Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Sar tiere eingetheilet. Das erste grosseQvartier ist wieder vierfeldig, und präsentiret ein güldenes Krücken- Creutz von vier kleinen Krücken- Creutzlein begleitet, im silbernen Felde, wegen des Königreichs Jerusalem; einen rothen Löwen in einem von Silber und blau gestreiften Felde, wegen des Kö- nigreichs Cypern; einen rothen gekrönten Löwen im silbernen Fel- de, wegen des Königreichs Arme- nien oder Cypern; einen derglei- chen rothen Löwen im silbernen Felde, wegen des Hertzogthums Luxenburg. Das andere grosse Qvartier ist dreyfeldig, und zeiget das weisse Pferd im rothen Felde, wegen Nieder-Sachsen; den grü- nen Rauten-Crantz über schwartz und güldene Balcken gezogen, wegen Ober-Sachsen; und die drey rothen See-Blumen-Blät- ter, wegen Engern; zusammen wegen des prätendirten Ursprungs aus dem alten Witekindischen Sächsischen Geschlechte. Das dritte grosse Qvartier ist in die Länge getheilet, zur Rechten ist ein schwartzer Löwe im silbernen mit schwartzen Schindeln bestreue- ten Felde, wegen des Fürsten- thums Chablais, am Genfer-See; zur Lincken aber ein silberner Löwe im schwartzen Felde wegen des Fürstenthums Aosta. Das vierte grosse Qvartier ist wiederum in die Länge gespalten, zur Rechten ein blau und gülden Schach-Bret wegen Geneve; zur Lincken ein silbern Feld mit einem rothen Schildes-Haupt wegen Mont- ferrat. Und endlich in einem gül- denen Schildes-Fusse ein schwar- tzer Adler wegen der Grafschaft Maurienne. Auf diesem gantzen Schilde stehet an stat der sonst ge- [Spaltenumbruch] Sau wöhnlich gewesenen drey Helme,anietzo eine Königliche Krone, und an stat der ehemaligen Schild- halter (welches zwey güldene Lö- wen sind) ist dieses Wappen mit einem Königlichen Purpur- und mit Hermelin gefütterten Mantel umhangen. Zuweilen wird dieser Schild umgeben mit der Ordens- Kette dell' Annonciata, daran unten das Creutz von dem Ritter- Orden S. Mauritii und Lazari hänget. Sattel, v. Selle. Sattel-Knecht, Jst in dem Ober-Stallmeister- Satz-Hase, Heißt bey den Jägern das Weib- Sau, Nennen die Jäger das schwar- Sau-Beller, Sau-Finder, Jst eine Gattung von Jagd- Art S s s 5
[Spaltenumbruch] Sar tiere eingetheilet. Das erſte groſſeQvartier iſt wieder vierfeldig, und praͤſentiret ein guͤldenes Kruͤcken- Creutz von vier kleinen Kruͤcken- Creutzlein begleitet, im ſilbernen Felde, wegen des Koͤnigreichs Jeruſalem; einen rothen Loͤwen in einem von Silber und blau geſtreiften Felde, wegen des Koͤ- nigreichs Cypern; einen rothen gekroͤnten Loͤwen im ſilbernen Fel- de, wegen des Koͤnigreichs Arme- nien oder Cypern; einen derglei- chen rothen Loͤwen im ſilbernen Felde, wegen des Hertzogthums Luxenburg. Das andere groſſe Qvartier iſt dreyfeldig, und zeiget das weiſſe Pferd im rothen Felde, wegen Nieder-Sachſen; den gruͤ- nen Rauten-Crantz uͤber ſchwartz und guͤldene Balcken gezogen, wegen Ober-Sachſen; und die drey rothen See-Blumen-Blaͤt- ter, wegen Engern; zuſammen wegen des praͤtendirten Urſprungs aus dem alten Witekindiſchen Saͤchſiſchen Geſchlechte. Das dritte groſſe Qvartier iſt in die Laͤnge getheilet, zur Rechten iſt ein ſchwartzer Loͤwe im ſilbernen mit ſchwartzen Schindeln beſtreue- ten Felde, wegen des Fuͤrſten- thums Chablais, am Genfer-See; zur Lincken aber ein ſilberner Loͤwe im ſchwartzen Felde wegen des Fuͤrſtenthums Aoſta. Das vierte groſſe Qvartier iſt wiederum in die Laͤnge geſpalten, zur Rechten ein blau und guͤlden Schach-Bret wegen Geneve; zur Lincken ein ſilbern Feld mit einem rothen Schildes-Haupt wegen Mont- ferrat. Und endlich in einem guͤl- denen Schildes-Fuſſe