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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Schu
ihre zum Weidwerck bestellete Leu-
te pflegt man auch Schützen zu
nennen, weil gemeiniglich ihre
meiste Kunst im Wild-Schiessen
bestehet. s. Schiessen.

Schulen, Ecoles,

Sind unter den ritterlichen
Exercitiis die unterschiedlichen
Lectiones, so bey der Erden und
über derselben können geübet und
beritten werden. Man hat sie hier
in Riß auf eine Kupfer-Platte
gebracht, damit man sie mit ein-
mal übersehen, und sie den Scho-
laren zu einer fleißigen Repetition
dienen können, wobey anfänglich
zu erinnern, daß die starcken Li-
nien und Ringe die rechte, die
punctirten aber die lincke Hand
im Tummeln bedeuten. Num.
1 sind zwey kleine Ringe oder klei-
ne Volten neben einander, so sich
bey lit. A anfänget, lincks chan-
gi
rt, und rechts parirt. Num. 2
die zweyte Lection ist, wenn man
drey kleine Volten neben einan-
der macht, welches man ein Klee-
blat machen heisset; man fängt
allzeit in allen Schulen rechts an,
und parirt auch wieder rechts.
Num. 3 ist die Creutz-Schule, als
das Fundament aller andern Le-
ctionen nebst den vier kleinen Vol-
ten, so daraus entspringen; und
können die Changemens durch Pas-
saden
inwendig oder auswendig
gemacht werden, und in der Mit-
ten parirt. Num. 4, 5, 6, 7, 8, 9
diese Lectiones sind lange Schu-
len mit drey Volten, nemlich an
beyden Enden der Linie, und dann
in der Mitten, so von Hand zu
Hand abgewechselt werden kön-
nen. Num. 10 eine andere lange
Schule mit drey Volten, aber
mit dem Unterschied, daß die
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Schu
mittlere Volta in Radop aus dem
Galop genommen wird, welches
in der Abbildung die doppelten
Striche in der Runde anzeigen.
Num. 11 ist eine einfache Lection
in drey engen Volten, so auf Sol-
datisch von Hand zu Hand kan
herum geworfen und getummelt
werden. Num. 12 diese Lection ist
der einfache Repolon oder halbe
Volte, so am Ende der Linie in
Radop genommen, und allezeit
nach Vollendung derselben wie-
der auf gerader Linie changirt
wird. Num. 13 diese Lection sind
einfache Passaden, so von den
Repolons darinne unterschieden,
daß sie in Galop Raccolda, jene
aber in Radop geschehen. Num.
14, 15, 22, 35: Diese Lectiones sind
der doppelte Repolon, in dieser
Schule müssen die Volten, wie
auch die Abwechselungen zweyfach
gemacht werden, und in der Mit-
ten der Linie ist die Parade. Num.
16 ist eine Oval-Volte mit durch-
schnittenen und vier halben Cir-
ckeln, so nicht ein-sondern aus-
werts abgewechselt werden. Num.
17 ist die Schnecken-Schule, wo-
bey zu beobachten, daß man die
Faust gantz stet und ordentlich
führen muß, damit die Abneh-
mung und Zugebung der Volta
nicht zu viel, noch zu wenig ge-
schehe. Num. 18, 19 ist eine ur-
alte Schule, und so hochnöthig,
als eine seyn mag; denn sie einen
Reuter in der Wendung, und dem
Pferd in der Abwechselung viel
zu schaffen giebt, indem es a Tem-
po
geschehen muß. Num. 20 stellt
ein Kegelspiel vor, durch welches
man ein dreßirt Pferd tummeln
kan, ohne die Kegel (welche 11/2
Fuß von einander stehen) umzu-
stossen, daher sie auch die Kegel-

Schule
U u u 2

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Schu
ihre zum Weidwerck beſtellete Leu-
te pflegt man auch Schuͤtzen zu
nennen, weil gemeiniglich ihre
meiſte Kunſt im Wild-Schieſſen
beſtehet. ſ. Schieſſen.

