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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Ger
worauf der König mit dem Dau-
phin
und andern Personen fol-
gen. Jn der andern eine Jung-
frau, so auf einem musicalischen
Jnstrument durch Kunst-Bewe-
gung des Wassers spielet, und
viel künstlich gemachte Vögel sehr
lieblich singen. Jn der dritten
der Neptunus mit seinem dreyspi-
tzigen Scepter, welcher sich auf
den Schall einer Trompeten, so
durch zwey Engel geblasen wird,
auf einem Wagen (mit 2 Pfer-
den bespannet) sitzet. Jn der vier-
ten der Perseus, welcher die An-
dromedam
erlöset, und ein Meer-
Wunder mit seinem Schwerdte
ertödtet. Jn der fünfften ein
Drache, welcher seine Flügel und
sein Haupt empor hebet, und in-
dem er dieselben wieder niederläs-
set, und Wasser von sich spritzet,
mittlerweilen die künstliche Nach-
tigallen sehr lieblich singen. Es
wird auch daselbst eine trockene
Grotte gewiesen, darinne man in
der Sommer-Hitze frische Lufft
schöpffen kan. So ist auch zu se-
hen ein Pflantz-Garten, darinne
man 280000 Geschirre für Blu-
men-Gewächse zehlet. Die Kunst-
Kammer ist unvergleichlich; die
grosse Treppe kan dem schönsten
Logiament in der Welt vergli-
chen werden, das köstliche Bette
der Madame de Montespan, item
das Jagd-Haus, und dann der
grosse und kleine Marstall. Es
ist auch allda ein Adelich Nonnen-
Kloster, so aber wenigen zu be-
sichtigen vergönnet wird.

Germe de Feve,

Sind bey den Pferden die
schwartzen Zeichen an den Zäh-
nen.

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Ges
Ges,

Also könte man das mit einem
b gezeichnete g füglich nennen, um
es von dem rechten gis zu unter-
scheiden.

Gesang, s. Gelock.
Gescheide,

Werden von den Jägern die
Gedärme der wilden Thiere ge-
nennet.

Geschicklichkeit des Leibes,
s. Leibes-Geschicklichkeit.
Geschifftet,

Wird von den Habichten ge-
sagt, wenn sie zuweilen etliche
Schwing-Federn zerstossen, und
ihnen an deren stat frische aufge-
setzet werden.

Geschlechter, Patricii,

Werden zu Venedig und ande-
rer Orten diejenigen genennet,
welche einen gewissen Adelstand
besitzen, und von denen Patribus
oder edlen Besitzern des hohen
Raths herstammen. Jn Deutsch-
land ist dieser Nahme auch in den
vornehmsten Reichs-Städten
bräuchlich, und praetendiren sie
auch den andern von Adel gleich
gehalten zu werden, weil die mei-
sten derselben ihren alten Adel
genugsam erweisen können, auch
selbigen vom Kayser erhalten ha-
ben. V. Patricii.

Geschleif,

Wird die Wohnung oder der
Bau genennet, welchen sich die
Biber über dem Wasser an den
Ufern mit sonderbarem Fleiß zu-
zurichten pflegen. siehe Biber-
Bau.

Geschlos-

[Spaltenumbruch]

Ger
worauf der Koͤnig mit dem Dau-
phin
und andern Perſonen fol-
gen. Jn der andern eine Jung-
frau, ſo auf einem muſicaliſchen
Jnſtrument durch Kunſt-Bewe-
gung des Waſſers ſpielet, und
viel kuͤnſtlich gemachte Voͤgel ſehr
lieblich ſingen. Jn der dritten
der Neptunus mit ſeinem dreyſpi-
tzigen Scepter, welcher ſich auf
den Schall einer Trompeten, ſo
durch zwey Engel geblaſen wird,
auf einem Wagen (mit 2 Pfer-
den beſpannet) ſitzet. Jn der vier-
ten der Perſeus, welcher die An-
dromedam
erloͤſet, und ein Meer-
Wunder mit ſeinem Schwerdte
ertoͤdtet. Jn der fuͤnfften ein
Drache, welcher ſeine Fluͤgel und
ſein Haupt empor hebet, und in-
dem er dieſelben wieder niederlaͤſ-
ſet, und Waſſer von ſich ſpritzet,
mittlerweilen die kuͤnſtliche Nach-
tigallen ſehr lieblich ſingen. Es
wird auch daſelbſt eine trockene
Grotte gewieſen, darinne man in
der Sommer-Hitze friſche Lufft
ſchoͤpffen kan. So iſt auch zu ſe-
hen ein Pflantz-Garten, darinne
man 280000 Geſchirre fuͤr Blu-
men-Gewaͤchſe zehlet. Die Kunſt-
Kammer iſt unvergleichlich; die
groſſe Treppe kan dem ſchoͤnſten
Logiament in der Welt vergli-
chen werden, das koͤſtliche Bette
der Madame de Monteſpan, item
das Jagd-Haus, und dann der
groſſe und kleine Marſtall. Es
iſt auch allda ein Adelich Nonnen-
Kloſter, ſo aber wenigen zu be-
ſichtigen vergoͤnnet wird.

