Bey allen Sängthieren, die zitzenförmige Fortsätze des Gehirns besitzen, dringen die Fäden derselben nach ihrem Durchgange durch die Oeffnungen der Siebplatte des Riechbeins in hohle Fortsätze dieser Platte, die von den Zel- len des menschlichen Riechbeins ihrer Lage, Gestalt und Verbindung nach sehr verschieden sind. Sie fehlen bey den Affen wie beym Menschen. Sie zeigen sich beym Robben, bey welchem es noch keine wahre Riechfortsätze giebt, jedoch die Riechnerven an ihrem vordern Ende mit dem vordern Ende des Gehirns in- nigst verbunden sind i). Doch bilden sie hier nur erst wenig zahlreiche und enge Canäle k). Bey allen Raubthieren, Nagern, Wiederkäuern, Einhufern und schweineartigen Thieren nehmen sie den ganzen hintern Raum der innern Nase ein und stellen im frischen Zustande entweder cylindrische, geschlängelte und ästige Canäle, deren Aeste divergirend fortgehen, oder becher- förmige, gerade, parallel und gedrängt neben
ein-
i) Verm. Schriften von G. R. und L. C. Treviranus. B. 3. S. 5. F. Tiedemann Icones cerebri simiarum et quorundam mammalium rariorum. p. 17. Tab. II. f. 8.
k)Harwood's System der vergl. Anat. und Physiol. Tab. VIII. f. 2. D.
VI. Bd. S
Bey allen Sängthieren, die zitzenförmige Fortsätze des Gehirns besitzen, dringen die Fäden derselben nach ihrem Durchgange durch die Oeffnungen der Siebplatte des Riechbeins in hohle Fortsätze dieser Platte, die von den Zel- len des menschlichen Riechbeins ihrer Lage, Gestalt und Verbindung nach sehr verschieden sind. Sie fehlen bey den Affen wie beym Menschen. Sie zeigen sich beym Robben, bey welchem es noch keine wahre Riechfortsätze giebt, jedoch die Riechnerven an ihrem vordern Ende mit dem vordern Ende des Gehirns in- nigst verbunden sind i). Doch bilden sie hier nur erst wenig zahlreiche und enge Canäle k). Bey allen Raubthieren, Nagern, Wiederkäuern, Einhufern und schweineartigen Thieren nehmen sie den ganzen hintern Raum der innern Nase ein und stellen im frischen Zustande entweder cylindrische, geschlängelte und ästige Canäle, deren Aeste divergirend fortgehen, oder becher- förmige, gerade, parallel und gedrängt neben
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i) Verm. Schriften von G. R. und L. C. Treviranus. B. 3. S. 5. F. Tiedemann Icones cerebri simiarum et quorundam mammalium rariorum. p. 17. Tab. II. f. 8.
k)Harwood’s System der vergl. Anat. und Physiol. Tab. VIII. f. 2. D.
VI. Bd. S
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Bey allen Sängthieren, die zitzenförmige
Fortsätze des Gehirns besitzen, dringen die
Fäden derselben nach ihrem Durchgange durch
die Oeffnungen der Siebplatte des Riechbeins in
hohle Fortsätze dieser Platte, die von den Zel-
len des menschlichen Riechbeins ihrer Lage,
Gestalt und Verbindung nach sehr verschieden
sind. Sie fehlen bey den Affen wie beym
Menschen. Sie zeigen sich beym Robben, bey
welchem es noch keine wahre Riechfortsätze
giebt, jedoch die Riechnerven an ihrem vordern
Ende mit dem vordern Ende des Gehirns in-
nigst verbunden sind i). Doch bilden sie hier
nur erst wenig zahlreiche und enge Canäle k).
Bey allen Raubthieren, Nagern, Wiederkäuern,
Einhufern und schweineartigen Thieren nehmen
sie den ganzen hintern Raum der innern Nase
ein und stellen im frischen Zustande entweder
cylindrische, geschlängelte und ästige Canäle,
deren Aeste divergirend fortgehen, oder becher-
förmige, gerade, parallel und gedrängt neben
ein-
i) Verm. Schriften von G. R. und L. C. Treviranus.
B. 3. S. 5. F. Tiedemann Icones cerebri simiarum
et quorundam mammalium rariorum. p. 17. Tab. II.
f. 8.
k) Harwood’s System der vergl. Anat. und Physiol.
Tab. VIII. f. 2. D.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/285>, abgerufen am 22.11.2024.
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