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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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wenn sie nicht in Uebermaass zugesetzt ist, ganz
mit dem gerinnenden Theil verbindet.

Die Ausscheidung des Alkali aus dem gerin-
nenden Theil des Eyweiss kann aber nicht nur
durch eine von aussen hinzukommende, sondern
auch durch eine von innen sich entwickelnde
Säure geschehen. Auf die letztere Art gerinnt
das Eyweiss in der Siedehitze und bey der frey-
willigen Trennung des Bluts. Bey dieser Schei-
dung ist es vermuthlich das im Blute befindliche
Eisenoxyd, das einen Theil seines Sauerstoffs ab-
tritt. Der Faserstoff hat dasselbe Ansehn wie
Eyweiss, das in einer alkalischen Lauge aufgelöst
und durch ein Metalloxyd niedergeschlagen ist.
Warum übrigens das Eisenoxyd des Bluts nur in
dem gelassenen Blut, und nicht während dieses
noch im Umlauf begriffen ist, seinen Sauerstoff
zum Theil fahren lässt, dies lässt sich freylich
nur aus der Einwirkung erklären, die der übrige
Organismus auf das Blut äussert, so lange dasselbe
noch einen Theil von ihm ausmacht. Indess frägt
es sich, ob nicht auch in dem circulirenden Blute
das Eyweiss schon einigermaassen geronnen ist?
und ob nicht die Blutkügelchen dieser coagulirte
Theil sind?

Wir kommen jetzt auf den Cruor, den noch
am wenigsten bekannten Theil des Bluts. So viel
ist ausgemacht, dass derselbe bey allen rothblüti-

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wenn sie nicht in Uebermaaſs zugesetzt ist, ganz
mit dem gerinnenden Theil verbindet.

Die Ausscheidung des Alkali aus dem gerin-
nenden Theil des Eyweiſs kann aber nicht nur
durch eine von aussen hinzukommende, sondern
auch durch eine von innen sich entwickelnde
Säure geschehen. Auf die letztere Art gerinnt
das Eyweiſs in der Siedehitze und bey der frey-
willigen Trennung des Bluts. Bey dieser Schei-
dung ist es vermuthlich das im Blute befindliche
Eisenoxyd, das einen Theil seines Sauerstoffs ab-
tritt. Der Faserstoff hat dasselbe Ansehn wie
Eyweiſs, das in einer alkalischen Lauge aufgelöst
und durch ein Metalloxyd niedergeschlagen ist.
Warum übrigens das Eisenoxyd des Bluts nur in
dem gelassenen Blut, und nicht während dieses
noch im Umlauf begriffen ist, seinen Sauerstoff
zum Theil fahren läſst, dies läſst sich freylich
nur aus der Einwirkung erklären, die der übrige
Organismus auf das Blut äussert, so lange dasselbe
noch einen Theil von ihm ausmacht. Indeſs frägt
es sich, ob nicht auch in dem circulirenden Blute
das Eyweiſs schon einigermaaſsen geronnen ist?
und ob nicht die Blutkügelchen dieser coagulirte
Theil sind?

Wir kommen jetzt auf den Cruor, den noch
am wenigsten bekannten Theil des Bluts. So viel
ist ausgemacht, daſs derselbe bey allen rothblüti-

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[563/0579] wenn sie nicht in Uebermaaſs zugesetzt ist, ganz mit dem gerinnenden Theil verbindet. Die Ausscheidung des Alkali aus dem gerin- nenden Theil des Eyweiſs kann aber nicht nur durch eine von aussen hinzukommende, sondern auch durch eine von innen sich entwickelnde Säure geschehen. Auf die letztere Art gerinnt das Eyweiſs in der Siedehitze und bey der frey- willigen Trennung des Bluts. Bey dieser Schei- dung ist es vermuthlich das im Blute befindliche Eisenoxyd, das einen Theil seines Sauerstoffs ab- tritt. Der Faserstoff hat dasselbe Ansehn wie Eyweiſs, das in einer alkalischen Lauge aufgelöst und durch ein Metalloxyd niedergeschlagen ist. Warum übrigens das Eisenoxyd des Bluts nur in dem gelassenen Blut, und nicht während dieses noch im Umlauf begriffen ist, seinen Sauerstoff zum Theil fahren läſst, dies läſst sich freylich nur aus der Einwirkung erklären, die der übrige Organismus auf das Blut äussert, so lange dasselbe noch einen Theil von ihm ausmacht. Indeſs frägt es sich, ob nicht auch in dem circulirenden Blute das Eyweiſs schon einigermaaſsen geronnen ist? und ob nicht die Blutkügelchen dieser coagulirte Theil sind? Wir kommen jetzt auf den Cruor, den noch am wenigsten bekannten Theil des Bluts. So viel ist ausgemacht, daſs derselbe bey allen rothblüti- gen N n 2

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/579>, abgerufen am 22.11.2024.