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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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finger k), Scarpa l), Reil m) und Carus n) an-
gestellten, unter sich und mit den meinigen, so
scheinen mir folgende Sätze die Summe dessen
zu seyn, was sich mit Wahrscheinlichkeit von der
innern Struktur dieser Theile angeben lässt.

Die Ganglien sind in einer doppelten Haut
eingeschlossen. Beyde bestehen aus verdichtetem
Zellgewebe und sind an verschiedenen Knoten
von verschiedener Dichtigkeit. Von ihrer grössern
oder geringern Stärke rührt die verschiedene Härte
der Knoten her.

Die meisten Ganglien zeichnen sich durch eine
röthliche Farbe vor den übrigen Theilen des Ner-
vensystems aus, die ohne Zweifel in einem gro-
ssen Reichthum an Blutgefässen ihren Grund hat.
An dieser Farbe nehmen auch die aus ihnen ent-
springenden Nerven bis auf eine gewisse Strecke
Antheil. Nerven, die selber keine Knoten haben,
sich aber mit den Knoten anderer Nerven ver-
binden, sind bis zu dieser Verbindung von wei-
sser, nach derselben aber von röthlicher Farbe.

Die Masse aller Nervenknoten ist weit grösser
als dass sie blos von den zu ihr gehenden Ner-

ven
k) De structura nervorum. Sect. I. §. 22 sq. Ibid.
l) Anatom. annotat. L. I. cap. 1.
m) Archiv für die Physiologie. B. VII. S. 219.
n) Versuch einer Darstellung des Nervensystems. S.
60 fg.

finger k), Scarpa l), Reil m) und Carus n) an-
gestellten, unter sich und mit den meinigen, so
scheinen mir folgende Sätze die Summe dessen
zu seyn, was sich mit Wahrscheinlichkeit von der
innern Struktur dieser Theile angeben läſst.

Die Ganglien sind in einer doppelten Haut
eingeschlossen. Beyde bestehen aus verdichtetem
Zellgewebe und sind an verschiedenen Knoten
von verschiedener Dichtigkeit. Von ihrer gröſsern
oder geringern Stärke rührt die verschiedene Härte
der Knoten her.

Die meisten Ganglien zeichnen sich durch eine
röthliche Farbe vor den übrigen Theilen des Ner-
vensystems aus, die ohne Zweifel in einem gro-
ſsen Reichthum an Blutgefäſsen ihren Grund hat.
An dieser Farbe nehmen auch die aus ihnen ent-
springenden Nerven bis auf eine gewisse Strecke
Antheil. Nerven, die selber keine Knoten haben,
sich aber mit den Knoten anderer Nerven ver-
binden, sind bis zu dieser Verbindung von wei-
ſser, nach derselben aber von röthlicher Farbe.

Die Masse aller Nervenknoten ist weit gröſser
als daſs sie blos von den zu ihr gehenden Ner-

ven
k) De structura nervorum. Sect. I. §. 22 sq. Ibid.
l) Anatom. annotat. L. I. cap. 1.
m) Archiv für die Physiologie. B. VII. S. 219.
n) Versuch einer Darstellung des Nervensystems. S.
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[328/0340] finger k), Scarpa l), Reil m) und Carus n) an- gestellten, unter sich und mit den meinigen, so scheinen mir folgende Sätze die Summe dessen zu seyn, was sich mit Wahrscheinlichkeit von der innern Struktur dieser Theile angeben läſst. Die Ganglien sind in einer doppelten Haut eingeschlossen. Beyde bestehen aus verdichtetem Zellgewebe und sind an verschiedenen Knoten von verschiedener Dichtigkeit. Von ihrer gröſsern oder geringern Stärke rührt die verschiedene Härte der Knoten her. Die meisten Ganglien zeichnen sich durch eine röthliche Farbe vor den übrigen Theilen des Ner- vensystems aus, die ohne Zweifel in einem gro- ſsen Reichthum an Blutgefäſsen ihren Grund hat. An dieser Farbe nehmen auch die aus ihnen ent- springenden Nerven bis auf eine gewisse Strecke Antheil. Nerven, die selber keine Knoten haben, sich aber mit den Knoten anderer Nerven ver- binden, sind bis zu dieser Verbindung von wei- ſser, nach derselben aber von röthlicher Farbe. Die Masse aller Nervenknoten ist weit gröſser als daſs sie blos von den zu ihr gehenden Ner- ven k) De structura nervorum. Sect. I. §. 22 sq. Ibid. l) Anatom. annotat. L. I. cap. 1. m) Archiv für die Physiologie. B. VII. S. 219. n) Versuch einer Darstellung des Nervensystems. S. 60 fg.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/340>, abgerufen am 19.05.2024.