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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Equites Christi,

Die Ritter Christi in Portugall,
entstanden Anno 1319, an stat der
Tempel-Herren, in dem Abschen
die Mohren zu bekriegen. Sie
tragen ein schwartzes Kleid, auf
demselben ein rothes Creutz, so in
der Mitten weiß, haben 454 Com-
menden, und wegen ihres grossen
Reichthums den König von Por-
tugall zum Ober-Haupt.

Equites Christianae militiae,

Die Ritter Christianae Militiae,
unter dem Titel B. Virginis Mariae
& S. Michaelis,
sind von Carolo
Gonzaga,
Hertzogen von Nevers,
und Michaele Adolpho, Grafen
von Althan, Kayserlichem General-
Feld-Marschall und Commandan-
ten in Gran, zu Olmütz in Mäh-
ren aufgerichtet, die Vollziehung
zu Wien den 8 Mertz, 1619 verrich-
tet, und viele Catholische Fürsten,
Grafen und Herren darein aufge-
nommen worden. Es hat sich auch
etliche Tage hernach der Hertzog
von Mantua, Ferdinand, selbst
hinein begeben. Der Endzweck
dieser Ritter war, Frieden zwischen
Christlichen Potentaten zu stifften,
und die Christen, so von den Un-
gläubigen unterdruckt oder gefan-
gen gehalten wurden, wiederum
zu erlösen. Die Mit-Glieder
solten aus Rittern von Adelichem
Herkommen, und aus Geistlichen
bestehen. Die Ordens-Creutze, so
die Ritter tragen musten, waren
zweyerley. Eines gantz golden,
auf dessen einer Seiten der Jung-
frauen Mariä mit dem Kindlein
Jesu auf den Armen; auf der an-
dern aber St. Michaelis Bildniß
stunde. Dieses Creutz solte an ei-
nem von blauer Seide und Gold
gemachten Bande am Halse getra-
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gen werden. Das andere Creutz
solte von blauer Seide und Gold
gesticket, und in dessen Mitten ein
Marien-Bild seyn, mit goldenen
Flammen und zwölff Sternen
um das Haupt, auch das Kindlein
Jesu auf der lincken, und einen
Scepter in der rechten Hand, wie
auch einen halben Mond unter
den Füssen habende. Aus denen
vier Ecken des Creutzes solte aus
iedem eine güldene Flamme her-
für gehen, und solches auf der lin-
cken Seite des Mantels geführet
werden. Dieser Orden ist Anno
1624 vom Pabst Urbano VIII con-
firmiret worden, und war er nach
dem Fuß des Maltheser-Ordens
eingerichtet. Weil aber den Rit-
tern nicht gnugsame Einkünffte
kunten herbey geschaffet werden, so
gieng dieses Vorhaben wiederum
ein.

Equites Columbani, v. Equi-
tes Spiritus Sancti.
Equites Constantiniani,

Die Constantins-Ritter, welche
Kayser Constantinus der Grosse,
als er die Schlacht wider den Ty-
rannen Maxentium erhalten, und
das Creutz-Zeichen in der Lufft ge-
sehen, Anno 313 gestifftet haben
soll. Die Reliqvien desselben sind
noch in Jtalien anzutreffen, wo
man einiger Orten viel Wesens da-
von macht, allein in Deutschland
ästimiret man selbigen wenig, und
kluge Leute ziehen die gantze Histo-
rie von dessen Stifftung in Zwei-
fel.

Equites divorum Cosmae
& Damiani,

Die Ritter Cosmä und Dami-
ani, trugen ein rothes Creutz, in
dessen Mitte die Bilder der heili-

gen
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Equites Chriſti,

Die Ritter Chriſti in Portugall,
entſtanden Anno 1319, an ſtat der
Tempel-Herren, in dem Abſchen
die Mohren zu bekriegen. Sie
tragen ein ſchwartzes Kleid, auf
demſelben ein rothes Creutz, ſo in
der Mitten weiß, haben 454 Com-
menden, und wegen ihres groſſen
Reichthums den Koͤnig von Por-
tugall zum Ober-Haupt.

Equites Chriſtianæ militiæ,

Die Ritter Chriſtianæ Militiæ,
unter dem Titel B. Virginis Mariæ
& S. Michaelis,
ſind von Carolo
Gonzaga,
Hertzogen von Nevers,
und Michaele Adolpho, Grafen
von Althan, Kayſerlichem General-
Feld-Marſchall und Commandan-
ten in Gran, zu Olmuͤtz in Maͤh-
ren aufgerichtet, die Vollziehung
zu Wien den 8 Mertz, 1619 verrich-
tet, und viele Catholiſche Fuͤrſten,
Grafen und Herren darein aufge-
nommen worden. Es hat ſich auch
etliche Tage hernach der Hertzog
von Mantua, Ferdinand, ſelbſt
hinein begeben. Der Endzweck
dieſer Ritter war, Frieden zwiſchen
Chriſtlichen Potentaten zu ſtifften,
und die Chriſten, ſo von den Un-
glaͤubigen unterdruckt oder gefan-
gen gehalten wurden, wiederum
zu erloͤſen. Die Mit-Glieder
ſolten aus Rittern von Adelichem
Herkommen, und aus Geiſtlichen
beſtehen. Die Ordens-Creutze, ſo
die Ritter tragen muſten, waren
zweyerley. Eines gantz golden,
auf deſſen einer Seiten der Jung-
frauen Mariaͤ mit dem Kindlein
Jeſu auf den Armen; auf der an-
dern aber St. Michaelis Bildniß
ſtunde. Dieſes Creutz ſolte an ei-
nem von blauer Seide und Gold
gemachten Bande am Halſe getra-
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gen werden. Das andere Creutz
ſolte von blauer Seide und Gold
geſticket, und in deſſen Mitten ein
Marien-Bild ſeyn, mit goldenen
Flammen und zwoͤlff Sternen
um das Haupt, auch das Kindlein
Jeſu auf der lincken, und einen
Scepter in der rechten Hand, wie
auch einen halben Mond unter
den Fuͤſſen habende. Aus denen
vier Ecken des Creutzes ſolte aus
iedem eine guͤldene Flamme her-
fuͤr gehen, und ſolches auf der lin-
cken Seite des Mantels gefuͤhret
werden. Dieſer Orden iſt Anno
1624 vom Pabſt Urbano VIII con-
firmiret worden, und war er nach
dem Fuß des Maltheſer-Ordens
eingerichtet. Weil aber den Rit-
tern nicht gnugſame Einkuͤnffte
kunten herbey geſchaffet werden, ſo
gieng dieſes Vorhaben wiederum
ein.

