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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Jag
Zeug genennet werden, hiernächst
auch in den verschiedenen Sorten
Garn und Netzen, als: Hirsch-
Netzen, Schweins-Netzen, Spie-
gel-Garn, Prell-Netzen, Wild-
Garn, Wolffs-Netzen, Rehe-Ne-
tzen, Hasen-Garn, Lausch- oder
Lücken-Netzen, Dachs-Hauben,
Biber- und Fischotter-Netzen,
Marder- und Jltis-Garn, Fe-
der-Lappen, Selb-Geschosse,
Fuchs-Eisen, Marder-Fallen, For-
ckel oder Stellstangen, Hefftel,
Schlegel, Hebe-Gabel, Stichel
oder Pfahl-Eisen, Frost-Bohrer,
Gabeln und Zangen, die in Ne-
tzen gefangene wilde Thiere, als
Wölffe, Dächse, Luchse, Füchse,
Fisch-Ottern, damit anzugreiffen;
der Herrschafftliche Schirm, die
Wild-Trage, Wild-Wage, und
endlich die Bären-Hirsch-Sau-
Reh-Fuchs- und Hasen-Kästen.
Nicht unbillig können auch aller-
hand Netze und Garne auf die
Vogel-Herde, und andere Plätze,
da man dem Geflügel nachstellet,
Nacht-Garn, Schnee-Garn,
Klebe-Garn, Wachtel-Netze,
Pentieres, Tirasse, Hüner-Zeug,
Habichts-Fänge, und dergleichen
unter das Jagd-Zeug mit gerech-
net werden.

Jagen,

Heisset nicht nur das Wild oder
die wilden Thiere, welche in nie-
mandes Eigenthum stehen, mit
oder ohne Hunde, mit oder ohne
Zeug, auf eigenem oder fremdem
Grund und Boden, Lust oder Nu-
tzens halber aufsuchen, verfolgen
und fangen oder erlegen, sondern
es begreiffet auch das Wort Ja-
gen insbesondere die eigene An-
stalt das Wild zu fangen, wie
sie an grosser Herren Höfen ge-
[Spaltenumbruch]

Jag
bräuchlich ist. Deren giebt es
vielerley Arten, als Bestätigungs-
Jagen, Haupt-Jagen, Kessel-
Jagen, Wasser-Jagen, Netz-Ja-
gen, Klopff-Jagen, Streiff-Ja-
gen, Wolffs-Rehe-Fuchs- und
Hasen-Jagen, Schweins-Ja-
gen oder Schweins-Hatze, Par-
force-
Jagen, Nacht- oder Fackel-
Jagd, Kampff-Jagen, Hasen-
Hetzen, Baitzen etc.

Jagen,

Wird auch ein mit Zeuge ein-
gestellter Platz in einem Walde
genennet, worinne das Wild zu-
sammen, und nach dem Laufft zu-
getrieben wird. Vornemlich hat
man wohl dahin zu sehen: Daß
das Jagen beym Raumen eine
rechte Runde bekomme, und vorne
gegen den Laufft zu wieder zusam-
men falle, so daß dasselbe vor dem
Laufft über hundert bis hundert
und zwantzig Schritte nicht breit
bleibe; daß das Jagen nicht rück-
werts, sondern nach dem Laufft
zu abhängig oder Berg-unter, oder
doch wenigstens fein eben liege,
daß es gnugsam mit laubigten
Stauden oder schwartzen Dickigt,
nachdem das Gehöltze ist, bewach-
sen sey, damit die Hirsche oder
das Wildpret nicht von innen hin-
aus auf den Laufft sehen können,
ausserdeme sie sonsten gerne wie-
der wenden, und sich scheuen da-
hin zu lauffen. Am allermeisten
und vornehmsten aber hat der Jä-
ger, bey Verfertigung eines sol-
chen Jagens, den Wind zu judici-
ren, damit derselbe nicht von dem
Lauff ins Jagen gehet, weil sol-
chenfalls kein Thier vom Jagen
hinaus auf den Laufft will, son-
dern sich öffters darinne ehe wird
zu tode jagen lassen.

