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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Wie
gleichen aufgerissener Baum zu
nichts anders als zu Scheiten zu
nutzen ist. Dieser Schaden aber
ist mit einem bis in den Kern des
Baums reichenden Bohrer, leicht
zu erfahren, ob er in den Kern
gehe oder nicht: Denn wenn man
bohret, so zeigen die von dem Boh-
rer ausgeworfne Späne gar bald
die Gesundheit oder Gebrechen des
Stammes an, doch wird solches
von den Forst-Bedienten nicht
gerne verstattet.

Wichtel,

Ein Lock-Pfeiflein, womit man
den Ruff einer Eule natürlich
nachmacht, bestehet aus 2 viereckig-
ten eines halben kleinen Fingers
breiten auf einander gepfropften
Höltzlein, mit einer subtilen kirsch-
bäumenen oder birckenen zwischen
hinein gestemmten Rinde, und
wird bey den Plattbäumen ge-
braucht.

Widersetzen, v. Armer.
Widersinns-Gehörne,

Widersinniges Gehörne wird
ein Hirsch-Geweih genennet, so
neben der grossen Stange unten
am Kopfe eine andere kleine her-
aus wachsend, oder einige Enden
widersinns und gegen der grossen
Stange sich wendend hat.

Widerwill, v. Repugnance.
Wied,

Das uralte Reichsgräfliche Ge-
schlecht von Wied war schon im
eilften Jahrhundert bekannt, starb
aber zu Ende des 14 Jahrhun-
derts in männlichen Erben ab, und
weil sich Theodoricus Herr zu
Runckel mit des letzten Grafens
von Wied Tochter und Erbin
[Spaltenumbruch]

Wie
Anastasia vermählte, so sind dar-
aus die Grafen von Wied und
Runckel entstanden. Jm Wap-
pen haben die Grafen von Wied
einen Pfau in einem roth und
Gold bandweise gestreifften Felde,
als das Stamm-Wappen der
Grafen von Wied; zwey rothe
Pfähle im silbernen Felde mit ei-
ner kleinen blauen Eröffnung im
obern rechten Winckel, wegen der
Herrschafft Runckel; und zwey
rothe Balcken im silbernen Felde,
wegen der Herrschafft Nieder-Ei-
senburg. Oben sind zwey offene
Helme. Der Wiedische hat ei-
nen Pfau, und dahinter zwey
roth und Silber gestreiffte Flügel;
der Runckelische aber trägt einen
silbernen Thurn.

Wiedergang,

Thut ein Hirsch, wenn er auf
einer hingegangenen Spur wieder
zurück gehet

Wiederwachs,

Nennen die Förster, wenn so-
wol durch den Saamen, als ver-
mittelst der Sommerlatten, die
an abgeholtzten Stöcken aus-
schlagen, die abgetriebenen Höl-
tzer wieder zum An- und Aufwachs
gebracht werden. Wo der blosse
Anflug nicht zulänglich, wird der
Wiederwachs durch Aussäung
des wilden Saamens befördert.

Wiesel,

Dessen Biß und Anhauchen
ist den Pferden sonderlich schäd-
lich. Einem von ihm beschädig-
ten Pferde gebe man ein Stück-
lein eines Groschens groß von ei-
nem weissen Wieselbalg in Weine
ein, und bestreiche den Schaden
mit einem weissen oder braunen
Wieselsbalge. v. Belette.

Wild,

[Spaltenumbruch]

Wie
gleichen aufgeriſſener Baum zu
nichts anders als zu Scheiten zu
nutzen iſt. Dieſer Schaden aber
iſt mit einem bis in den Kern des
Baums reichenden Bohrer, leicht
zu erfahren, ob er in den Kern
gehe oder nicht: Denn wenn man
bohret, ſo zeigen die von dem Boh-
rer ausgeworfne Spaͤne gar bald
die Geſundheit oder Gebrechen des
Stammes an, doch wird ſolches
von den Forſt-Bedienten nicht
gerne verſtattet.

Wichtel,

Ein Lock-Pfeiflein, womit man
den Ruff einer Eule natuͤrlich
nachmacht, beſtehet aus 2 viereckig-
ten eines halben kleinen Fingers
breiten auf einander gepfropften
Hoͤltzlein, mit einer ſubtilen kirſch-
baͤumenen oder birckenen zwiſchen
hinein geſtemmten Rinde, und
wird bey den Plattbaͤumen ge-
braucht.

Widerſetzen, v. Armer.
Widerſinns-Gehoͤrne,

Widerſinniges Gehoͤrne wird
ein Hirſch-Geweih genennet, ſo
neben der groſſen Stange unten
am Kopfe eine andere kleine her-
aus wachſend, oder einige Enden
widerſinns und gegen der groſſen
Stange ſich wendend hat.

