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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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Schlagaderbluts; das letztere hingegen wurde nach
fünf Minuten nur drey bis sechs Grade wärmer
als das erstere, verlohr aber diese Wärme baid
wieder. Dieser Erfolg kann indess nicht in allen
Fällen statt finden. Die Zusammenziehung des
Bluts und mit dieser die Entbindung von Wärme
fängt schon in der Aorta an. In vielen Fällen
wird bey Versuchen über die Verschiedenheit der
Temperatur des Arterien- und Venenbluts das Re-
sultat das nehmliche seyn, das J. Davy d) fand,
indem er die Kugel eines Thermometers in die
Jugularvene und in den Strohm des Bluts der
geöffneten Carotis bey Lämmern, Schaafen und
Ochsen brachte, wo dieses immer ohngefähr 1° F.
mehr Wärme als das Blut der Vene zeigte.

Bey allen jenen Versuchen darf man nicht
übersehen, dass mit dem Austritt des Bluts aus
den Adern die Entbindung der thierischen Wärme
sich sehr verändern muss, und dass sich von
Versuchen an gelassenem Blut nicht unbedingt auf
die Wärme desjenigen, welches noch in den Adern
befindlich ist, schliessen lässt. In dem gelasse-
nen Blut entsteht gleich ein Bestreben zum Ge-
rinnen, eine Art von Zusammenziehung, die ohne
Zweifel von der Systole des umlaufenden Bluts
sehr verschieden und vielleicht nicht, wie jene,
mit merklicher Entbindung von Wärme verbun-

den
d) A. a. O. p. 596.

Schlagaderbluts; das letztere hingegen wurde nach
fünf Minuten nur drey bis sechs Grade wärmer
als das erstere, verlohr aber diese Wärme baid
wieder. Dieser Erfolg kann indeſs nicht in allen
Fällen statt finden. Die Zusammenziehung des
Bluts und mit dieser die Entbindung von Wärme
fängt schon in der Aorta an. In vielen Fällen
wird bey Versuchen über die Verschiedenheit der
Temperatur des Arterien- und Venenbluts das Re-
sultat das nehmliche seyn, das J. Davy d) fand,
indem er die Kugel eines Thermometers in die
Jugularvene und in den Strohm des Bluts der
geöffneten Carotis bey Lämmern, Schaafen und
Ochsen brachte, wo dieses immer ohngefähr 1° F.
mehr Wärme als das Blut der Vene zeigte.

Bey allen jenen Versuchen darf man nicht
übersehen, daſs mit dem Austritt des Bluts aus
den Adern die Entbindung der thierischen Wärme
sich sehr verändern muſs, und daſs sich von
Versuchen an gelassenem Blut nicht unbedingt auf
die Wärme desjenigen, welches noch in den Adern
befindlich ist, schlieſsen läſst. In dem gelasse-
nen Blut entsteht gleich ein Bestreben zum Ge-
rinnen, eine Art von Zusammenziehung, die ohne
Zweifel von der Systole des umlaufenden Bluts
sehr verschieden und vielleicht nicht, wie jene,
mit merklicher Entbindung von Wärme verbun-

den
d) A. a. O. p. 596.
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[66/0078] Schlagaderbluts; das letztere hingegen wurde nach fünf Minuten nur drey bis sechs Grade wärmer als das erstere, verlohr aber diese Wärme baid wieder. Dieser Erfolg kann indeſs nicht in allen Fällen statt finden. Die Zusammenziehung des Bluts und mit dieser die Entbindung von Wärme fängt schon in der Aorta an. In vielen Fällen wird bey Versuchen über die Verschiedenheit der Temperatur des Arterien- und Venenbluts das Re- sultat das nehmliche seyn, das J. Davy d) fand, indem er die Kugel eines Thermometers in die Jugularvene und in den Strohm des Bluts der geöffneten Carotis bey Lämmern, Schaafen und Ochsen brachte, wo dieses immer ohngefähr 1° F. mehr Wärme als das Blut der Vene zeigte. Bey allen jenen Versuchen darf man nicht übersehen, daſs mit dem Austritt des Bluts aus den Adern die Entbindung der thierischen Wärme sich sehr verändern muſs, und daſs sich von Versuchen an gelassenem Blut nicht unbedingt auf die Wärme desjenigen, welches noch in den Adern befindlich ist, schlieſsen läſst. In dem gelasse- nen Blut entsteht gleich ein Bestreben zum Ge- rinnen, eine Art von Zusammenziehung, die ohne Zweifel von der Systole des umlaufenden Bluts sehr verschieden und vielleicht nicht, wie jene, mit merklicher Entbindung von Wärme verbun- den d) A. a. O. p. 596.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/78>, abgerufen am 23.11.2024.