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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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Von welcher Art ist nun jene mit dem Eisen
des Bluts verbundene Säure? Wir haben gesehen,
dass der Speichel eine Säure enthält, die mit sal-
petersaurer und schwefelsaurer Eisenauflösung eine
Flussigkeit giebt, welche ganz die Farbe des Bluts
hat v). Fände sich die nehmliche Substanz auch
im Blute, so würde wahrscheinlich diese jene
gesuchte Säure seyn.

Aus dem Speichel lässt sich die erwähnte Säure
unmittelbar sowohl vermittelst Weingeist, als
durch Wasser ausziehen. Dass sie auf diesem
einfachen Wege aus dem Blute zu erhalten seyn
wird, ist nach den obigen Erfahrungen über ihre fe-
ste Verbindung mit dem Eisen des noch aufgelösten
Cruors nicht zu erwarten. In der That sind auch
alle meine Versuche, sie auf dem nassen Wege
darzustellen, fruchtlos gewesen. Ich liess Cruor
von Ochsenblut in einer Lauge des ätzenden
Natrum bis zur Trockenheit kochen, und zog
den Rückstand mit Weingeist aus; ich kochte
Cruor mit Weingeist, und versuchte die fremdar-
tigen Säuren durch caustisches Natrum und koh-
lensauren Baryt abzuscheiden. Aber in keinem
dieser Versuche bekam ich die verlangte Säure.
Hingegen erhielt ich sie, wenn ich zwey Theile
pulverisirter Blutkohle mit einem Theil ätzenden
Natrum eine halbe Stunde mässig glühen liess,

und
v) M. vergl. §. 6. dieses Kap.

Von welcher Art ist nun jene mit dem Eisen
des Bluts verbundene Säure? Wir haben gesehen,
daſs der Speichel eine Säure enthält, die mit sal-
petersaurer und schwefelsaurer Eisenauflösung eine
Flussigkeit giebt, welche ganz die Farbe des Bluts
hat v). Fände sich die nehmliche Substanz auch
im Blute, so würde wahrscheinlich diese jene
gesuchte Säure seyn.

Aus dem Speichel läſst sich die erwähnte Säure
unmittelbar sowohl vermittelst Weingeist, als
durch Wasser ausziehen. Daſs sie auf diesem
einfachen Wege aus dem Blute zu erhalten seyn
wird, ist nach den obigen Erfahrungen über ihre fe-
ste Verbindung mit dem Eisen des noch aufgelösten
Cruors nicht zu erwarten. In der That sind auch
alle meine Versuche, sie auf dem nassen Wege
darzustellen, fruchtlos gewesen. Ich lieſs Cruor
von Ochsenblut in einer Lauge des ätzenden
Natrum bis zur Trockenheit kochen, und zog
den Rückstand mit Weingeist aus; ich kochte
Cruor mit Weingeist, und versuchte die fremdar-
tigen Säuren durch caustisches Natrum und koh-
lensauren Baryt abzuscheiden. Aber in keinem
dieser Versuche bekam ich die verlangte Säure.
Hingegen erhielt ich sie, wenn ich zwey Theile
pulverisirter Blutkohle mit einem Theil ätzenden
Natrum eine halbe Stunde mäſsig glühen lieſs,

und
v) M. vergl. §. 6. dieses Kap.
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[566/0582] Von welcher Art ist nun jene mit dem Eisen des Bluts verbundene Säure? Wir haben gesehen, daſs der Speichel eine Säure enthält, die mit sal- petersaurer und schwefelsaurer Eisenauflösung eine Flussigkeit giebt, welche ganz die Farbe des Bluts hat v). Fände sich die nehmliche Substanz auch im Blute, so würde wahrscheinlich diese jene gesuchte Säure seyn. Aus dem Speichel läſst sich die erwähnte Säure unmittelbar sowohl vermittelst Weingeist, als durch Wasser ausziehen. Daſs sie auf diesem einfachen Wege aus dem Blute zu erhalten seyn wird, ist nach den obigen Erfahrungen über ihre fe- ste Verbindung mit dem Eisen des noch aufgelösten Cruors nicht zu erwarten. In der That sind auch alle meine Versuche, sie auf dem nassen Wege darzustellen, fruchtlos gewesen. Ich lieſs Cruor von Ochsenblut in einer Lauge des ätzenden Natrum bis zur Trockenheit kochen, und zog den Rückstand mit Weingeist aus; ich kochte Cruor mit Weingeist, und versuchte die fremdar- tigen Säuren durch caustisches Natrum und koh- lensauren Baryt abzuscheiden. Aber in keinem dieser Versuche bekam ich die verlangte Säure. Hingegen erhielt ich sie, wenn ich zwey Theile pulverisirter Blutkohle mit einem Theil ätzenden Natrum eine halbe Stunde mäſsig glühen lieſs, und v) M. vergl. §. 6. dieses Kap.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/582>, abgerufen am 22.11.2024.