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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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arten, den Fledermäusen, dem Igel, dem Maul-
wurf und dem Dachs, deren Augen für die
Dunkelheit bestimmt sind, und rund ist sie auch
bey dem Menschen und den Affen, die das
volle Sonnenlicht nicht ohne Blendung ertra-
gen. Uebrigens steht die Gestalt der Pupille
mit der Gestalt des ganzen Augapfels und des-
sen Bewegung in Verbindung. Sie ist der
Queere nach oval bey den Wiederkäuern, wie
der ganze Augapfel dieser Thiere, der sich
nur langsam nach den Seiten bewegen kann g).

Bey den Vögeln ist die Pupille rund, wie
bey denjenigen Säugthieren, deren Augen sehr
empfindlich gegen das Licht sind. Die Vögel
sind aber unter allen Thieren gerade die, welche
das blendendste Licht müssen ertragen können,
um ihre Nahrung aufzusuchen und ihren Raub
zu erbeuten. Ihre Augen sind dem von Schnee-
und Eisfeldern, von dem weissen Sande bren-
nender Wüsten, oder von dem Spiegel der
Meere, Seen und Flüsse zurückgeworfenen
Lichte beständig ausgesetzt. Viele Vögel fliegen
selbst der Sonne gerade entgegen. Sie müssen
dieses heftige Licht lange und ununterbrochen
ertragen, und immer dabey ein weites Sehefeld
behalten, um ihre Beute nicht aus den Augen
zu verlieren. Diese Zwecke waren nicht durch

einen
g) Briggs Ophthalmographia, C. 7. §. 6. p. 127.

arten, den Fledermäusen, dem Igel, dem Maul-
wurf und dem Dachs, deren Augen für die
Dunkelheit bestimmt sind, und rund ist sie auch
bey dem Menschen und den Affen, die das
volle Sonnenlicht nicht ohne Blendung ertra-
gen. Uebrigens steht die Gestalt der Pupille
mit der Gestalt des ganzen Augapfels und des-
sen Bewegung in Verbindung. Sie ist der
Queere nach oval bey den Wiederkäuern, wie
der ganze Augapfel dieser Thiere, der sich
nur langsam nach den Seiten bewegen kann g).

Bey den Vögeln ist die Pupille rund, wie
bey denjenigen Säugthieren, deren Augen sehr
empfindlich gegen das Licht sind. Die Vögel
sind aber unter allen Thieren gerade die, welche
das blendendste Licht müssen ertragen können,
um ihre Nahrung aufzusuchen und ihren Raub
zu erbeuten. Ihre Augen sind dem von Schnee-
und Eisfeldern, von dem weiſsen Sande bren-
nender Wüsten, oder von dem Spiegel der
Meere, Seen und Flüsse zurückgeworfenen
Lichte beständig ausgesetzt. Viele Vögel fliegen
selbst der Sonne gerade entgegen. Sie müssen
dieses heftige Licht lange und ununterbrochen
ertragen, und immer dabey ein weites Sehefeld
behalten, um ihre Beute nicht aus den Augen
zu verlieren. Diese Zwecke waren nicht durch

einen
g) Briggs Ophthalmographia, C. 7. §. 6. p. 127.
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[487/0509] arten, den Fledermäusen, dem Igel, dem Maul- wurf und dem Dachs, deren Augen für die Dunkelheit bestimmt sind, und rund ist sie auch bey dem Menschen und den Affen, die das volle Sonnenlicht nicht ohne Blendung ertra- gen. Uebrigens steht die Gestalt der Pupille mit der Gestalt des ganzen Augapfels und des- sen Bewegung in Verbindung. Sie ist der Queere nach oval bey den Wiederkäuern, wie der ganze Augapfel dieser Thiere, der sich nur langsam nach den Seiten bewegen kann g). Bey den Vögeln ist die Pupille rund, wie bey denjenigen Säugthieren, deren Augen sehr empfindlich gegen das Licht sind. Die Vögel sind aber unter allen Thieren gerade die, welche das blendendste Licht müssen ertragen können, um ihre Nahrung aufzusuchen und ihren Raub zu erbeuten. Ihre Augen sind dem von Schnee- und Eisfeldern, von dem weiſsen Sande bren- nender Wüsten, oder von dem Spiegel der Meere, Seen und Flüsse zurückgeworfenen Lichte beständig ausgesetzt. Viele Vögel fliegen selbst der Sonne gerade entgegen. Sie müssen dieses heftige Licht lange und ununterbrochen ertragen, und immer dabey ein weites Sehefeld behalten, um ihre Beute nicht aus den Augen zu verlieren. Diese Zwecke waren nicht durch einen g) Briggs Ophthalmographia, C. 7. §. 6. p. 127.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/509>, abgerufen am 22.11.2024.