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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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mit Salpetersäure entsteht, mit reinem Kali oder
Natrum sättigt, und diese Mischung, die krystal-
lisirt den Welterschen Bitterstoff ausmacht, er-
hitzt r).

Die Basis der Benzoesäure ist gewiss eine Mo-
difikation, oder ein Bestandtheil mehrerer anderer
thierischer und vegetabilischer Materien, die bis-
her für eigene Substanzen gegolten haben, beson-
ders der Gallussäure, der Milchzucker- und Harn-
säure. Alle diese Säuren haben mit einander ge-
mein, dass sie sich in Weingeist und kochendem
Wasser, nicht aber, oder nur in sehr geringer
Quantität, in kaltem Wasser auflösen, sich bey der
Destillation grösstentheils unverändert sublimiren,
und mit Salpetersäure digerirt in Sauerkleesäure
übergehen. Die Gallussäure und Milchzuckersäure
hauchen erhitzt auch den Geruch des Benzoehar-
zes aus, und die Blasensteinsäure hat die, eben-
falls ihre Verwandtschaft mit der Benzoesäure be-
weisende Eigenschaft, mit Salpetersäure gesättigt
und abgedampft eine rothe Materie zu geben, die

in
r) Fourcroy und Vauquelin beschreiben die mit
reinen Alkalien gesättigte Auflösung dieses Stoffs als
dunkel blutroth. Ich habe sie immer gelbbraun, oder
braunroth gefunden. Sie scheint sich aber freylich
nach der Stärke der Säure, der Reinheit des Alkali
und dem Grade der Digestionshitze zu verändern.
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mit Salpetersäure entsteht, mit reinem Kali oder
Natrum sättigt, und diese Mischung, die krystal-
lisirt den Welterschen Bitterstoff ausmacht, er-
hitzt r).

Die Basis der Benzoesäure ist gewiſs eine Mo-
difikation, oder ein Bestandtheil mehrerer anderer
thierischer und vegetabilischer Materien, die bis-
her für eigene Substanzen gegolten haben, beson-
ders der Gallussäure, der Milchzucker- und Harn-
säure. Alle diese Säuren haben mit einander ge-
mein, daſs sie sich in Weingeist und kochendem
Wasser, nicht aber, oder nur in sehr geringer
Quantität, in kaltem Wasser auflösen, sich bey der
Destillation gröſstentheils unverändert sublimiren,
und mit Salpetersäure digerirt in Sauerkleesäure
übergehen. Die Gallussäure und Milchzuckersäure
hauchen erhitzt auch den Geruch des Benzoehar-
zes aus, und die Blasensteinsäure hat die, eben-
falls ihre Verwandtschaft mit der Benzoesäure be-
weisende Eigenschaft, mit Salpetersäure gesättigt
und abgedampft eine rothe Materie zu geben, die

in
r) Fourcroy und Vauquelin beschreiben die mit
reinen Alkalien gesättigte Auflösung dieses Stoffs als
dunkel blutroth. Ich habe sie immer gelbbraun, oder
braunroth gefunden. Sie scheint sich aber freylich
nach der Stärke der Säure, der Reinheit des Alkali
und dem Grade der Digestionshitze zu verändern.
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[585/0601] mit Salpetersäure entsteht, mit reinem Kali oder Natrum sättigt, und diese Mischung, die krystal- lisirt den Welterschen Bitterstoff ausmacht, er- hitzt r). Die Basis der Benzoesäure ist gewiſs eine Mo- difikation, oder ein Bestandtheil mehrerer anderer thierischer und vegetabilischer Materien, die bis- her für eigene Substanzen gegolten haben, beson- ders der Gallussäure, der Milchzucker- und Harn- säure. Alle diese Säuren haben mit einander ge- mein, daſs sie sich in Weingeist und kochendem Wasser, nicht aber, oder nur in sehr geringer Quantität, in kaltem Wasser auflösen, sich bey der Destillation gröſstentheils unverändert sublimiren, und mit Salpetersäure digerirt in Sauerkleesäure übergehen. Die Gallussäure und Milchzuckersäure hauchen erhitzt auch den Geruch des Benzoehar- zes aus, und die Blasensteinsäure hat die, eben- falls ihre Verwandtschaft mit der Benzoesäure be- weisende Eigenschaft, mit Salpetersäure gesättigt und abgedampft eine rothe Materie zu geben, die in r) Fourcroy und Vauquelin beschreiben die mit reinen Alkalien gesättigte Auflösung dieses Stoffs als dunkel blutroth. Ich habe sie immer gelbbraun, oder braunroth gefunden. Sie scheint sich aber freylich nach der Stärke der Säure, der Reinheit des Alkali und dem Grade der Digestionshitze zu verändern. O o 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/601>, abgerufen am 22.11.2024.