sen Umständen in Wasser, in Oel, und selbst noch in einer Kälte von -- 3° R. leuchtet.
Wenn man jetzt weiter die Lichterscheinun- gen der Leuchtkäfer mit denen der übrigen phos- phorescirenden Insekten, Mollusken, Würmer und Zoophyten vergleicht, so wird man nicht anstehen können, auch für die Ursache des Leuchtens der letztern wirklichen Phosphor anzunehmen. Bey allen diesen Wesen geht das Licht von einer Ma- terie aus, die bald nur auf einen einzelnen Theil beschränkt, bald über den ganzen Körper verbrei- tet ist, überhaupt aber von dem Thier oder Zoo- phyt abgesondert werden kann, und ihren Glanz andern Materien mittheilt; bey allen wird der Glanz durch Bewegung verstärkt, und bey allen, die eine Art von Athemholen äussern, hat dieses auf denselben Einfluss.
Wäre es richtig, was Macartneyl) beobach- tet haben will, dass bey der Phosphorescenz der Leuchtkäfer eine Wärme von 2° bis 3° F. entbun- den wird, so würde auch diese Thatsache ein wichtiger Beweis unserer Meinung seyn, ohnge- achtet Macartney selber annehmen zu müssen glaubt, dass jene Zunahme der Temperatur nicht Wirkung, sondern blos Begleiterin der Phospho- rescenz des Leuchtkäfers, und die Natur der leuch-
ten-
l) A. a. O. p. 284. 285.
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sen Umständen in Wasser, in Oel, und selbst noch in einer Kälte von — 3° R. leuchtet.
Wenn man jetzt weiter die Lichterscheinun- gen der Leuchtkäfer mit denen der übrigen phos- phorescirenden Insekten, Mollusken, Würmer und Zoophyten vergleicht, so wird man nicht anstehen können, auch für die Ursache des Leuchtens der letztern wirklichen Phosphor anzunehmen. Bey allen diesen Wesen geht das Licht von einer Ma- terie aus, die bald nur auf einen einzelnen Theil beschränkt, bald über den ganzen Körper verbrei- tet ist, überhaupt aber von dem Thier oder Zoo- phyt abgesondert werden kann, und ihren Glanz andern Materien mittheilt; bey allen wird der Glanz durch Bewegung verstärkt, und bey allen, die eine Art von Athemholen äuſsern, hat dieses auf denselben Einfluſs.
Wäre es richtig, was Macartneyl) beobach- tet haben will, daſs bey der Phosphorescenz der Leuchtkäfer eine Wärme von 2° bis 3° F. entbun- den wird, so würde auch diese Thatsache ein wichtiger Beweis unserer Meinung seyn, ohnge- achtet Macartney selber annehmen zu müssen glaubt, daſs jene Zunahme der Temperatur nicht Wirkung, sondern blos Begleiterin der Phospho- rescenz des Leuchtkäfers, und die Natur der leuch-
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l) A. a. O. p. 284. 285.
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sen Umständen in Wasser, in Oel, und selbst
noch in einer Kälte von — 3° R. leuchtet.
Wenn man jetzt weiter die Lichterscheinun-
gen der Leuchtkäfer mit denen der übrigen phos-
phorescirenden Insekten, Mollusken, Würmer und
Zoophyten vergleicht, so wird man nicht anstehen
können, auch für die Ursache des Leuchtens der
letztern wirklichen Phosphor anzunehmen. Bey
allen diesen Wesen geht das Licht von einer Ma-
terie aus, die bald nur auf einen einzelnen Theil
beschränkt, bald über den ganzen Körper verbrei-
tet ist, überhaupt aber von dem Thier oder Zoo-
phyt abgesondert werden kann, und ihren Glanz
andern Materien mittheilt; bey allen wird der
Glanz durch Bewegung verstärkt, und bey allen,
die eine Art von Athemholen äuſsern, hat dieses
auf denselben Einfluſs.
Wäre es richtig, was Macartney l) beobach-
tet haben will, daſs bey der Phosphorescenz der
Leuchtkäfer eine Wärme von 2° bis 3° F. entbun-
den wird, so würde auch diese Thatsache ein
wichtiger Beweis unserer Meinung seyn, ohnge-
achtet Macartney selber annehmen zu müssen
glaubt, daſs jene Zunahme der Temperatur nicht
Wirkung, sondern blos Begleiterin der Phospho-
rescenz des Leuchtkäfers, und die Natur der leuch-
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l) A. a. O. p. 284. 285.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/127>, abgerufen am 17.02.2025.
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