ein ſchwar- tzer Adler wegen der Grafſchaft Maurienne. Auf dieſem gantzen Schilde ſtehet an ſtat der ſonſt ge- [Spaltenumbruch] Sau woͤhnlich geweſenen drey Helme,anietzo eine Koͤnigliche Krone, und an ſtat der ehemaligen Schild- halter (welches zwey guͤldene Loͤ- wen ſind) iſt dieſes Wappen mit einem Koͤniglichen Purpur- und mit Hermelin gefuͤtterten Mantel umhangen. Zuweilen wird dieſer Schild umgeben mit der Ordens- Kette dell’ Annonciata, daran unten das Creutz von dem Ritter- Orden S. Mauritii und Lazari haͤnget. Sattel, v. Selle. Sattel-Knecht, Jſt in dem Ober-Stallmeiſter- Satz-Haſe, Heißt bey den Jaͤgern das Weib- Sau, Nennen die Jaͤger das ſchwar- Sau-Beller, Sau-Finder, Jſt eine Gattung von Jagd- Art S ſ s 5
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Sar
Sau
tiere eingetheilet. Das erſte groſſe
Qvartier iſt wieder vierfeldig, und
praͤſentiret ein guͤldenes Kruͤcken-
Creutz von vier kleinen Kruͤcken-
Creutzlein begleitet, im ſilbernen
Felde, wegen des Koͤnigreichs
Jeruſalem; einen rothen Loͤwen
in einem von Silber und blau
geſtreiften Felde, wegen des Koͤ-
nigreichs Cypern; einen rothen
gekroͤnten Loͤwen im ſilbernen Fel-
de, wegen des Koͤnigreichs Arme-
nien oder Cypern; einen derglei-
chen rothen Loͤwen im ſilbernen
Felde, wegen des Hertzogthums
Luxenburg. Das andere groſſe
Qvartier iſt dreyfeldig, und zeiget
das weiſſe Pferd im rothen Felde,
wegen Nieder-Sachſen; den gruͤ-
nen Rauten-Crantz uͤber ſchwartz
und guͤldene Balcken gezogen,
wegen Ober-Sachſen; und die
drey rothen See-Blumen-Blaͤt-
ter, wegen Engern; zuſammen
wegen des praͤtendirten Urſprungs
aus dem alten Witekindiſchen
Saͤchſiſchen Geſchlechte. Das
dritte groſſe Qvartier iſt in die
Laͤnge getheilet, zur Rechten iſt
ein ſchwartzer Loͤwe im ſilbernen
mit ſchwartzen Schindeln beſtreue-
ten Felde, wegen des Fuͤrſten-
thums Chablais, am Genfer-See;
zur Lincken aber ein ſilberner Loͤwe
im ſchwartzen Felde wegen des
Fuͤrſtenthums Aoſta. Das vierte
groſſe Qvartier iſt wiederum in
die Laͤnge geſpalten, zur Rechten
ein blau und guͤlden Schach-Bret
wegen Geneve; zur Lincken ein
ſilbern Feld mit einem rothen
Schildes-Haupt wegen Mont-
ferrat. Und endlich in einem guͤl-
denen Schildes-Fuſſe ein ſchwar-
tzer Adler wegen der Grafſchaft
Maurienne. Auf dieſem gantzen
Schilde ſtehet an ſtat der ſonſt ge-
woͤhnlich geweſenen drey Helme,
anietzo eine Koͤnigliche Krone,
und an ſtat der ehemaligen Schild-
halter (welches zwey guͤldene Loͤ-
wen ſind) iſt dieſes Wappen mit
einem Koͤniglichen Purpur- und
mit Hermelin gefuͤtterten Mantel
umhangen. Zuweilen wird dieſer
Schild umgeben mit der Ordens-
Kette dell’ Annonciata, daran
unten das Creutz von dem Ritter-
Orden S. Mauritii und Lazari
haͤnget.
Sattel, v. Selle.
Sattel-Knecht,
Jſt in dem Ober-Stallmeiſter-
Amte zu Wien, ein anſehnlicher
Dienſt, daß auch Cavaliers und
andere vornehme Leute, ſolchen
anzunehmen kein Bedencken tra-
gen.
Satz-Haſe,
Heißt bey den Jaͤgern das Weib-
lein von Haſen, oder die Haͤſin.
Sau,
Nennen die Jaͤger das ſchwar-
ze Wildpret, der Eber heiſt ein
Sau-Schwein, ein hauend
Schwein oder Keuler; die Mut-
ter aber eine Bache, welche ſetzet.
Schwein-Hatze wird auch ein
Sau-Jagen genennet. V.
Schwein.
Sau-Beller, Sau-Finder,
Jſt eine Gattung von Jagd-
Hunden, ſo ein Schwein in ſei-
nem Lager aufſucht, und anzwackt
oder beſtaͤtigt, mit ſeinem Laute
anmeldet, und mit Herumſprin-
gen ſo lange aufhaͤlt, bis ihm der
Jaͤger mit einem Schuß beykom-
men kan. Er ſoll von mittelmaͤſ-
ſiger Groͤſſe, und braun oder
ſchwartzer Farbe ſeyn, als welche
Art
S ſ s 5
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