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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

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also entweder, und dies ist das Wahrscheinlichste,
nur unter gewissen Umständen eintreten, oder in
den, von Bruguiere und Flauguergues beobach-
teten Fällen von Theilen leuchtenden Holzes her-
gerührt haben, die den Würmern anklebten.

Beständiger ist das Leuchten der Nereiden,
wovon es mehrere phosphorescirende Arten giebt.
Die bekannteste ist die, von Vianelli z), Grise-
lini
a) und Adler b) beschriebene Nereis nocti-
luca L. Fünf andere Arten wurden von Spallan-
zani
c) im Ligustischen und Sicilischen Meer ent-
deckt. Das Leuchten der Nereis noctiluca ist nach
Griselini in der Gegend von Venedig am lebhaf-
testen im Sommer, vor einem Gewitter, beym
Südostwind und des Winters in Nächten, die auf
einen warmen Tag folgen. Die phosphorische
Materie theilt sich auch, wie die von andern
leuchtenden Thieren, nach dem Tode der Nereide
dem Wasser mit, und der Glanz sowohl des
Thiers, als der Auflösung jener Materie, wird durch
Bewegung lebhafter gemacht.

Unter den Crustaceen und Insekten besitzen
vorzüglich folgende ein phosphorisches Licht:

Eini-
z) Nuove scoperte intorno le luci nocturne dell' aqua
marina. Ven. 1749.
a) Observations sur la Scolopendre marine luisante.
Ven. 1750.
b) Linnei amoenitat. acad. Vol. III. p. 202.
c) Reisen in beyde Sicilien. Th. 4. S. 216.

also entweder, und dies ist das Wahrscheinlichste,
nur unter gewissen Umständen eintreten, oder in
den, von Bruguiere und Flauguergues beobach-
teten Fällen von Theilen leuchtenden Holzes her-
gerührt haben, die den Würmern anklebten.

Beständiger ist das Leuchten der Nereiden,
wovon es mehrere phosphorescirende Arten giebt.
Die bekannteste ist die, von Vianelli z), Grise-
lini
a) und Adler b) beschriebene Nereis nocti-
luca L. Fünf andere Arten wurden von Spallan-
zani
c) im Ligustischen und Sicilischen Meer ent-
deckt. Das Leuchten der Nereis noctiluca ist nach
Griselini in der Gegend von Venedig am lebhaf-
testen im Sommer, vor einem Gewitter, beym
Südostwind und des Winters in Nächten, die auf
einen warmen Tag folgen. Die phosphorische
Materie theilt sich auch, wie die von andern
leuchtenden Thieren, nach dem Tode der Nereide
dem Wasser mit, und der Glanz sowohl des
Thiers, als der Auflösung jener Materie, wird durch
Bewegung lebhafter gemacht.

Unter den Crustaceen und Insekten besitzen
vorzüglich folgende ein phosphorisches Licht:

Eini-
z) Nuove scoperte intorno le luci nocturne dell’ aqua
marina. Ven. 1749.
a) Observations sur la Scolopendre marine luisante.
Ven. 1750.
b) Linnei amoenitat. acad. Vol. III. p. 202.
c) Reisen in beyde Sicilien. Th. 4. S. 216.
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[96/0108] also entweder, und dies ist das Wahrscheinlichste, nur unter gewissen Umständen eintreten, oder in den, von Bruguiere und Flauguergues beobach- teten Fällen von Theilen leuchtenden Holzes her- gerührt haben, die den Würmern anklebten. Beständiger ist das Leuchten der Nereiden, wovon es mehrere phosphorescirende Arten giebt. Die bekannteste ist die, von Vianelli z), Grise- lini a) und Adler b) beschriebene Nereis nocti- luca L. Fünf andere Arten wurden von Spallan- zani c) im Ligustischen und Sicilischen Meer ent- deckt. Das Leuchten der Nereis noctiluca ist nach Griselini in der Gegend von Venedig am lebhaf- testen im Sommer, vor einem Gewitter, beym Südostwind und des Winters in Nächten, die auf einen warmen Tag folgen. Die phosphorische Materie theilt sich auch, wie die von andern leuchtenden Thieren, nach dem Tode der Nereide dem Wasser mit, und der Glanz sowohl des Thiers, als der Auflösung jener Materie, wird durch Bewegung lebhafter gemacht. Unter den Crustaceen und Insekten besitzen vorzüglich folgende ein phosphorisches Licht: Eini- z) Nuove scoperte intorno le luci nocturne dell’ aqua marina. Ven. 1749. a) Observations sur la Scolopendre marine luisante. Ven. 1750. b) Linnei amoenitat. acad. Vol. III. p. 202. c) Reisen in beyde Sicilien. Th. 4. S. 216.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/108>, abgerufen am 04.05.2024.