Schulen, Ecoles,

Sind unter den ritterlichen
Exercitiis die unterſchiedlichen
Lectiones, ſo bey der Erden und
uͤber derſelben koͤnnen geuͤbet und
beritten werden. Man hat ſie hier
in Riß auf eine Kupfer-Platte
gebracht, damit man ſie mit ein-
mal uͤberſehen, und ſie den Scho-
laren zu einer fleißigen Repetition
dienen koͤnnen, wobey anfaͤnglich
zu erinnern, daß die ſtarcken Li-
nien und Ringe die rechte, die
punctirten aber die lincke Hand
im Tummeln bedeuten. Num.
1 ſind zwey kleine Ringe oder klei-
ne Volten neben einander, ſo ſich
bey lit. A anfaͤnget, lincks chan-
gi
rt, und rechts parirt. Num. 2
die zweyte Lection iſt, wenn man
drey kleine Volten neben einan-
der macht, welches man ein Klee-
blat machen heiſſet; man faͤngt
allzeit in allen Schulen rechts an,
und parirt auch wieder rechts.
Num. 3 iſt die Creutz-Schule, als
das Fundament aller andern Le-
ctionen nebſt den vier kleinen Vol-
ten, ſo daraus entſpringen; und
koͤnnen die Changemens durch Paſ-
ſaden
inwendig oder auswendig
gemacht werden, und in der Mit-
ten parirt. Num. 4, 5, 6, 7, 8, 9
dieſe Lectiones ſind lange Schu-
len mit drey Volten, nemlich an
beyden Enden der Linie, und dann
in der Mitten, ſo von Hand zu
Hand abgewechſelt werden koͤn-
nen. Num. 10 eine andere lange
Schule mit drey Volten, aber
mit dem Unterſchied, daß die
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Schu
mittlere Volta in Radop aus dem
Galop genommen wird, welches
in der Abbildung die doppelten
Striche in der Runde anzeigen.
Num. 11 iſt eine einfache Lection
in drey engen Volten, ſo auf Sol-
datiſch von Hand zu Hand kan
herum geworfen und getummelt
werden. Num. 12 dieſe Lection iſt
der einfache Repolon oder halbe
Volte, ſo am Ende der Linie in
Radop genommen, und allezeit
nach Vollendung derſelben wie-
der auf gerader Linie changirt
wird. Num. 13 dieſe Lection ſind
einfache Paſſaden, ſo von den
Repolons darinne unterſchieden,
daß ſie in Galop Raccolda, jene
aber in Radop geſchehen. Num.
14, 15, 22, 35: Dieſe Lectiones ſind
der doppelte Repolon, in dieſer
Schule muͤſſen die Volten, wie
auch die Abwechſelungen zweyfach
gemacht werden, und in der Mit-
ten der Linie iſt die Parade. Num.
16 iſt eine Oval-Volte mit durch-
ſchnittenen und vier halben Cir-
ckeln, ſo nicht ein-ſondern aus-
werts abgewechſelt werden. Num.
17 iſt die Schnecken-Schule, wo-
bey zu beobachten, daß man die
Fauſt gantz ſtet und ordentlich
fuͤhren muß, damit die Abneh-
mung und Zugebung der Volta
nicht zu viel, noch zu wenig ge-
ſchehe. Num. 18, 19 iſt eine ur-
alte Schule, und ſo hochnoͤthig,
als eine ſeyn mag; denn ſie einen
Reuter in der Wendung, und dem
Pferd in der Abwechſelung viel
zu ſchaffen giebt, indem es à Tem-
po
geſchehen muß. Num. 20 ſtellt
ein Kegelſpiel vor, durch welches
man ein dreßirt Pferd tummeln
kan, ohne die Kegel (welche 1½
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ſtoſſen, daher ſie auch die Kegel-