Germe de Feve,

Sind bey den Pferden die
ſchwartzen Zeichen an den Zaͤh-
nen.

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Geſ
Ges,

Alſo koͤnte man das mit einem
b gezeichnete g fuͤglich nennen, um
es von dem rechten gis zu unter-
ſcheiden.

Geſang, ſ. Gelock.
Geſcheide,

Werden von den Jaͤgern die
Gedaͤrme der wilden Thiere ge-
nennet.

Geſchicklichkeit des Leibes,
ſ. Leibes-Geſchicklichkeit.
Geſchifftet,

Wird von den Habichten ge-
ſagt, wenn ſie zuweilen etliche
Schwing-Federn zerſtoſſen, und
ihnen an deren ſtat friſche aufge-
ſetzet werden.

Geſchlechter, Patricii,

Werden zu Venedig und ande-
rer Orten diejenigen genennet,
welche einen gewiſſen Adelſtand
beſitzen, und von denen Patribus
oder edlen Beſitzern des hohen
Raths herſtammen. Jn Deutſch-
land iſt dieſer Nahme auch in den
vornehmſten Reichs-Staͤdten
braͤuchlich, und prætendiren ſie
auch den andern von Adel gleich
gehalten zu werden, weil die mei-
ſten derſelben ihren alten Adel
genugſam erweiſen koͤnnen, auch
ſelbigen vom Kayſer erhalten ha-
ben. V. Patricii.

Geſchleif,

Wird die Wohnung oder der
Bau genennet, welchen ſich die
Biber uͤber dem Waſſer an den
Ufern mit ſonderbarem Fleiß zu-
zurichten pflegen. ſiehe Biber-
Bau.

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[0482] Ger Geſ worauf der Koͤnig mit dem Dau- phin und andern Perſonen fol- gen. Jn der andern eine Jung- frau, ſo auf einem muſicaliſchen Jnſtrument durch Kunſt-Bewe- gung des Waſſers ſpielet, und viel kuͤnſtlich gemachte Voͤgel ſehr lieblich ſingen. Jn der dritten der Neptunus mit ſeinem dreyſpi- tzigen Scepter, welcher ſich auf den Schall einer Trompeten, ſo durch zwey Engel geblaſen wird, auf einem Wagen (mit 2 Pfer- den beſpannet) ſitzet. Jn der vier- ten der Perſeus, welcher die An- dromedam erloͤſet, und ein Meer- Wunder mit ſeinem Schwerdte ertoͤdtet. Jn der fuͤnfften ein Drache, welcher ſeine Fluͤgel und ſein Haupt empor hebet, und in- dem er dieſelben wieder niederlaͤſ- ſet, und Waſſer von ſich ſpritzet, mittlerweilen die kuͤnſtliche Nach- tigallen ſehr lieblich ſingen. Es wird auch daſelbſt eine trockene Grotte gewieſen, darinne man in der Sommer-Hitze friſche Lufft ſchoͤpffen kan. So iſt auch zu ſe- hen ein Pflantz-Garten, darinne man 280000 Geſchirre fuͤr Blu- men-Gewaͤchſe zehlet. Die Kunſt- Kammer iſt unvergleichlich; die groſſe Treppe kan dem ſchoͤnſten Logiament in der Welt vergli- chen werden, das koͤſtliche Bette der Madame de Monteſpan, item das Jagd-Haus, und dann der groſſe und kleine Marſtall. Es iſt auch allda ein Adelich Nonnen- Kloſter, ſo aber wenigen zu be- ſichtigen vergoͤnnet wird. Germe de Feve, Sind bey den Pferden die ſchwartzen Zeichen an den Zaͤh- nen. Ges, Alſo koͤnte man das mit einem b gezeichnete g fuͤglich nennen, um es von dem rechten gis zu unter- ſcheiden. Geſang, ſ. Gelock. Geſcheide, Werden von den Jaͤgern die Gedaͤrme der wilden Thiere ge- nennet. Geſchicklichkeit des Leibes, ſ. Leibes-Geſchicklichkeit. Geſchifftet, Wird von den Habichten ge- ſagt, wenn ſie zuweilen etliche Schwing-Federn zerſtoſſen, und ihnen an deren ſtat friſche aufge- ſetzet werden. Geſchlechter, Patricii, Werden zu Venedig und ande- rer Orten diejenigen genennet, welche einen gewiſſen Adelſtand beſitzen, und von denen Patribus oder edlen Beſitzern des hohen Raths herſtammen. Jn Deutſch- land iſt dieſer Nahme auch in den vornehmſten Reichs-Staͤdten braͤuchlich, und prætendiren ſie auch den andern von Adel gleich gehalten zu werden, weil die mei- ſten derſelben ihren alten Adel genugſam erweiſen koͤnnen, auch ſelbigen vom Kayſer erhalten ha- ben. V. Patricii. Geſchleif, Wird die Wohnung oder der Bau genennet, welchen ſich die Biber uͤber dem Waſſer an den Ufern mit ſonderbarem Fleiß zu- zurichten pflegen. ſiehe Biber- Bau. Geſchloſ-

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/482>, abgerufen am 24.11.2024.