Gerinnen des Bluts 2° F. Wärme entbunden zu werden. Gordon und Ellis wiederhohlten die- sen Versuch g*). Blut aus der Femoralarterie ei- nes Hundes wurde in einem schmalen gläsernen Krug aufgefangen. Die Temperatur des Bluts beym Fliessen aus der Arterie betrug 99° F., in- dem das Zimmer, worin der Versuch gemacht wurde, eine Wärme von 46° F. hatte. Hierauf wurden die Veränderungen des Bluts beym Ge- rinnen mit einem hundertgradigen Thermometer untersucht, und zwar so, dass die Kugel dessel- ben zwanzig Minuten hindurch bald eine Minute unter der Oberfläche, bald eine eben so lange Zeit in dem untern Theil der Flüssigkeit gehal- ten wurde. Anfangs stand das Thermometer an der Oberfläche auf 34°, indem es in der Tiefe des Glases 301/2° zeigte. Nachher fiel es an der erstern Stelle allmählig auf 331/2°, 32°, 31°, 251/2° und 24°, an der letztern auf 30°, 28,8°, 281/2° und 24°. Als es an beyden Stellen auf 24° stand, schien das Blut völlig geronnen zu seyn. Gor- don findet hierin eine Bestätigung der Meinung, dass beym Gerinnen des Bluts Wärme entwickelt wird. Mir scheint aber das Resultat schon dar- aus hinreichend erklärbar zu seyn, dass das Blut unten, wo es mit dem kalten Boden des Glases in Berührung war, schneller als an der Oberflä- che abgekühlt wurde. Ich habe einen ähnlichen
Er-
g*)Thomson Annals of Philosophy. Aug. 1814. p. 139.
Gerinnen des Bluts 2° F. Wärme entbunden zu werden. Gordon und Ellis wiederhohlten die- sen Versuch g*). Blut aus der Femoralarterie ei- nes Hundes wurde in einem schmalen gläsernen Krug aufgefangen. Die Temperatur des Bluts beym Flieſsen aus der Arterie betrug 99° F., in- dem das Zimmer, worin der Versuch gemacht wurde, eine Wärme von 46° F. hatte. Hierauf wurden die Veränderungen des Bluts beym Ge- rinnen mit einem hundertgradigen Thermometer untersucht, und zwar so, daſs die Kugel dessel- ben zwanzig Minuten hindurch bald eine Minute unter der Oberfläche, bald eine eben so lange Zeit in dem untern Theil der Flüssigkeit gehal- ten wurde. Anfangs stand das Thermometer an der Oberfläche auf 34°, indem es in der Tiefe des Glases 30½° zeigte. Nachher fiel es an der erstern Stelle allmählig auf 33½°, 32°, 31°, 25½° und 24°, an der letztern auf 30°, 28,8°, 28½° und 24°. Als es an beyden Stellen auf 24° stand, schien das Blut völlig geronnen zu seyn. Gor- don findet hierin eine Bestätigung der Meinung, daſs beym Gerinnen des Bluts Wärme entwickelt wird. Mir scheint aber das Resultat schon dar- aus hinreichend erklärbar zu seyn, daſs das Blut unten, wo es mit dem kalten Boden des Glases in Berührung war, schneller als an der Oberflä- che abgekühlt wurde. Ich habe einen ähnlichen
Er-
g*)Thomson Annals of Philosophy. Aug. 1814. p. 139.
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Gerinnen des Bluts 2° F. Wärme entbunden zu
werden. Gordon und Ellis wiederhohlten die-
sen Versuch g*). Blut aus der Femoralarterie ei-
nes Hundes wurde in einem schmalen gläsernen
Krug aufgefangen. Die Temperatur des Bluts
beym Flieſsen aus der Arterie betrug 99° F., in-
dem das Zimmer, worin der Versuch gemacht
wurde, eine Wärme von 46° F. hatte. Hierauf
wurden die Veränderungen des Bluts beym Ge-
rinnen mit einem hundertgradigen Thermometer
untersucht, und zwar so, daſs die Kugel dessel-
ben zwanzig Minuten hindurch bald eine Minute
unter der Oberfläche, bald eine eben so lange
Zeit in dem untern Theil der Flüssigkeit gehal-
ten wurde. Anfangs stand das Thermometer an
der Oberfläche auf 34°, indem es in der Tiefe
des Glases 30½° zeigte. Nachher fiel es an der
erstern Stelle allmählig auf 33½°, 32°, 31°, 25½°
und 24°, an der letztern auf 30°, 28,8°, 28½°
und 24°. Als es an beyden Stellen auf 24° stand,
schien das Blut völlig geronnen zu seyn. Gor-
don findet hierin eine Bestätigung der Meinung,
daſs beym Gerinnen des Bluts Wärme entwickelt
wird. Mir scheint aber das Resultat schon dar-
aus hinreichend erklärbar zu seyn, daſs das Blut
unten, wo es mit dem kalten Boden des Glases
in Berührung war, schneller als an der Oberflä-
che abgekühlt wurde. Ich habe einen ähnlichen
Er-
g*) Thomson Annals of Philosophy. Aug. 1814. p. 139.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/80>, abgerufen am 09.11.2024.
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