Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Nat lich hart und langsam aufzuhal-ten, und lassen sich nicht kurtz wenden. 15) Jn Sclavonien und in der 16) Die Persianischen, die man 17) Die Arabischen Pferde wer- 18) Die Tartarischen Pferde Nat Flüsse und Ströme zu schwim-men, und haben einen so harten Huf, daß sie des Beschläges nicht bedürffen. 19) Die Mohrischen und Bar- Naturale, v. Naturel. Naturalisten, Nennet man unordentliche Nature d' un Cavalier, v. Propriete. la Nature des chevaux, Die Neigungen der Pferde, so dem
[Spaltenumbruch] Nat lich hart und langſam aufzuhal-ten, und laſſen ſich nicht kurtz wenden. 15) Jn Sclavonien und in der 16) Die Perſianiſchen, die man 17) Die Arabiſchen Pferde wer- 18) Die Tartariſchen Pferde Nat Fluͤſſe und Stroͤme zu ſchwim-men, und haben einen ſo harten Huf, daß ſie des Beſchlaͤges nicht beduͤrffen. 19) Die Mohriſchen und Bar- Naturale, v. Naturel. Naturaliſten, Nennet man unordentliche Nature d’ un Cavalier, v. Proprieté. la Nature des chevaux, Die Neigungen der Pferde, ſo dem
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Nat
Nat
lich hart und langſam aufzuhal-
ten, und laſſen ſich nicht kurtz
wenden.
15) Jn Sclavonien und in der
Tuͤrckiſchen Wallachey werdẽ auch
gute Pferde unter dem Tuͤrckiſchen
Nahmen gezogen, die in der Ar-
beit und im Kriege gute Dienſte
thun.
16) Die Perſianiſchen, die man
insgemein auch Tuͤrckiſche nennet,
weil man ſie aus Perſien durch die
Tuͤrckey zu uns herbringet, ſind
ſo vortreflich, daß ſie im gantzen
Morgenlande ihres gleichen nicht
haben. Sie werden bey den Tuͤr-
cken ſo hoch gehalten als bey uns
die Tuͤrckiſchen; denn ſie haben
alle Tugenden an ſich, die ein
Kriegs-Roß haben ſoll, ſind von
mittelmaͤßiger Groͤſſe, vornen et-
was ſchmal, ſelten caſtrirt, allezeit
raſch, freudig, ſtarck, arbeitſam,
lebhafft und fluͤchtig, dabey aber
untreu im Stall, und beißig, auch
nicht wohl gewandt. Die Tuͤr-
ckiſchen und Perſiſchen Pferde ſind,
wenn ſie zwantzig Jahr alt, ſo
kraͤfftig und friſch, wie unſere
Deutſchen Pferde, wenn ſie acht-
jaͤhrig ſind; alleine bey uns thun
ſie nicht ſo gut als wie in ihrem
Lande, und wollen eine beſondere
Wartung haben.
17) Die Arabiſchen Pferde wer-
den bey den Tuͤrcken den Perſia-
niſchen gleich geſchaͤtzet, haben ein
gutes Maul und gewiſſe Schen-
ckel, lauffen wohl, ſind daneben
fromm und ſanfftmuͤthig, ſie ſind
etwas klein und ſubtil, doch edel u.
im Lauffen ihrer Schenckel gewiß.
18) Die Tartariſchen Pferde
ſind uͤberaus dauerhafft und ar-
beitſam, nur, weil ſie nicht ge-
ſtriegelt werden, rauh, zottig und
unanſehnlich, ſind gewohnt uͤber
Fluͤſſe und Stroͤme zu ſchwim-
men, und haben einen ſo harten
Huf, daß ſie des Beſchlaͤges nicht
beduͤrffen.
19) Die Mohriſchen und Bar-
bariſchen Pferde in Africa ſind
arbeitſam, dauerhafft, gelernig,
lauffen wohl, ſind dabey behertzt
und freudig, und koͤnnen nicht nur
uͤber Fluͤſſe und Stroͤme ſehr gut
ſchwimmen, ſondern auch unter
allen Pferden allein das Bruͤllen
der Loͤwen unerſchrocken anhoͤren;
ſie ſind klein und niedlich, wenn
ſie die Groͤſſe haͤtten, waͤren kei-
ne beſſere Kriegs-Roſſe zu wuͤn-
ſchen. Allein weil ſie weder ge-
ſtriegelt, noch abgewiſchet werden,
ſind ſie heßlich, zottig, rauh und
unanſehnlich, großbaͤuchig und
großkoͤpfig.
Naturale, v. Naturel.
Naturaliſten,
Nennet man unordentliche
Fechter, welche nach keinen Re-
geln angefuͤhret ſind, auch oͤfters
dieſelben zu wiſſen nicht begehren.
Sie ſetzen vielmehr eine Staͤrcke
des Armes, eine gute Klinge, und
ein behertztes Weſen, welches die
Deſperation nicht ſelten begleitet,
zum Grunde.
Nature d’ un Cavalier, v.
Proprieté.
la Nature des chevaux,
Die Neigungen der Pferde, ſo
man in der Abrichtung bey ihnen
wahrnimmt, ſind folgende: 1)
wann die jungen Pferde von Ra-
tur allezeit mehr mit dem Kopf
auf die lincke als auf die rechte
Seite incliniren; 2) greifft man
ein Pferd mit den Sporn an, oder
trifft es nur mit der Spießruthe,
ſo wendet es ſich gemeiniglich mit
dem
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