Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

diesem unterirdischen Thier, sondern auch bey
mehrern Säugthieren, die eine ganz andere
Lebensweise als der Dachs haben, und selbst
bey den in den Lüften schwebenden und weit
sehenden Falken.

Bey der Crystalllinse ist das Verhaltniss ih-
rer Axe zu ihrem Durchmesser, die grössere
oder geringere Rundung ihrer vordern und hin-
tern Fläche, das Verhältniss ihrer Grösse und
Gestalt zu der der Cornea und des Augapfels,
und ihre Entfernung von der Hornhaut und
dem Hintergrunde des innern Auges zu be-
trachten.

Aus dem Verhältniss des Durchmessers der
Linse zu ihrer Axe allein lässt sich wenig
schliessen. Die Convexität ihrer vordern und
hintern Fläche und ihre Gestalt können dabey
sehr verschieden seyn. Bey jenem Verhältniss
ist zugleich die Grösse des Radius der vordern
und hintern Krümmung dieses Organs in An-
schlag zu bringen.

Den grössten Durchmesser in Vergleichung
mit der Axe hat die Linse im ganzen Thier-
reiche beym Menschen. Diesem stehen hierin
die Affen, der Strauss, mehrere Falken, der
Psittacus Aracanga und der Seidenschwanz am
nächsten. Hierauf folgen das Pferd, das Mur-
melthier, der Wallfisch, die Nebelkrähe, der

Sper-

diesem unterirdischen Thier, sondern auch bey
mehrern Säugthieren, die eine ganz andere
Lebensweise als der Dachs haben, und selbst
bey den in den Lüften schwebenden und weit
sehenden Falken.

Bey der Crystalllinse ist das Verhaltniſs ih-
rer Axe zu ihrem Durchmesser, die gröſsere
oder geringere Rundung ihrer vordern und hin-
tern Fläche, das Verhältniſs ihrer Gröſse und
Gestalt zu der der Cornea und des Augapfels,
und ihre Entfernung von der Hornhaut und
dem Hintergrunde des innern Auges zu be-
trachten.

Aus dem Verhältniſs des Durchmessers der
Linse zu ihrer Axe allein läſst sich wenig
schlieſsen. Die Convexität ihrer vordern und
hintern Fläche und ihre Gestalt können dabey
sehr verschieden seyn. Bey jenem Verhältniſs
ist zugleich die Gröſse des Radius der vordern
und hintern Krümmung dieses Organs in An-
schlag zu bringen.

Den gröſsten Durchmesser in Vergleichung
mit der Axe hat die Linse im ganzen Thier-
reiche beym Menschen. Diesem stehen hierin
die Affen, der Strauſs, mehrere Falken, der
Psittacus Aracanga und der Seidenschwanz am
nächsten. Hierauf folgen das Pferd, das Mur-
melthier, der Wallfisch, die Nebelkrähe, der

Sper-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0468" n="450"/>
diesem unterirdischen Thier, sondern auch bey<lb/>
mehrern Säugthieren, die eine ganz andere<lb/>
Lebensweise als der Dachs haben, und selbst<lb/>
bey den in den Lüften schwebenden und weit<lb/>
sehenden Falken.</p><lb/>
                <p>Bey der Crystalllinse ist das Verhaltni&#x017F;s ih-<lb/>
rer Axe zu ihrem Durchmesser, die grö&#x017F;sere<lb/>
oder geringere Rundung ihrer vordern und hin-<lb/>
tern Fläche, das Verhältni&#x017F;s ihrer Grö&#x017F;se und<lb/>
Gestalt zu der der Cornea und des Augapfels,<lb/>
und ihre Entfernung von der Hornhaut und<lb/>
dem Hintergrunde des innern Auges zu be-<lb/>
trachten.</p><lb/>
                <p>Aus dem Verhältni&#x017F;s des Durchmessers der<lb/>
Linse zu ihrer Axe allein lä&#x017F;st sich wenig<lb/>
schlie&#x017F;sen. Die Convexität ihrer vordern und<lb/>
hintern Fläche und ihre Gestalt können dabey<lb/>
sehr verschieden seyn. Bey jenem Verhältni&#x017F;s<lb/>
ist zugleich die Grö&#x017F;se des Radius der vordern<lb/>
und hintern Krümmung dieses Organs in An-<lb/>
schlag zu bringen.</p><lb/>
                <p>Den grö&#x017F;sten Durchmesser in Vergleichung<lb/>
mit der Axe hat die Linse im ganzen Thier-<lb/>
reiche beym Menschen. Diesem stehen hierin<lb/>
die Affen, der Strau&#x017F;s, mehrere Falken, der<lb/>
Psittacus Aracanga und der Seidenschwanz am<lb/>
nächsten. Hierauf folgen das Pferd, das Mur-<lb/>
melthier, der Wallfisch, die Nebelkrähe, der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sper-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[450/0468] diesem unterirdischen Thier, sondern auch bey mehrern Säugthieren, die eine ganz andere Lebensweise als der Dachs haben, und selbst bey den in den Lüften schwebenden und weit sehenden Falken. Bey der Crystalllinse ist das Verhaltniſs ih- rer Axe zu ihrem Durchmesser, die gröſsere oder geringere Rundung ihrer vordern und hin- tern Fläche, das Verhältniſs ihrer Gröſse und Gestalt zu der der Cornea und des Augapfels, und ihre Entfernung von der Hornhaut und dem Hintergrunde des innern Auges zu be- trachten. Aus dem Verhältniſs des Durchmessers der Linse zu ihrer Axe allein läſst sich wenig schlieſsen. Die Convexität ihrer vordern und hintern Fläche und ihre Gestalt können dabey sehr verschieden seyn. Bey jenem Verhältniſs ist zugleich die Gröſse des Radius der vordern und hintern Krümmung dieses Organs in An- schlag zu bringen. Den gröſsten Durchmesser in Vergleichung mit der Axe hat die Linse im ganzen Thier- reiche beym Menschen. Diesem stehen hierin die Affen, der Strauſs, mehrere Falken, der Psittacus Aracanga und der Seidenschwanz am nächsten. Hierauf folgen das Pferd, das Mur- melthier, der Wallfisch, die Nebelkrähe, der Sper-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/468
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/468>, abgerufen am 22.11.2024.