Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von: Getreuer Hofmeister auf Academien und Reisen. Hrsg. v. Wolfgang Bernhard von Tschirnhaus. Hannover, 1727.Die VII. Anmerckung. (r) Die VII. Anmerckung. WEnn man bey denen Exer-Jungen (r) Rechter Zweck) Welcher darin-und worin- nen dersel- be bestehet, gezeiget, nen bestehet, daß man den Leib zu allerhand Verrichtungen geschickt, und sonderlich be- qvem mache, durch äuserliche Gebärden und a la modische Stellungen des Leibes, sich der heutigen Welt, die vielmahl nur nach dem G 4
Die VII. Anmerckung. (r) Die VII. Anmerckung. WEnn man bey denen Exer-Jungen (r) Rechter Zweck) Welcher darin-und worin- nen derſel- be beſtehet, gezeiget, nen beſtehet, daß man den Leib zu allerhand Verrichtungen geſchickt, und ſonderlich be- qvem mache, durch aͤuſerliche Gebaͤrden und à la modiſche Stellungen des Leibes, ſich der heutigen Welt, die vielmahl nur nach dem G 4
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0125" n="103"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">VII.</hi> Anmerckung. <hi rendition="#aq">(r)</hi></hi> </fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">VII.</hi> Anmerckung.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Enn man bey denen <hi rendition="#aq">Exer-</hi><note place="right">Jungen<lb/> Leuten<lb/> muß der<lb/> rechte<lb/> Zweck de-<lb/> rer <hi rendition="#aq">Exerci-<lb/> tiorum,</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">citiis</hi> ſiehet, daß junge Leu-<lb/> te ſich denenſelbigen allzu-<lb/> ſehr ergeben, als wenn nur alle<lb/><hi rendition="#aq">Quali</hi>taͤten junger <hi rendition="#aq">Cavaliers</hi> eintzig<lb/> und allein hierinnen beſtuͤnden:<lb/> So muß ihnen durch ihre Hof-<lb/> meiſter wohl bedeutet werden,<lb/> daß, wenn dieſe Gedancken recht<lb/> und Wahrheits-maͤßig waͤren:<lb/> ſo muͤſten die Bereiter, Fecht-<lb/> Tantz- und Sprach-Meiſter die be-<lb/> qvemſten und geſchickteſten ſeyn,<lb/> einen Staat zu <hi rendition="#aq">gouverni</hi>ren, wel-<lb/> ches niemand glauben wird. Da-<lb/> hero dergleichen <hi rendition="#aq">Exerciti</hi>en <note xml:id="zr" next="#nr" place="end" n="(r)"/> <hi rendition="#fr">rech-<lb/> ter Zweck</hi> ihnen wohl beygebracht<lb/> werden muß.</p><lb/> <note xml:id="nr" prev="#zr" place="end" n="(r)"><hi rendition="#fr">Rechter Zweck)</hi> Welcher darin-<note place="right">und worin-<lb/> nen derſel-<lb/> be beſtehet,<lb/> gezeiget,</note><lb/> nen beſtehet, daß man den Leib zu allerhand<lb/> Verrichtungen geſchickt, und ſonderlich be-<lb/> qvem mache, durch aͤuſerliche Gebaͤrden und<lb/><hi rendition="#aq">à la modi</hi>ſche Stellungen des Leibes, ſich der<lb/> heutigen Welt, die vielmahl nur nach dem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Exte-</hi></fw><lb/></note> </div> </body> </text> </TEI> [103/0125]
Die VII. Anmerckung. (r)
Die VII. Anmerckung.
WEnn man bey denen Exer-
citiis ſiehet, daß junge Leu-
te ſich denenſelbigen allzu-
ſehr ergeben, als wenn nur alle
Qualitaͤten junger Cavaliers eintzig
und allein hierinnen beſtuͤnden:
So muß ihnen durch ihre Hof-
meiſter wohl bedeutet werden,
daß, wenn dieſe Gedancken recht
und Wahrheits-maͤßig waͤren:
ſo muͤſten die Bereiter, Fecht-
Tantz- und Sprach-Meiſter die be-
qvemſten und geſchickteſten ſeyn,
einen Staat zu gouverniren, wel-
ches niemand glauben wird. Da-
hero dergleichen Exercitien
⁽r⁾
rech-
ter Zweck ihnen wohl beygebracht
werden muß.
Jungen
Leuten
muß der
rechte
Zweck de-
rer Exerci-
tiorum,
⁽r⁾ Rechter Zweck) Welcher darin-
nen beſtehet, daß man den Leib zu allerhand
Verrichtungen geſchickt, und ſonderlich be-
qvem mache, durch aͤuſerliche Gebaͤrden und
à la modiſche Stellungen des Leibes, ſich der
heutigen Welt, die vielmahl nur nach dem
Exte-
G 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |