona fide</hi> angiebt, &#x017F;o zahlt man vor<lb/>
die eingehenden, etwas mehr, als vor die<lb/>
ausgehenden Sachen, und kan ohne Hin-<lb/>
derniß, ohne Verlu&#x017F;t und <hi rendition="#aq">Di&#x017F;put</hi>en, &#x017F;einen<lb/>
Verbleib nehmen, oder die Rei&#x017F;e fort&#x017F;etzen,<lb/>
wie und wenn man will.<lb/><note place="left">Die ge-<lb/>
machten<lb/><hi rendition="#aq">Empletten</hi><lb/>
&#x017F;oll man<lb/>
al&#x017F;obald<lb/>
nach Hau-<lb/>
&#x017F;e ver&#x017F;en-<lb/>
den.</note>Jch will hierbey treulich gerathen haben:<lb/>
Daß man die in iedem Lande gemachte <hi rendition="#aq">Em-<lb/>
plett</hi>en, al&#x017F;ofort durch &#x017F;einen <hi rendition="#aq">Banquier</hi> nach<lb/>
Hau&#x017F;e ver&#x017F;enden, und vor die Ausfuhre das<lb/>
wenige zahlen la&#x017F;&#x017F;e, und &#x017F;ie nicht er&#x017F;t in an-<lb/>
dern La&#x0364;ndern mit &#x017F;ich herum &#x017F;chleppe, weil<lb/>
man &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t zu offt an und vergeben muß.<lb/>
Jch habe <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1724. als das letzte mahl aus<lb/>
Engelland nach Franckreich gieng, wegen<lb/><hi rendition="#aq">Tit.</hi> des Herrn Grafens von <hi rendition="#fr">Hochberg,</hi><lb/>
zum ta&#x0364;glichen Gebrauch auf Rei&#x017F;en, bey &#x017F;ich<lb/>
fu&#x0364;hrenden &#x017F;ilbernen Hand-Beckens, Gieß-<lb/>
kanne und Seif-Kugel-Bu&#x0364;ch&#x017F;e, <hi rendition="#aq">in Calais,</hi><lb/>
vor die <hi rendition="#aq">Entrée</hi> 10. Pfund 5. <hi rendition="#aq">&#x017F;ols</hi> zahlen mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;en.</fw><lb/></note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0214] Die XXVII. Anmerckung. (oo) aufdruͤcken ließ, ſo blieb es unviſi- tiret. ⁽oo⁾ Des Viſitirens) Anietzo wird man in allen Laͤndern, bey der Herauß- und Hinein-Reiſe, auf den Frontier-Plaͤtzen und faſt in allen Staͤdten, in welchen man ſich einige Zeit aufhalten will, aufs ſchaͤrff- ſte viſitiret; Alſo daß man am beſten thut, daß man alles das, was Zoll oder Acciß- bar iſt, bona fide angiebt, ſo zahlt man vor die eingehenden, etwas mehr, als vor die ausgehenden Sachen, und kan ohne Hin- derniß, ohne Verluſt und Diſputen, ſeinen Verbleib nehmen, oder die Reiſe fortſetzen, wie und wenn man will. Jch will hierbey treulich gerathen haben: Daß man die in iedem Lande gemachte Em- pletten, alſofort durch ſeinen Banquier nach Hauſe verſenden, und vor die Ausfuhre das wenige zahlen laſſe, und ſie nicht erſt in an- dern Laͤndern mit ſich herum ſchleppe, weil man ſie ſonſt zu offt an und vergeben muß. Jch habe Anno 1724. als das letzte mahl aus Engelland nach Franckreich gieng, wegen Tit. des Herrn Grafens von Hochberg, zum taͤglichen Gebrauch auf Reiſen, bey ſich fuͤhrenden ſilbernen Hand-Beckens, Gieß- kanne und Seif-Kugel-Buͤchſe, in Calais, vor die Entrée 10. Pfund 5. ſols zahlen muͤſ- ſen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/214
Zitationshilfe: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tschirnhaus_anleitung_1727/214>, abgerufen am 22.11.2024.