Widerwill, v. Repugnance.
Wied,

Das uralte Reichsgraͤfliche Ge-
ſchlecht von Wied war ſchon im
eilften Jahrhundert bekannt, ſtarb
aber zu Ende des 14 Jahrhun-
derts in maͤnnlichen Erben ab, und
weil ſich Theodoricus Herr zu
Runckel mit des letzten Grafens
von Wied Tochter und Erbin
[Spaltenumbruch]

Wie
Anaſtaſia vermaͤhlte, ſo ſind dar-
aus die Grafen von Wied und
Runckel entſtanden. Jm Wap-
pen haben die Grafen von Wied
einen Pfau in einem roth und
Gold bandweiſe geſtreifften Felde,
als das Stamm-Wappen der
Grafen von Wied; zwey rothe
Pfaͤhle im ſilbernen Felde mit ei-
ner kleinen blauen Eroͤffnung im
obern rechten Winckel, wegen der
Herrſchafft Runckel; und zwey
rothe Balcken im ſilbernen Felde,
wegen der Herrſchafft Nieder-Ei-
ſenburg. Oben ſind zwey offene
Helme. Der Wiediſche hat ei-
nen Pfau, und dahinter zwey
roth und Silber geſtreiffte Fluͤgel;
der Runckeliſche aber traͤgt einen
ſilbernen Thurn.

Wiedergang,

Thut ein Hirſch, wenn er auf
einer hingegangenen Spur wieder
zuruͤck gehet

Wiederwachs,

Nennen die Foͤrſter, wenn ſo-
wol durch den Saamen, als ver-
mittelſt der Sommerlatten, die
an abgeholtzten Stoͤcken aus-
ſchlagen, die abgetriebenen Hoͤl-
tzer wieder zum An- und Aufwachs
gebracht werden. Wo der bloſſe
Anflug nicht zulaͤnglich, wird der
Wiederwachs durch Ausſaͤung
des wilden Saamens befoͤrdert.

Wieſel,

Deſſen Biß und Anhauchen
iſt den Pferden ſonderlich ſchaͤd-
lich. Einem von ihm beſchaͤdig-
ten Pferde gebe man ein Stuͤck-
lein eines Groſchens groß von ei-
nem weiſſen Wieſelbalg in Weine
ein, und beſtreiche den Schaden
mit einem weiſſen oder braunen
Wieſelsbalge. v. Belette.

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[1184] Wie Wie gleichen aufgeriſſener Baum zu nichts anders als zu Scheiten zu nutzen iſt. Dieſer Schaden aber iſt mit einem bis in den Kern des Baums reichenden Bohrer, leicht zu erfahren, ob er in den Kern gehe oder nicht: Denn wenn man bohret, ſo zeigen die von dem Boh- rer ausgeworfne Spaͤne gar bald die Geſundheit oder Gebrechen des Stammes an, doch wird ſolches von den Forſt-Bedienten nicht gerne verſtattet. Wichtel, Ein Lock-Pfeiflein, womit man den Ruff einer Eule natuͤrlich nachmacht, beſtehet aus 2 viereckig- ten eines halben kleinen Fingers breiten auf einander gepfropften Hoͤltzlein, mit einer ſubtilen kirſch- baͤumenen oder birckenen zwiſchen hinein geſtemmten Rinde, und wird bey den Plattbaͤumen ge- braucht. Widerſetzen, v. Armer. Widerſinns-Gehoͤrne, Widerſinniges Gehoͤrne wird ein Hirſch-Geweih genennet, ſo neben der groſſen Stange unten am Kopfe eine andere kleine her- aus wachſend, oder einige Enden widerſinns und gegen der groſſen Stange ſich wendend hat. Widerwill, v. Repugnance. Wied, Das uralte Reichsgraͤfliche Ge- ſchlecht von Wied war ſchon im eilften Jahrhundert bekannt, ſtarb aber zu Ende des 14 Jahrhun- derts in maͤnnlichen Erben ab, und weil ſich Theodoricus Herr zu Runckel mit des letzten Grafens von Wied Tochter und Erbin Anaſtaſia vermaͤhlte, ſo ſind dar- aus die Grafen von Wied und Runckel entſtanden. Jm Wap- pen haben die Grafen von Wied einen Pfau in einem roth und Gold bandweiſe geſtreifften Felde, als das Stamm-Wappen der Grafen von Wied; zwey rothe Pfaͤhle im ſilbernen Felde mit ei- ner kleinen blauen Eroͤffnung im obern rechten Winckel, wegen der Herrſchafft Runckel; und zwey rothe Balcken im ſilbernen Felde, wegen der Herrſchafft Nieder-Ei- ſenburg. Oben ſind zwey offene Helme. Der Wiediſche hat ei- nen Pfau, und dahinter zwey roth und Silber geſtreiffte Fluͤgel; der Runckeliſche aber traͤgt einen ſilbernen Thurn. Wiedergang, Thut ein Hirſch, wenn er auf einer hingegangenen Spur wieder zuruͤck gehet Wiederwachs, Nennen die Foͤrſter, wenn ſo- wol durch den Saamen, als ver- mittelſt der Sommerlatten, die an abgeholtzten Stoͤcken aus- ſchlagen, die abgetriebenen Hoͤl- tzer wieder zum An- und Aufwachs gebracht werden. Wo der bloſſe Anflug nicht zulaͤnglich, wird der Wiederwachs durch Ausſaͤung des wilden Saamens befoͤrdert. Wieſel, Deſſen Biß und Anhauchen iſt den Pferden ſonderlich ſchaͤd- lich. Einem von ihm beſchaͤdig- ten Pferde gebe man ein Stuͤck- lein eines Groſchens groß von ei- nem weiſſen Wieſelbalg in Weine ein, und beſtreiche den Schaden mit einem weiſſen oder braunen Wieſelsbalge. v. Belette. Wild,

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1184>, abgerufen am 23.11.2024.