ner Anhäufung von Mark), besonders durch grössere Ausbildung und weitere Verbreitung des Fornix. Die Hirnnerven, vorzüglich die hö- hern Sinnesnerven, erlangen immer mehr Zu- sammenhang mit dem ganzen Gehirn, so dass jeder in gewissen einzelnen Hirnorganen nur seinen Hauptursprung hat, keiner aber aus die- sem allein entspringt.
Jede Classe der Wirbelthiere besitzt ferner charakteristische Eigenthümlichkeiten in der Bil- dung des Gehirns und Rückenmarks.
Bey den Fischen finden wir ein sympathi- sches System, welches weit weniger entwickelt ist, als bey den höhern Thieren, und woran die Ganglien entweder ganz fehlen, oder doch sehr klein sind. Um so grösser ist hingegen das herumschweifende Paar, und vorzüglich zeichnet sich dasselbe durch einen, längs der ganzen Sei- tenlinie des Körpers fortgehenden Zweig aus, vermöge welchem der Einfluss dieser Nerven nicht blos, wie bey den Säugthieren und Vö- geln, auf die Eingeweide der Brust und der Oberbauchsgegend beschränkt ist. Am grossen Gehirn haben die hintern Hemisphären an inne- rer Ausbildung, und häufig auch an Umfang, den Vorrang vor den vordern. In jenen giebt es Organe, die mit den Vierhügeln der Säugthiere
eine
F 3
ner Anhäufung von Mark), besonders durch gröſsere Ausbildung und weitere Verbreitung des Fornix. Die Hirnnerven, vorzüglich die hö- hern Sinnesnerven, erlangen immer mehr Zu- sammenhang mit dem ganzen Gehirn, so daſs jeder in gewissen einzelnen Hirnorganen nur seinen Hauptursprung hat, keiner aber aus die- sem allein entspringt.
Jede Classe der Wirbelthiere besitzt ferner charakteristische Eigenthümlichkeiten in der Bil- dung des Gehirns und Rückenmarks.
Bey den Fischen finden wir ein sympathi- sches System, welches weit weniger entwickelt ist, als bey den höhern Thieren, und woran die Ganglien entweder ganz fehlen, oder doch sehr klein sind. Um so gröſser ist hingegen das herumschweifende Paar, und vorzüglich zeichnet sich dasselbe durch einen, längs der ganzen Sei- tenlinie des Körpers fortgehenden Zweig aus, vermöge welchem der Einfluſs dieser Nerven nicht blos, wie bey den Säugthieren und Vö- geln, auf die Eingeweide der Brust und der Oberbauchsgegend beschränkt ist. Am groſsen Gehirn haben die hintern Hemisphären an inne- rer Ausbildung, und häufig auch an Umfang, den Vorrang vor den vordern. In jenen giebt es Organe, die mit den Vierhügeln der Säugthiere
eine
F 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0101"n="85"/>
ner Anhäufung von Mark), besonders durch<lb/>
gröſsere Ausbildung und weitere Verbreitung des<lb/>
Fornix. Die Hirnnerven, vorzüglich die hö-<lb/>
hern Sinnesnerven, erlangen immer mehr Zu-<lb/>
sammenhang mit dem ganzen Gehirn, so daſs<lb/>
jeder in gewissen einzelnen Hirnorganen nur<lb/>
seinen Hauptursprung hat, keiner aber aus die-<lb/>
sem allein entspringt.</p><lb/><p>Jede Classe der Wirbelthiere besitzt ferner<lb/>
charakteristische Eigenthümlichkeiten in der Bil-<lb/>
dung des Gehirns und Rückenmarks.</p><lb/><p>Bey den Fischen finden wir ein sympathi-<lb/>
sches System, welches weit weniger entwickelt<lb/>
ist, als bey den höhern Thieren, und woran die<lb/>
Ganglien entweder ganz fehlen, oder doch sehr<lb/>
klein sind. Um so gröſser ist hingegen das<lb/>
herumschweifende Paar, und vorzüglich zeichnet<lb/>
sich dasselbe durch einen, längs der ganzen Sei-<lb/>
tenlinie des Körpers fortgehenden Zweig aus,<lb/>
vermöge welchem der Einfluſs dieser Nerven<lb/>
nicht blos, wie bey den Säugthieren und Vö-<lb/>
geln, auf die Eingeweide der Brust und der<lb/>
Oberbauchsgegend beschränkt ist. Am groſsen<lb/>
Gehirn haben die hintern Hemisphären an inne-<lb/>
rer Ausbildung, und häufig auch an Umfang, den<lb/>
Vorrang vor den vordern. In jenen giebt es<lb/>
Organe, die mit den Vierhügeln der Säugthiere<lb/><fwplace="bottom"type="sig">F 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">eine</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[85/0101]
ner Anhäufung von Mark), besonders durch
gröſsere Ausbildung und weitere Verbreitung des
Fornix. Die Hirnnerven, vorzüglich die hö-
hern Sinnesnerven, erlangen immer mehr Zu-
sammenhang mit dem ganzen Gehirn, so daſs
jeder in gewissen einzelnen Hirnorganen nur
seinen Hauptursprung hat, keiner aber aus die-
sem allein entspringt.
Jede Classe der Wirbelthiere besitzt ferner
charakteristische Eigenthümlichkeiten in der Bil-
dung des Gehirns und Rückenmarks.
Bey den Fischen finden wir ein sympathi-
sches System, welches weit weniger entwickelt
ist, als bey den höhern Thieren, und woran die
Ganglien entweder ganz fehlen, oder doch sehr
klein sind. Um so gröſser ist hingegen das
herumschweifende Paar, und vorzüglich zeichnet
sich dasselbe durch einen, längs der ganzen Sei-
tenlinie des Körpers fortgehenden Zweig aus,
vermöge welchem der Einfluſs dieser Nerven
nicht blos, wie bey den Säugthieren und Vö-
geln, auf die Eingeweide der Brust und der
Oberbauchsgegend beschränkt ist. Am groſsen
Gehirn haben die hintern Hemisphären an inne-
rer Ausbildung, und häufig auch an Umfang, den
Vorrang vor den vordern. In jenen giebt es
Organe, die mit den Vierhügeln der Säugthiere
eine
F 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/101>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.