Jagens-

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Jag
Zeug genennet werden, hiernaͤchſt
auch in den verſchiedenen Sorten
Garn und Netzen, als: Hirſch-
Netzen, Schweins-Netzen, Spie-
gel-Garn, Prell-Netzen, Wild-
Garn, Wolffs-Netzen, Rehe-Ne-
tzen, Haſen-Garn, Lauſch- oder
Luͤcken-Netzen, Dachs-Hauben,
Biber- und Fiſchotter-Netzen,
Marder- und Jltis-Garn, Fe-
der-Lappen, Selb-Geſchoſſe,
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ckel oder Stellſtangen, Hefftel,
Schlegel, Hebe-Gabel, Stichel
oder Pfahl-Eiſen, Froſt-Bohrer,
Gabeln und Zangen, die in Ne-
tzen gefangene wilde Thiere, als
Woͤlffe, Daͤchſe, Luchſe, Fuͤchſe,
Fiſch-Ottern, damit anzugreiffen;
der Herrſchafftliche Schirm, die
Wild-Trage, Wild-Wage, und
endlich die Baͤren-Hirſch-Sau-
Reh-Fuchs- und Haſen-Kaͤſten.
Nicht unbillig koͤnnen auch aller-
hand Netze und Garne auf die
Vogel-Herde, und andere Plaͤtze,
da man dem Gefluͤgel nachſtellet,
Nacht-Garn, Schnee-Garn,
Klebe-Garn, Wachtel-Netze,
Pentieres, Tiraſſe, Huͤner-Zeug,
Habichts-Faͤnge, und dergleichen
unter das Jagd-Zeug mit gerech-
net werden.

Jagen,

Heiſſet nicht nur das Wild oder
die wilden Thiere, welche in nie-
mandes Eigenthum ſtehen, mit
oder ohne Hunde, mit oder ohne
Zeug, auf eigenem oder fremdem
Grund und Boden, Luſt oder Nu-
tzens halber aufſuchen, verfolgen
und fangen oder erlegen, ſondern
es begreiffet auch das Wort Ja-
gen insbeſondere die eigene An-
ſtalt das Wild zu fangen, wie
ſie an groſſer Herren Hoͤfen ge-
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Jag
braͤuchlich iſt. Deren giebt es
vielerley Arten, als Beſtaͤtigungs-
Jagen, Haupt-Jagen, Keſſel-
Jagen, Waſſer-Jagen, Netz-Ja-
gen, Klopff-Jagen, Streiff-Ja-
gen, Wolffs-Rehe-Fuchs- und
Haſen-Jagen, Schweins-Ja-
gen oder Schweins-Hatze, Par-
force-
Jagen, Nacht- oder Fackel-
Jagd, Kampff-Jagen, Haſen-
Hetzen, Baitzen ꝛc.

Jagen,

Wird auch ein mit Zeuge ein-
geſtellter Platz in einem Walde
genennet, worinne das Wild zu-
ſammen, und nach dem Laufft zu-
getrieben wird. Vornemlich hat
man wohl dahin zu ſehen: Daß
das Jagen beym Raumen eine
rechte Runde bekomme, und vorne
gegen den Laufft zu wieder zuſam-
men falle, ſo daß daſſelbe vor dem
Laufft uͤber hundert bis hundert
und zwantzig Schritte nicht breit
bleibe; daß das Jagen nicht ruͤck-
werts, ſondern nach dem Laufft
zu abhaͤngig oder Berg-unter, oder
doch wenigſtens fein eben liege,
daß es gnugſam mit laubigten
Stauden oder ſchwartzen Dickigt,
nachdem das Gehoͤltze iſt, bewach-
ſen ſey, damit die Hirſche oder
das Wildpret nicht von innen hin-
aus auf den Laufft ſehen koͤnnen,
auſſerdeme ſie ſonſten gerne wie-
der wenden, und ſich ſcheuen da-
hin zu lauffen. Am allermeiſten
und vornehmſten aber hat der Jaͤ-
ger, bey Verfertigung eines ſol-
chen Jagens, den Wind zu judici-
ren, damit derſelbe nicht von dem
Lauff ins Jagen gehet, weil ſol-
chenfalls kein Thier vom Jagen
hinaus auf den Laufft will, ſon-
dern ſich oͤffters darinne ehe wird
zu tode jagen laſſen.

