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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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einen Ring, durch welchen der Schlund dringt,
sondern liegt ganz oberhalb demselben und be-
steht aus mehrern ungleichartigen Theilen, die
mit einander so verbunden sind, dass sie Höh-
lungen (Ventrikel) einschliessen. Alle Wirbel-
thiere haben wenigstens fünf solcher Haupttheile:
zwey vordere Hemisphären, zwey hintere, und
ein kleines Gehirn. Mit der Basis des Gehirns
ist ein Hirnanhang, mit der obern Seite eine
Zirbel verbunden. Von den gleichartigen Thei-
len beyder Hirnhälften stehen mehrere durch
eigene Verbindungsorgane (Commissuren) mit
einander in Zusammenhang. Jedes Sinnesorgan,
mit Ausnahme der Organe des Getastes, erhält
ausser Zweigen des fünften Nervenpaars noch
einen eigenen, blos für dasselbe bestimmten
Nerven, von welchen der des Geruchs an den
vordern Hemisphären, der des Gesichts an den
hintern Hemisphären, und der des Gehörs in der
Nähe des kleinen Gehirns entspringt.

Diese gemeinschaftlichen Charaktere sind
nach der höhern oder niedrigern Stufe, auf
welcher jede Familie und Gattung der Wirbel-
thiere steht, verschiedentlich abgeändert. Das
verlängerte Mark nimmt in Verhältniss gegen
das übrige Gehirn desto mehr sowohl an Um-
fang als an Masse ab, je höher diese Stufe ist,
und unter den Dimensionen jener Organe ist es

bey

einen Ring, durch welchen der Schlund dringt,
sondern liegt ganz oberhalb demselben und be-
steht aus mehrern ungleichartigen Theilen, die
mit einander so verbunden sind, daſs sie Höh-
lungen (Ventrikel) einschlieſsen. Alle Wirbel-
thiere haben wenigstens fünf solcher Haupttheile:
zwey vordere Hemisphären, zwey hintere, und
ein kleines Gehirn. Mit der Basis des Gehirns
ist ein Hirnanhang, mit der obern Seite eine
Zirbel verbunden. Von den gleichartigen Thei-
len beyder Hirnhälften stehen mehrere durch
eigene Verbindungsorgane (Commissuren) mit
einander in Zusammenhang. Jedes Sinnesorgan,
mit Ausnahme der Organe des Getastes, erhält
auſser Zweigen des fünften Nervenpaars noch
einen eigenen, blos für dasselbe bestimmten
Nerven, von welchen der des Geruchs an den
vordern Hemisphären, der des Gesichts an den
hintern Hemisphären, und der des Gehörs in der
Nähe des kleinen Gehirns entspringt.

Diese gemeinschaftlichen Charaktere sind
nach der höhern oder niedrigern Stufe, auf
welcher jede Familie und Gattung der Wirbel-
thiere steht, verschiedentlich abgeändert. Das
verlängerte Mark nimmt in Verhältniſs gegen
das übrige Gehirn desto mehr sowohl an Um-
fang als an Masse ab, je höher diese Stufe ist,
und unter den Dimensionen jener Organe ist es

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[82/0094] einen Ring, durch welchen der Schlund dringt, sondern liegt ganz oberhalb demselben und be- steht aus mehrern ungleichartigen Theilen, die mit einander so verbunden sind, daſs sie Höh- lungen (Ventrikel) einschlieſsen. Alle Wirbel- thiere haben wenigstens fünf solcher Haupttheile: zwey vordere Hemisphären, zwey hintere, und ein kleines Gehirn. Mit der Basis des Gehirns ist ein Hirnanhang, mit der obern Seite eine Zirbel verbunden. Von den gleichartigen Thei- len beyder Hirnhälften stehen mehrere durch eigene Verbindungsorgane (Commissuren) mit einander in Zusammenhang. Jedes Sinnesorgan, mit Ausnahme der Organe des Getastes, erhält auſser Zweigen des fünften Nervenpaars noch einen eigenen, blos für dasselbe bestimmten Nerven, von welchen der des Geruchs an den vordern Hemisphären, der des Gesichts an den hintern Hemisphären, und der des Gehörs in der Nähe des kleinen Gehirns entspringt. Diese gemeinschaftlichen Charaktere sind nach der höhern oder niedrigern Stufe, auf welcher jede Familie und Gattung der Wirbel- thiere steht, verschiedentlich abgeändert. Das verlängerte Mark nimmt in Verhältniſs gegen das übrige Gehirn desto mehr sowohl an Um- fang als an Masse ab, je höher diese Stufe ist, und unter den Dimensionen jener Organe ist es bey

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/94>, abgerufen am 21.11.2024.