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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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schen, die unter gewissen Umständen das, ge-
wiss nicht blos von Zurückstrahlen abzuleitende
Vermögen besassen, im Finstern zu sehen, nur
aus einem phosphorischen Glanze ihrer Augen
erklärbar sind *).

Hier würde noch der Ort seyn, die Mittel
zu untersuchen, durch welche die Zerstreuung
der Farben im Auge verhindert ist. Allein
bey der sehr geringen Summe dessen, was wir
von dem Grund der achromatischen Eigenschaft
strahlenbrechender Materien wissen, lässt sich
hierüber nichts Gewisses bestimmen. Man hat,
durch eine von Euler herrührende Theorie
verführt, die Zusammensetzung des Auges, vor-
züglich der Crystalllinse, aus Substanzen von
verschiedenem Brechungsvermögen für die Ur-
sache der achromatischen Beschaffenheit dieses
Organs gehalten. Spätere Erfahrungen aber
haben bewiesen, dass schon blos eine bestimmte
Mischung einer durchsichtigen Materie die Far-
benzerstreuung verhindern kann. Solange nicht

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*) Zu den im 5ten Bande der Biologie, S. 120, ge-
sammelten Fällen dieser Art gehört auch noch ein
Beyspiel, das Briggs (Ophthalmogr. C. 5. §. 12. p.
102.) von einem Manne erzählt, der Briefe in einer
Dunkelheit las, worin Briggs das Papier derselben
kaum erkennen konnte.
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schen, die unter gewissen Umständen das, ge-
wiſs nicht blos von Zurückstrahlen abzuleitende
Vermögen besaſsen, im Finstern zu sehen, nur
aus einem phosphorischen Glanze ihrer Augen
erklärbar sind *).

Hier würde noch der Ort seyn, die Mittel
zu untersuchen, durch welche die Zerstreuung
der Farben im Auge verhindert ist. Allein
bey der sehr geringen Summe dessen, was wir
von dem Grund der achromatischen Eigenschaft
strahlenbrechender Materien wissen, läſst sich
hierüber nichts Gewisses bestimmen. Man hat,
durch eine von Euler herrührende Theorie
verführt, die Zusammensetzung des Auges, vor-
züglich der Crystalllinse, aus Substanzen von
verschiedenem Brechungsvermögen für die Ur-
sache der achromatischen Beschaffenheit dieses
Organs gehalten. Spätere Erfahrungen aber
haben bewiesen, daſs schon blos eine bestimmte
Mischung einer durchsichtigen Materie die Far-
benzerstreuung verhindern kann. Solange nicht

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*) Zu den im 5ten Bande der Biologie, S. 120, ge-
sammelten Fällen dieser Art gehört auch noch ein
Beyspiel, das Briggs (Ophthalmogr. C. 5. §. 12. p.
102.) von einem Manne erzählt, der Briefe in einer
Dunkelheit las, worin Briggs das Papier derselben
kaum erkennen konnte.
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[495/0517] schen, die unter gewissen Umständen das, ge- wiſs nicht blos von Zurückstrahlen abzuleitende Vermögen besaſsen, im Finstern zu sehen, nur aus einem phosphorischen Glanze ihrer Augen erklärbar sind *). Hier würde noch der Ort seyn, die Mittel zu untersuchen, durch welche die Zerstreuung der Farben im Auge verhindert ist. Allein bey der sehr geringen Summe dessen, was wir von dem Grund der achromatischen Eigenschaft strahlenbrechender Materien wissen, läſst sich hierüber nichts Gewisses bestimmen. Man hat, durch eine von Euler herrührende Theorie verführt, die Zusammensetzung des Auges, vor- züglich der Crystalllinse, aus Substanzen von verschiedenem Brechungsvermögen für die Ur- sache der achromatischen Beschaffenheit dieses Organs gehalten. Spätere Erfahrungen aber haben bewiesen, daſs schon blos eine bestimmte Mischung einer durchsichtigen Materie die Far- benzerstreuung verhindern kann. Solange nicht aus- *) Zu den im 5ten Bande der Biologie, S. 120, ge- sammelten Fällen dieser Art gehört auch noch ein Beyspiel, das Briggs (Ophthalmogr. C. 5. §. 12. p. 102.) von einem Manne erzählt, der Briefe in einer Dunkelheit las, worin Briggs das Papier derselben kaum erkennen konnte. I i 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/517>, abgerufen am 21.11.2024.