drath gelöthet, der durch eine Glasröhre ging. Der eine Drath wurde mit der äussern, der andere mit der innern Belegung einer aus 49 Flaschen von sehr dünnem Glase bestehenden Batterie verbun- den, nachdem der lederne Ueberzug der Tafel vor- her mit Salzwasser getränkt worden war. Wurde die Batterie geladen und berührte eine Person die Tafel mit der einen Hand an der einen, mit der andern an der entgegengesetzten Belegung, so er- hielt sie einen ähnlichen Schlag wie vom Zitterro- chen, und, wenn die Belegung hinreichend stark war, auch dann, wenn sich die Tafel unter Wasser befand. Der künstliche Zitterrochen gab zwar auch einen Schlag, wenn man ihn nur mit Einer Hand an der einen Belegung berührte. Nach spätern Erfahrungen verhält sich aber der wirkliche Fisch auf dieselbe Weise.
Während Cavendish mit diesen Untersuchun- gen beschäftigt war, erhielt Welsh vier lebendige Zitteraale aus Surinam, woran es ihm glückte, auch das, was bisher zum völligen Beweise des elektrischen Ursprungs der Schläge dieses Fisches noch gefehlt hatte, elektrische Funken, sichtbar zu machen. Er leitete den Schlag durch einen, auf eine Glasscheibe geklebten und in der Mitte durchschnittenen Staniolstreifen, und sahe mit Pringle, Magellan und Ingenhouss den Fun- ken von der einen Hälfte des Streifens zur andern
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drath gelöthet, der durch eine Glasröhre ging. Der eine Drath wurde mit der äuſsern, der andere mit der innern Belegung einer aus 49 Flaschen von sehr dünnem Glase bestehenden Batterie verbun- den, nachdem der lederne Ueberzug der Tafel vor- her mit Salzwasser getränkt worden war. Wurde die Batterie geladen und berührte eine Person die Tafel mit der einen Hand an der einen, mit der andern an der entgegengesetzten Belegung, so er- hielt sie einen ähnlichen Schlag wie vom Zitterro- chen, und, wenn die Belegung hinreichend stark war, auch dann, wenn sich die Tafel unter Wasser befand. Der künstliche Zitterrochen gab zwar auch einen Schlag, wenn man ihn nur mit Einer Hand an der einen Belegung berührte. Nach spätern Erfahrungen verhält sich aber der wirkliche Fisch auf dieselbe Weise.
Während Cavendish mit diesen Untersuchun- gen beschäftigt war, erhielt Welsh vier lebendige Zitteraale aus Surinam, woran es ihm glückte, auch das, was bisher zum völligen Beweise des elektrischen Ursprungs der Schläge dieses Fisches noch gefehlt hatte, elektrische Funken, sichtbar zu machen. Er leitete den Schlag durch einen, auf eine Glasscheibe geklebten und in der Mitte durchschnittenen Staniolstreifen, und sahe mit Pringle, Magellan und Ingenhouss den Fun- ken von der einen Hälfte des Streifens zur andern
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drath gelöthet, der durch eine Glasröhre ging. Der
eine Drath wurde mit der äuſsern, der andere mit
der innern Belegung einer aus 49 Flaschen von
sehr dünnem Glase bestehenden Batterie verbun-
den, nachdem der lederne Ueberzug der Tafel vor-
her mit Salzwasser getränkt worden war. Wurde
die Batterie geladen und berührte eine Person die
Tafel mit der einen Hand an der einen, mit der
andern an der entgegengesetzten Belegung, so er-
hielt sie einen ähnlichen Schlag wie vom Zitterro-
chen, und, wenn die Belegung hinreichend stark
war, auch dann, wenn sich die Tafel unter Wasser
befand. Der künstliche Zitterrochen gab zwar auch
einen Schlag, wenn man ihn nur mit Einer Hand
an der einen Belegung berührte. Nach spätern
Erfahrungen verhält sich aber der wirkliche Fisch
auf dieselbe Weise.
Während Cavendish mit diesen Untersuchun-
gen beschäftigt war, erhielt Welsh vier lebendige
Zitteraale aus Surinam, woran es ihm glückte,
auch das, was bisher zum völligen Beweise des
elektrischen Ursprungs der Schläge dieses Fisches
noch gefehlt hatte, elektrische Funken, sichtbar
zu machen. Er leitete den Schlag durch einen,
auf eine Glasscheibe geklebten und in der Mitte
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/162>, abgerufen am 27.11.2024.
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