Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

wand zwischen der vordern, mit der wässrigen
Feuchtigkeit angefüllten Höhlung des Auges und
der hintern, welche die Glasfeuchtigkeit ein-
nimmt, und, vermöge seines schwarzen Pig-
ments, Mittel zur Absorbtion der in schiefer
Richtung nach dem Seitenrand der Linse ge-
langenden Lichtstrahlen, die sonst zurückgewor-
fen werden und die Deutlichkeit des Bildes auf
der Netzhaut vermindern würden. In den hö-
hern Classen der Wirbelthiere, wo er die, eine
so ausgezeichnete Struktur zeigenden Ciliarfort-
sätze besitzt, muss ihm noch eine sonstige
Funktion eigen seyn. Insofern er zu der er-
wähnten Absorbtion dient, steht seine Grösse
mit dem Verhältniss der Cornea zur Linse und
der Gestalt beyder in Verhältniss. Er ist in
Vergleichung mit dem Augapfel sehr gross bey
der Robbe b) und den Eulen c), die eine grosse
Cornea bey einer fast kugelförmigen Linse ha-
ben, hingegen bey dem Menschen und einigen
Affen, deren Hornhaut einen kleinen Theil des
Augapfels ausmacht und deren Linse sehr flach
ist, kleiner als bey den mehrsten der übrigen
Thiere d).

Von
b) Zinn, Commentar. Soc. Reg. scient. Gotting. T. IV.
p. 256.
c) D. W. Sömmerring a. a. O. p. 51.
d) Zinn a. a. O.

wand zwischen der vordern, mit der wäſsrigen
Feuchtigkeit angefüllten Höhlung des Auges und
der hintern, welche die Glasfeuchtigkeit ein-
nimmt, und, vermöge seines schwarzen Pig-
ments, Mittel zur Absorbtion der in schiefer
Richtung nach dem Seitenrand der Linse ge-
langenden Lichtstrahlen, die sonst zurückgewor-
fen werden und die Deutlichkeit des Bildes auf
der Netzhaut vermindern würden. In den hö-
hern Classen der Wirbelthiere, wo er die, eine
so ausgezeichnete Struktur zeigenden Ciliarfort-
sätze besitzt, muſs ihm noch eine sonstige
Funktion eigen seyn. Insofern er zu der er-
wähnten Absorbtion dient, steht seine Gröſse
mit dem Verhältniſs der Cornea zur Linse und
der Gestalt beyder in Verhältniſs. Er ist in
Vergleichung mit dem Augapfel sehr groſs bey
der Robbe b) und den Eulen c), die eine groſse
Cornea bey einer fast kugelförmigen Linse ha-
ben, hingegen bey dem Menschen und einigen
Affen, deren Hornhaut einen kleinen Theil des
Augapfels ausmacht und deren Linse sehr flach
ist, kleiner als bey den mehrsten der übrigen
Thiere d).

Von
b) Zinn, Commentar. Soc. Reg. scient. Gotting. T. IV.
p. 256.
c) D. W. Sömmerring a. a. O. p. 51.
d) Zinn a. a. O.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0491" n="469"/>
wand zwischen der vordern, mit der wä&#x017F;srigen<lb/>
Feuchtigkeit angefüllten Höhlung des Auges und<lb/>
der hintern, welche die Glasfeuchtigkeit ein-<lb/>
nimmt, und, vermöge seines schwarzen Pig-<lb/>
ments, Mittel zur Absorbtion der in schiefer<lb/>
Richtung nach dem Seitenrand der Linse ge-<lb/>
langenden Lichtstrahlen, die sonst zurückgewor-<lb/>
fen werden und die Deutlichkeit des Bildes auf<lb/>
der Netzhaut vermindern würden. In den hö-<lb/>
hern Classen der Wirbelthiere, wo er die, eine<lb/>
so ausgezeichnete Struktur zeigenden Ciliarfort-<lb/>
sätze besitzt, mu&#x017F;s ihm noch eine sonstige<lb/>
Funktion eigen seyn. Insofern er zu der er-<lb/>
wähnten Absorbtion dient, steht seine Grö&#x017F;se<lb/>
mit dem Verhältni&#x017F;s der Cornea zur Linse und<lb/>
der Gestalt beyder in Verhältni&#x017F;s. Er ist in<lb/>
Vergleichung mit dem Augapfel sehr gro&#x017F;s bey<lb/>
der Robbe <note place="foot" n="b)"><hi rendition="#k">Zinn</hi>, Commentar. Soc. Reg. scient. Gotting. T. IV.<lb/>
p. 256.</note> und den Eulen <note place="foot" n="c)">D. W. <hi rendition="#k">Sömmerring</hi> a. a. O. p. 51.</note>, die eine gro&#x017F;se<lb/>
Cornea bey einer fast kugelförmigen Linse ha-<lb/>
ben, hingegen bey dem Menschen und einigen<lb/>
Affen, deren Hornhaut einen kleinen Theil des<lb/>
Augapfels ausmacht und deren Linse sehr flach<lb/>
ist, kleiner als bey den mehrsten der übrigen<lb/>
Thiere <note place="foot" n="d)"><hi rendition="#k">Zinn</hi> a. a. O.</note>.</p><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[469/0491] wand zwischen der vordern, mit der wäſsrigen Feuchtigkeit angefüllten Höhlung des Auges und der hintern, welche die Glasfeuchtigkeit ein- nimmt, und, vermöge seines schwarzen Pig- ments, Mittel zur Absorbtion der in schiefer Richtung nach dem Seitenrand der Linse ge- langenden Lichtstrahlen, die sonst zurückgewor- fen werden und die Deutlichkeit des Bildes auf der Netzhaut vermindern würden. In den hö- hern Classen der Wirbelthiere, wo er die, eine so ausgezeichnete Struktur zeigenden Ciliarfort- sätze besitzt, muſs ihm noch eine sonstige Funktion eigen seyn. Insofern er zu der er- wähnten Absorbtion dient, steht seine Gröſse mit dem Verhältniſs der Cornea zur Linse und der Gestalt beyder in Verhältniſs. Er ist in Vergleichung mit dem Augapfel sehr groſs bey der Robbe b) und den Eulen c), die eine groſse Cornea bey einer fast kugelförmigen Linse ha- ben, hingegen bey dem Menschen und einigen Affen, deren Hornhaut einen kleinen Theil des Augapfels ausmacht und deren Linse sehr flach ist, kleiner als bey den mehrsten der übrigen Thiere d). Von b) Zinn, Commentar. Soc. Reg. scient. Gotting. T. IV. p. 256. c) D. W. Sömmerring a. a. O. p. 51. d) Zinn a. a. O.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/491
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/491>, abgerufen am 19.05.2024.