dieser die Muskeln der Gehörknöchelchen mit Zweigen versorgt, wo solche Muskeln vorhan- den sind, und einen andern, der Saite des Trommelfells (Chorda tympani) analogen Ast bey den Säugthieren und Vögeln abgiebt *).
Bey den Fischen zeigen sich manche Ab- weichungen von dieser Bildung. Die Nerven des siebenten Paars sind zwar auch hier immer noch eigene Hirnnerven und nicht, wie Scar- pao) glaubte, blos Zweige der Nerven des fünften Paars p). Der Antlitznerve hingegen hat bey den verschiedenen Fischgeschlechtern nicht einerley Ursprung. Bey vielen Fischen, z. B. beym Stöhr, ist er ein Zweig eines Ner- ven, von welchem ein Verbindungszweig zu den Kiemennerven geht und der ohne Zwei-
fel
*)Galvani (A. a. O.) fand diese Saite bey den Vö- geln. Nach Scarpa (A. a. O. §. 14.) verläuft auch bey den Schildkröten der Antlitznerve nach seiner Trennung vom Hörnerven quer durch die Trommel- höhle. Bojanus (in der Russischen Samml. für Naturwissensch. u. Heilk. von Crichton u. s. w. B. 2. H. 4.) hingegen fand, dass er bey der Testudo lutaria nicht durch das Tympanum, sondern an demselben vorbey geht.
o) A. a. O. S. I. C. 2. §. 18. C. 3. §. 5.
p) Verm. Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 3. S. 62. Weber a. a. O. p. 17. 83.
Z 3
dieser die Muskeln der Gehörknöchelchen mit Zweigen versorgt, wo solche Muskeln vorhan- den sind, und einen andern, der Saite des Trommelfells (Chorda tympani) analogen Ast bey den Säugthieren und Vögeln abgiebt *).
Bey den Fischen zeigen sich manche Ab- weichungen von dieser Bildung. Die Nerven des siebenten Paars sind zwar auch hier immer noch eigene Hirnnerven und nicht, wie Scar- pao) glaubte, blos Zweige der Nerven des fünften Paars p). Der Antlitznerve hingegen hat bey den verschiedenen Fischgeschlechtern nicht einerley Ursprung. Bey vielen Fischen, z. B. beym Stöhr, ist er ein Zweig eines Ner- ven, von welchem ein Verbindungszweig zu den Kiemennerven geht und der ohne Zwei-
fel
*)Galvani (A. a. O.) fand diese Saite bey den Vö- geln. Nach Scarpa (A. a. O. §. 14.) verläuft auch bey den Schildkröten der Antlitznerve nach seiner Trennung vom Hörnerven quer durch die Trommel- höhle. Bojanus (in der Russischen Samml. für Naturwissensch. u. Heilk. von Crichton u. s. w. B. 2. H. 4.) hingegen fand, daſs er bey der Testudo lutaria nicht durch das Tympanum, sondern an demselben vorbey geht.
o) A. a. O. S. I. C. 2. §. 18. C. 3. §. 5.
p) Verm. Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus. B. 3. S. 62. Weber a. a. O. p. 17. 83.
Z 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0369"n="351"/>
dieser die Muskeln der Gehörknöchelchen mit<lb/>
Zweigen versorgt, wo solche Muskeln vorhan-<lb/>
den sind, und einen andern, der Saite des<lb/>
Trommelfells (Chorda tympani) analogen Ast<lb/>
bey den Säugthieren und Vögeln abgiebt <noteplace="foot"n="*)"><hirendition="#k">Galvani</hi> (A. a. O.) fand diese Saite bey den Vö-<lb/>
geln. Nach <hirendition="#k">Scarpa</hi> (A. a. O. §. 14.) verläuft auch<lb/>
bey den Schildkröten der Antlitznerve nach seiner<lb/>
Trennung vom Hörnerven quer durch die Trommel-<lb/>
höhle. <hirendition="#k">Bojanus</hi> (in der Russischen Samml. für<lb/>
Naturwissensch. u. Heilk. von <hirendition="#k">Crichton</hi> u. s. w.<lb/>
B. 2. H. 4.) hingegen fand, daſs er bey der Testudo<lb/>
lutaria nicht durch das Tympanum, sondern an<lb/>
demselben vorbey geht.</note>.</p><lb/><p>Bey den Fischen zeigen sich manche Ab-<lb/>
weichungen von dieser Bildung. Die Nerven<lb/>
des siebenten Paars sind zwar auch hier immer<lb/>
noch eigene Hirnnerven und nicht, wie <hirendition="#k">Scar-<lb/>
pa</hi><noteplace="foot"n="o)">A. a. O. S. I. C. 2. §. 18. C. 3. §. 5.</note> glaubte, blos Zweige der Nerven des<lb/>
fünften Paars <noteplace="foot"n="p)">Verm. Schriften von G. R. u. L. C. <hirendition="#k">Treviranus</hi>.<lb/>
B. 3. S. 62. <hirendition="#k">Weber</hi> a. a. O. p. 17. 83.</note>. Der Antlitznerve hingegen<lb/>
hat bey den verschiedenen Fischgeschlechtern<lb/>
nicht einerley Ursprung. Bey vielen Fischen,<lb/>
z. B. beym Stöhr, ist er ein Zweig eines Ner-<lb/>
ven, von welchem ein Verbindungszweig zu<lb/>
den Kiemennerven geht und der ohne Zwei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">fel</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Z 3</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[351/0369]
dieser die Muskeln der Gehörknöchelchen mit
Zweigen versorgt, wo solche Muskeln vorhan-
den sind, und einen andern, der Saite des
Trommelfells (Chorda tympani) analogen Ast
bey den Säugthieren und Vögeln abgiebt *).
Bey den Fischen zeigen sich manche Ab-
weichungen von dieser Bildung. Die Nerven
des siebenten Paars sind zwar auch hier immer
noch eigene Hirnnerven und nicht, wie Scar-
pa o) glaubte, blos Zweige der Nerven des
fünften Paars p). Der Antlitznerve hingegen
hat bey den verschiedenen Fischgeschlechtern
nicht einerley Ursprung. Bey vielen Fischen,
z. B. beym Stöhr, ist er ein Zweig eines Ner-
ven, von welchem ein Verbindungszweig zu
den Kiemennerven geht und der ohne Zwei-
fel
*) Galvani (A. a. O.) fand diese Saite bey den Vö-
geln. Nach Scarpa (A. a. O. §. 14.) verläuft auch
bey den Schildkröten der Antlitznerve nach seiner
Trennung vom Hörnerven quer durch die Trommel-
höhle. Bojanus (in der Russischen Samml. für
Naturwissensch. u. Heilk. von Crichton u. s. w.
B. 2. H. 4.) hingegen fand, daſs er bey der Testudo
lutaria nicht durch das Tympanum, sondern an
demselben vorbey geht.
o) A. a. O. S. I. C. 2. §. 18. C. 3. §. 5.
p) Verm. Schriften von G. R. u. L. C. Treviranus.
B. 3. S. 62. Weber a. a. O. p. 17. 83.
Z 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/369>, abgerufen am 19.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.