Equites Columbani, v. Equi-
tes Spiritus Sancti.
Equites Conſtantiniani,

Die Conſtantins-Ritter, welche
Kayſer Conſtantinus der Groſſe,
als er die Schlacht wider den Ty-
rannen Maxentium erhalten, und
das Creutz-Zeichen in der Lufft ge-
ſehen, Anno 313 geſtifftet haben
ſoll. Die Reliqvien deſſelben ſind
noch in Jtalien anzutreffen, wo
man einiger Orten viel Weſens da-
von macht, allein in Deutſchland
aͤſtimiret man ſelbigen wenig, und
kluge Leute ziehen die gantze Hiſto-
rie von deſſen Stifftung in Zwei-
fel.

Equites divorum Coſmæ
& Damiani,

Die Ritter Coſmaͤ und Dami-
ani, trugen ein rothes Creutz, in
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gen
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[0344] Eqv Eqv Equites Chriſti, Die Ritter Chriſti in Portugall, entſtanden Anno 1319, an ſtat der Tempel-Herren, in dem Abſchen die Mohren zu bekriegen. Sie tragen ein ſchwartzes Kleid, auf demſelben ein rothes Creutz, ſo in der Mitten weiß, haben 454 Com- menden, und wegen ihres groſſen Reichthums den Koͤnig von Por- tugall zum Ober-Haupt. Equites Chriſtianæ militiæ, Die Ritter Chriſtianæ Militiæ, unter dem Titel B. Virginis Mariæ & S. Michaelis, ſind von Carolo Gonzaga, Hertzogen von Nevers, und Michaele Adolpho, Grafen von Althan, Kayſerlichem General- Feld-Marſchall und Commandan- ten in Gran, zu Olmuͤtz in Maͤh- ren aufgerichtet, die Vollziehung zu Wien den 8 Mertz, 1619 verrich- tet, und viele Catholiſche Fuͤrſten, Grafen und Herren darein aufge- nommen worden. Es hat ſich auch etliche Tage hernach der Hertzog von Mantua, Ferdinand, ſelbſt hinein begeben. Der Endzweck dieſer Ritter war, Frieden zwiſchen Chriſtlichen Potentaten zu ſtifften, und die Chriſten, ſo von den Un- glaͤubigen unterdruckt oder gefan- gen gehalten wurden, wiederum zu erloͤſen. Die Mit-Glieder ſolten aus Rittern von Adelichem Herkommen, und aus Geiſtlichen beſtehen. Die Ordens-Creutze, ſo die Ritter tragen muſten, waren zweyerley. Eines gantz golden, auf deſſen einer Seiten der Jung- frauen Mariaͤ mit dem Kindlein Jeſu auf den Armen; auf der an- dern aber St. Michaelis Bildniß ſtunde. Dieſes Creutz ſolte an ei- nem von blauer Seide und Gold gemachten Bande am Halſe getra- gen werden. Das andere Creutz ſolte von blauer Seide und Gold geſticket, und in deſſen Mitten ein Marien-Bild ſeyn, mit goldenen Flammen und zwoͤlff Sternen um das Haupt, auch das Kindlein Jeſu auf der lincken, und einen Scepter in der rechten Hand, wie auch einen halben Mond unter den Fuͤſſen habende. Aus denen vier Ecken des Creutzes ſolte aus iedem eine guͤldene Flamme her- fuͤr gehen, und ſolches auf der lin- cken Seite des Mantels gefuͤhret werden. Dieſer Orden iſt Anno 1624 vom Pabſt Urbano VIII con- firmiret worden, und war er nach dem Fuß des Maltheſer-Ordens eingerichtet. Weil aber den Rit- tern nicht gnugſame Einkuͤnffte kunten herbey geſchaffet werden, ſo gieng dieſes Vorhaben wiederum ein. Equites Columbani, v. Equi- tes Spiritus Sancti. Equites Conſtantiniani, Die Conſtantins-Ritter, welche Kayſer Conſtantinus der Groſſe, als er die Schlacht wider den Ty- rannen Maxentium erhalten, und das Creutz-Zeichen in der Lufft ge- ſehen, Anno 313 geſtifftet haben ſoll. Die Reliqvien deſſelben ſind noch in Jtalien anzutreffen, wo man einiger Orten viel Weſens da- von macht, allein in Deutſchland aͤſtimiret man ſelbigen wenig, und kluge Leute ziehen die gantze Hiſto- rie von deſſen Stifftung in Zwei- fel. Equites divorum Coſmæ & Damiani, Die Ritter Coſmaͤ und Dami- ani, trugen ein rothes Creutz, in deſſen Mitte die Bilder der heili- gen

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/344>, abgerufen am 24.11.2024.