Jagens-
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[0598] Jag Jag Zeug genennet werden, hiernaͤchſt auch in den verſchiedenen Sorten Garn und Netzen, als: Hirſch- Netzen, Schweins-Netzen, Spie- gel-Garn, Prell-Netzen, Wild- Garn, Wolffs-Netzen, Rehe-Ne- tzen, Haſen-Garn, Lauſch- oder Luͤcken-Netzen, Dachs-Hauben, Biber- und Fiſchotter-Netzen, Marder- und Jltis-Garn, Fe- der-Lappen, Selb-Geſchoſſe, Fuchs-Eiſen, Marder-Fallen, For- ckel oder Stellſtangen, Hefftel, Schlegel, Hebe-Gabel, Stichel oder Pfahl-Eiſen, Froſt-Bohrer, Gabeln und Zangen, die in Ne- tzen gefangene wilde Thiere, als Woͤlffe, Daͤchſe, Luchſe, Fuͤchſe, Fiſch-Ottern, damit anzugreiffen; der Herrſchafftliche Schirm, die Wild-Trage, Wild-Wage, und endlich die Baͤren-Hirſch-Sau- Reh-Fuchs- und Haſen-Kaͤſten. Nicht unbillig koͤnnen auch aller- hand Netze und Garne auf die Vogel-Herde, und andere Plaͤtze, da man dem Gefluͤgel nachſtellet, Nacht-Garn, Schnee-Garn, Klebe-Garn, Wachtel-Netze, Pentieres, Tiraſſe, Huͤner-Zeug, Habichts-Faͤnge, und dergleichen unter das Jagd-Zeug mit gerech- net werden. Jagen, Heiſſet nicht nur das Wild oder die wilden Thiere, welche in nie- mandes Eigenthum ſtehen, mit oder ohne Hunde, mit oder ohne Zeug, auf eigenem oder fremdem Grund und Boden, Luſt oder Nu- tzens halber aufſuchen, verfolgen und fangen oder erlegen, ſondern es begreiffet auch das Wort Ja- gen insbeſondere die eigene An- ſtalt das Wild zu fangen, wie ſie an groſſer Herren Hoͤfen ge- braͤuchlich iſt. Deren giebt es vielerley Arten, als Beſtaͤtigungs- Jagen, Haupt-Jagen, Keſſel- Jagen, Waſſer-Jagen, Netz-Ja- gen, Klopff-Jagen, Streiff-Ja- gen, Wolffs-Rehe-Fuchs- und Haſen-Jagen, Schweins-Ja- gen oder Schweins-Hatze, Par- force-Jagen, Nacht- oder Fackel- Jagd, Kampff-Jagen, Haſen- Hetzen, Baitzen ꝛc. Jagen, Wird auch ein mit Zeuge ein- geſtellter Platz in einem Walde genennet, worinne das Wild zu- ſammen, und nach dem Laufft zu- getrieben wird. Vornemlich hat man wohl dahin zu ſehen: Daß das Jagen beym Raumen eine rechte Runde bekomme, und vorne gegen den Laufft zu wieder zuſam- men falle, ſo daß daſſelbe vor dem Laufft uͤber hundert bis hundert und zwantzig Schritte nicht breit bleibe; daß das Jagen nicht ruͤck- werts, ſondern nach dem Laufft zu abhaͤngig oder Berg-unter, oder doch wenigſtens fein eben liege, daß es gnugſam mit laubigten Stauden oder ſchwartzen Dickigt, nachdem das Gehoͤltze iſt, bewach- ſen ſey, damit die Hirſche oder das Wildpret nicht von innen hin- aus auf den Laufft ſehen koͤnnen, auſſerdeme ſie ſonſten gerne wie- der wenden, und ſich ſcheuen da- hin zu lauffen. Am allermeiſten und vornehmſten aber hat der Jaͤ- ger, bey Verfertigung eines ſol- chen Jagens, den Wind zu judici- ren, damit derſelbe nicht von dem Lauff ins Jagen gehet, weil ſol- chenfalls kein Thier vom Jagen hinaus auf den Laufft will, ſon- dern ſich oͤffters darinne ehe wird zu tode jagen laſſen. Jagens-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/598>, abgerufen am 03.12.2024.