und hier wird sein hervorragendes Ende von der trichterförmigen Ausbreitung eines Canals umfasst, der mit den übrigen Canälen (den Nierenkel- chen) zusammenfliesst, und endlich mit drey oder vier Aesten in das Nierenbecken, eine den An- fang der Harnleiter bildende, häutige Erweiterung, übergeht.
Die beyden Nierenarterien sind die grössten und festesten unter allen, zu Absonderungsorga- nen gehenden Schlagadern. Sie entspringen un- mittelbar aus der Aorta, dringen mit mehrern grossen Aesten in den hohlen Theil der Nieren, und bilden Netze um die Grundflächen des Marks der kegelförmigen Theile, aus welchen eine Menge der feinsten Zweige schlangenförmig gekrümmt zur Rinde, und in geraderer Richtung zum Marke gehen. Diese setzen sich in die Venen fort, und unmittelbar aus den Verbindungszweigen beyder Gefässe entspringen die Bellinischen Röhren. Es findet hier also ein ähnlicher Bau wie in der Leber statt. Die Nierenvenen sammeln sich auf ähn- liche Art, wie sich die Arterien theilen, zu Aesten, und endlich auf jeder Seite zu einem einzigen, aus der Höhlung der Nieren in die untere Hohl- ader übergehenden Stamm f). Aus der hohlen Flä-
che
f)Autenrieth's Handb. der empirischen menschl. Physiol. Th. 2. S. 347 ff.
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und hier wird sein hervorragendes Ende von der trichterförmigen Ausbreitung eines Canals umfaſst, der mit den übrigen Canälen (den Nierenkel- chen) zusammenflieſst, und endlich mit drey oder vier Aesten in das Nierenbecken, eine den An- fang der Harnleiter bildende, häutige Erweiterung, übergeht.
Die beyden Nierenarterien sind die gröſsten und festesten unter allen, zu Absonderungsorga- nen gehenden Schlagadern. Sie entspringen un- mittelbar aus der Aorta, dringen mit mehrern groſsen Aesten in den hohlen Theil der Nieren, und bilden Netze um die Grundflächen des Marks der kegelförmigen Theile, aus welchen eine Menge der feinsten Zweige schlangenförmig gekrümmt zur Rinde, und in geraderer Richtung zum Marke gehen. Diese setzen sich in die Venen fort, und unmittelbar aus den Verbindungszweigen beyder Gefäſse entspringen die Bellinischen Röhren. Es findet hier also ein ähnlicher Bau wie in der Leber statt. Die Nierenvenen sammeln sich auf ähn- liche Art, wie sich die Arterien theilen, zu Aesten, und endlich auf jeder Seite zu einem einzigen, aus der Höhlung der Nieren in die untere Hohl- ader übergehenden Stamm f). Aus der hohlen Flä-
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f)Autenrieth’s Handb. der empirischen menschl. Physiol. Th. 2. S. 347 ff.
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[595/0611]
und hier wird sein hervorragendes Ende von der
trichterförmigen Ausbreitung eines Canals umfaſst,
der mit den übrigen Canälen (den Nierenkel-
chen) zusammenflieſst, und endlich mit drey oder
vier Aesten in das Nierenbecken, eine den An-
fang der Harnleiter bildende, häutige Erweiterung,
übergeht.
Die beyden Nierenarterien sind die gröſsten
und festesten unter allen, zu Absonderungsorga-
nen gehenden Schlagadern. Sie entspringen un-
mittelbar aus der Aorta, dringen mit mehrern
groſsen Aesten in den hohlen Theil der Nieren,
und bilden Netze um die Grundflächen des Marks
der kegelförmigen Theile, aus welchen eine Menge
der feinsten Zweige schlangenförmig gekrümmt
zur Rinde, und in geraderer Richtung zum Marke
gehen. Diese setzen sich in die Venen fort, und
unmittelbar aus den Verbindungszweigen beyder
Gefäſse entspringen die Bellinischen Röhren. Es
findet hier also ein ähnlicher Bau wie in der
Leber statt. Die Nierenvenen sammeln sich auf ähn-
liche Art, wie sich die Arterien theilen, zu Aesten,
und endlich auf jeder Seite zu einem einzigen,
aus der Höhlung der Nieren in die untere Hohl-
ader übergehenden Stamm f). Aus der hohlen Flä-
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Physiol. Th. 2. S. 347 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/611>, abgerufen am 22.11.2024.
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