pao) vermuthet, die Amphibien sowohl im Wasser, als in der Luft riechen können. Scarpa führt zur Unterstützung seiner Meinung die erwähnte Erfahrung von dem Anlocken der männlichen Frösche durch die Ausdünstungs- materie der Weibchen an. Allein es ist nicht bewiesen, dass die Männchen diese Materie im Wasser riechen. Scarpa findet auch eine Aehnlichkeit des Geruchsorgans der Amphibien mit dem der Fische. Ich kann diese aber bey keinem andern jener Thiere als beym Proteus erkennen.
Von den Sinus und Zellen der Kopf- knochen, womit die Nasenhöhlen bey den Säug- thieren in Verbindung stehen, giebt es noch weniger Ueberbleibsel bey den Amphibien, als bey den Vögeln, und diese würden hier auch überflüssig seyn, da die Respirationsorgane der Amphibien zur Aufnahme einer bald grössern, bald geringern Menge Luft gebildet sind. Es verdient indess untersucht zu werden, ob die zu beyden Seiten des Kopfs liegenden Blasen, wodurch die männlichen Frösche ihren Gesang hervorbringen p), nicht von den häutigen Säcken, worin sich die obern Muschelbeine der Vögel öffnen, abzuleiten sind.
§. 3.
o) A. a. O. §. 4.
p)Camper's kleinere Schriften. Uebers. von Hekbkl. B. 1. St. 1. S. 143.
pao) vermuthet, die Amphibien sowohl im Wasser, als in der Luft riechen können. Scarpa führt zur Unterstützung seiner Meinung die erwähnte Erfahrung von dem Anlocken der männlichen Frösche durch die Ausdünstungs- materie der Weibchen an. Allein es ist nicht bewiesen, daſs die Männchen diese Materie im Wasser riechen. Scarpa findet auch eine Aehnlichkeit des Geruchsorgans der Amphibien mit dem der Fische. Ich kann diese aber bey keinem andern jener Thiere als beym Proteus erkennen.
Von den Sinus und Zellen der Kopf- knochen, womit die Nasenhöhlen bey den Säug- thieren in Verbindung stehen, giebt es noch weniger Ueberbleibsel bey den Amphibien, als bey den Vögeln, und diese würden hier auch überflüssig seyn, da die Respirationsorgane der Amphibien zur Aufnahme einer bald gröſsern, bald geringern Menge Luft gebildet sind. Es verdient indeſs untersucht zu werden, ob die zu beyden Seiten des Kopfs liegenden Blasen, wodurch die männlichen Frösche ihren Gesang hervorbringen p), nicht von den häutigen Säcken, worin sich die obern Muschelbeine der Vögel öffnen, abzuleiten sind.
§. 3.
o) A. a. O. §. 4.
p)Camper’s kleinere Schriften. Uebers. von Hekbkl. B. 1. St. 1. S. 143.
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pa o) vermuthet, die Amphibien sowohl im
Wasser, als in der Luft riechen können.
Scarpa führt zur Unterstützung seiner Meinung
die erwähnte Erfahrung von dem Anlocken der
männlichen Frösche durch die Ausdünstungs-
materie der Weibchen an. Allein es ist nicht
bewiesen, daſs die Männchen diese Materie im
Wasser riechen. Scarpa findet auch eine
Aehnlichkeit des Geruchsorgans der Amphibien
mit dem der Fische. Ich kann diese aber bey
keinem andern jener Thiere als beym Proteus
erkennen.
Von den Sinus und Zellen der Kopf-
knochen, womit die Nasenhöhlen bey den Säug-
thieren in Verbindung stehen, giebt es noch
weniger Ueberbleibsel bey den Amphibien, als
bey den Vögeln, und diese würden hier auch
überflüssig seyn, da die Respirationsorgane der
Amphibien zur Aufnahme einer bald gröſsern,
bald geringern Menge Luft gebildet sind. Es
verdient indeſs untersucht zu werden, ob die
zu beyden Seiten des Kopfs liegenden Blasen,
wodurch die männlichen Frösche ihren Gesang
hervorbringen p), nicht von den häutigen
Säcken, worin sich die obern Muschelbeine der
Vögel öffnen, abzuleiten sind.
§. 3.
o) A. a. O. §. 4.
p) Camper’s kleinere Schriften. Uebers. von Hekbkl.
B. 1. St. 1. S. 143.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/314>, abgerufen am 22.11.2024.
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