Schule
U u u 2
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[1063] Schu Schu ihre zum Weidwerck beſtellete Leu- te pflegt man auch Schuͤtzen zu nennen, weil gemeiniglich ihre meiſte Kunſt im Wild-Schieſſen beſtehet. ſ. Schieſſen. Schulen, Ecoles, Sind unter den ritterlichen Exercitiis die unterſchiedlichen Lectiones, ſo bey der Erden und uͤber derſelben koͤnnen geuͤbet und beritten werden. Man hat ſie hier in Riß auf eine Kupfer-Platte gebracht, damit man ſie mit ein- mal uͤberſehen, und ſie den Scho- laren zu einer fleißigen Repetition dienen koͤnnen, wobey anfaͤnglich zu erinnern, daß die ſtarcken Li- nien und Ringe die rechte, die punctirten aber die lincke Hand im Tummeln bedeuten. Num. 1 ſind zwey kleine Ringe oder klei- ne Volten neben einander, ſo ſich bey lit. A anfaͤnget, lincks chan- girt, und rechts parirt. Num. 2 die zweyte Lection iſt, wenn man drey kleine Volten neben einan- der macht, welches man ein Klee- blat machen heiſſet; man faͤngt allzeit in allen Schulen rechts an, und parirt auch wieder rechts. Num. 3 iſt die Creutz-Schule, als das Fundament aller andern Le- ctionen nebſt den vier kleinen Vol- ten, ſo daraus entſpringen; und koͤnnen die Changemens durch Paſ- ſaden inwendig oder auswendig gemacht werden, und in der Mit- ten parirt. Num. 4, 5, 6, 7, 8, 9 dieſe Lectiones ſind lange Schu- len mit drey Volten, nemlich an beyden Enden der Linie, und dann in der Mitten, ſo von Hand zu Hand abgewechſelt werden koͤn- nen. Num. 10 eine andere lange Schule mit drey Volten, aber mit dem Unterſchied, daß die mittlere Volta in Radop aus dem Galop genommen wird, welches in der Abbildung die doppelten Striche in der Runde anzeigen. Num. 11 iſt eine einfache Lection in drey engen Volten, ſo auf Sol- datiſch von Hand zu Hand kan herum geworfen und getummelt werden. Num. 12 dieſe Lection iſt der einfache Repolon oder halbe Volte, ſo am Ende der Linie in Radop genommen, und allezeit nach Vollendung derſelben wie- der auf gerader Linie changirt wird. Num. 13 dieſe Lection ſind einfache Paſſaden, ſo von den Repolons darinne unterſchieden, daß ſie in Galop Raccolda, jene aber in Radop geſchehen. Num. 14, 15, 22, 35: Dieſe Lectiones ſind der doppelte Repolon, in dieſer Schule muͤſſen die Volten, wie auch die Abwechſelungen zweyfach gemacht werden, und in der Mit- ten der Linie iſt die Parade. Num. 16 iſt eine Oval-Volte mit durch- ſchnittenen und vier halben Cir- ckeln, ſo nicht ein-ſondern aus- werts abgewechſelt werden. Num. 17 iſt die Schnecken-Schule, wo- bey zu beobachten, daß man die Fauſt gantz ſtet und ordentlich fuͤhren muß, damit die Abneh- mung und Zugebung der Volta nicht zu viel, noch zu wenig ge- ſchehe. Num. 18, 19 iſt eine ur- alte Schule, und ſo hochnoͤthig, als eine ſeyn mag; denn ſie einen Reuter in der Wendung, und dem Pferd in der Abwechſelung viel zu ſchaffen giebt, indem es à Tem- po geſchehen muß. Num. 20 ſtellt ein Kegelſpiel vor, durch welches man ein dreßirt Pferd tummeln kan, ohne die Kegel (welche 1½ Fuß von einander ſtehen) umzu- ſtoſſen, daher ſie auch die Kegel- Schule U u u 2

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/1063>, abgerufen am 24.11.2024.