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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

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wie die Bären beym Gehen auf die ganze Fuss-
sohle tritt.

Am meisten ist indess der Blinddarm bey den
pflanzenfressenden Thieren und denen, die von
gemischter Nahrung leben, ausgebildet. Bey dem
Hasen und Kaninchen ist er länger als das ganze
Thier und inwendig hat er eine schneckenförmige,
von seiner Mündung bis zum entgegengesetzten
Ende fortgehende Klappe. Beym zweyhörnigen
Rhinoceros ist er, nach Sparrmann c), im Anfang
eben so weit und mehr als viermal so lang wie
der Magen. Bey den fleischfressenden Thieren ist
er durchgängig klein und von einfacher Bildung.

Bey den Vögeln giebt es ebenfalls einen
Blinddarm, und auch hier ist dieser Theil ge-
wöhnlich weit kürzer und weit einfacher bey den
fleischfressenden Arten, als bey den übrigen. Nicht
selten fehlt er bey jenen auch ganz. Die meisten
Vögel haben zwey Blinddärme, die sich beym An-
fang des Mastdarms in den Darmcanal öffnen d).
Doch ist diese Regel nicht allgemein. Eine Aus-
nahme von derselben habe ich unter andern bey
einer in der Gegend von Bremen gefangenen En-

ten-
c) Reise nach dem Vorgebirge der guten Hoffn, S.
415 ff.
d) Biol. Bd. 1. S. 232.
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wie die Bären beym Gehen auf die ganze Fuſs-
sohle tritt.

Am meisten ist indeſs der Blinddarm bey den
pflanzenfressenden Thieren und denen, die von
gemischter Nahrung leben, ausgebildet. Bey dem
Hasen und Kaninchen ist er länger als das ganze
Thier und inwendig hat er eine schneckenförmige,
von seiner Mündung bis zum entgegengesetzten
Ende fortgehende Klappe. Beym zweyhörnigen
Rhinoceros ist er, nach Sparrmann c), im Anfang
eben so weit und mehr als viermal so lang wie
der Magen. Bey den fleischfressenden Thieren ist
er durchgängig klein und von einfacher Bildung.

Bey den Vögeln giebt es ebenfalls einen
Blinddarm, und auch hier ist dieser Theil ge-
wöhnlich weit kürzer und weit einfacher bey den
fleischfressenden Arten, als bey den übrigen. Nicht
selten fehlt er bey jenen auch ganz. Die meisten
Vögel haben zwey Blinddärme, die sich beym An-
fang des Mastdarms in den Darmcanal öffnen d).
Doch ist diese Regel nicht allgemein. Eine Aus-
nahme von derselben habe ich unter andern bey
einer in der Gegend von Bremen gefangenen En-

ten-
c) Reise nach dem Vorgebirge der guten Hoffn, S.
415 ff.
d) Biol. Bd. 1. S. 232.
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[453/0469] wie die Bären beym Gehen auf die ganze Fuſs- sohle tritt. Am meisten ist indeſs der Blinddarm bey den pflanzenfressenden Thieren und denen, die von gemischter Nahrung leben, ausgebildet. Bey dem Hasen und Kaninchen ist er länger als das ganze Thier und inwendig hat er eine schneckenförmige, von seiner Mündung bis zum entgegengesetzten Ende fortgehende Klappe. Beym zweyhörnigen Rhinoceros ist er, nach Sparrmann c), im Anfang eben so weit und mehr als viermal so lang wie der Magen. Bey den fleischfressenden Thieren ist er durchgängig klein und von einfacher Bildung. Bey den Vögeln giebt es ebenfalls einen Blinddarm, und auch hier ist dieser Theil ge- wöhnlich weit kürzer und weit einfacher bey den fleischfressenden Arten, als bey den übrigen. Nicht selten fehlt er bey jenen auch ganz. Die meisten Vögel haben zwey Blinddärme, die sich beym An- fang des Mastdarms in den Darmcanal öffnen d). Doch ist diese Regel nicht allgemein. Eine Aus- nahme von derselben habe ich unter andern bey einer in der Gegend von Bremen gefangenen En- ten- c) Reise nach dem Vorgebirge der guten Hoffn, S. 415 ff. d) Biol. Bd. 1. S. 232. F f 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/469>, abgerufen am 22.11.2024.