den Speichel geschehen kann, und dieser nicht immer dazu hinreicht, müssen viele nährende Theile verloren gehen, die sonst durch den pan- kreatischen Saft wären assimilirt worden, und da- her muss dass Bedürfniss einer grössern Menge Nahrungsmittel eintreten.
§. 14. Die Leber und die Galle.
Mit dem pankreatischen Saft ergiesst sich zu- gleich in den Darmcanal die Galle, eine der merk- würdigsten Flüssigkeiten des thierischen Körpers, merkwürdig sowohl wegen ihrer chemischen Ei- genschaften, worin sie mit keinem andern thie- rischen Saft ganz übereinkömmt, als wegen der ausgezeichneten Bildung des Organs, worin sie er- zeugt wird.
Das letztere ist die Leber, das grösste unter allen secernirenden Organen. Den grössten Theil der rechten Hälfte des obern Raums der Bauch- höhle, und selbst einen Theil der linken Hälfte einnehmend, und durch bänderartige Fortsätze des Bauchfells befestigt, liegt sie bey dem Men- schen unmittelbar unter dem Zwerchfell und auf den meisten der übrigen Eingeweide des Unter- leibs. Sie ist oben gewölbt, unten ausgehöhlt, auf dieser untern Fläche durch mehrere Furchen, worin die Stämme ihrer Gefässe liegen, abgetheilt,
mit
den Speichel geschehen kann, und dieser nicht immer dazu hinreicht, müssen viele nährende Theile verloren gehen, die sonst durch den pan- kreatischen Saft wären assimilirt worden, und da- her muſs daſs Bedürfniſs einer gröſsern Menge Nahrungsmittel eintreten.
§. 14. Die Leber und die Galle.
Mit dem pankreatischen Saft ergieſst sich zu- gleich in den Darmcanal die Galle, eine der merk- würdigsten Flüssigkeiten des thierischen Körpers, merkwürdig sowohl wegen ihrer chemischen Ei- genschaften, worin sie mit keinem andern thie- rischen Saft ganz übereinkömmt, als wegen der ausgezeichneten Bildung des Organs, worin sie er- zeugt wird.
Das letztere ist die Leber, das gröſste unter allen secernirenden Organen. Den gröſsten Theil der rechten Hälfte des obern Raums der Bauch- höhle, und selbst einen Theil der linken Hälfte einnehmend, und durch bänderartige Fortsätze des Bauchfells befestigt, liegt sie bey dem Men- schen unmittelbar unter dem Zwerchfell und auf den meisten der übrigen Eingeweide des Unter- leibs. Sie ist oben gewölbt, unten ausgehöhlt, auf dieser untern Fläche durch mehrere Furchen, worin die Stämme ihrer Gefäſse liegen, abgetheilt,
mit
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0428"n="412"/>
den Speichel geschehen kann, und dieser nicht<lb/>
immer dazu hinreicht, müssen viele nährende<lb/>
Theile verloren gehen, die sonst durch den pan-<lb/>
kreatischen Saft wären assimilirt worden, und da-<lb/>
her muſs daſs Bedürfniſs einer gröſsern Menge<lb/>
Nahrungsmittel eintreten.</p></div><lb/><divn="5"><head>§. 14.<lb/>
Die Leber und die Galle.</head><lb/><p>Mit dem pankreatischen Saft ergieſst sich zu-<lb/>
gleich in den Darmcanal die Galle, eine der merk-<lb/>
würdigsten Flüssigkeiten des thierischen Körpers,<lb/>
merkwürdig sowohl wegen ihrer chemischen Ei-<lb/>
genschaften, worin sie mit keinem andern thie-<lb/>
rischen Saft ganz übereinkömmt, als wegen der<lb/>
ausgezeichneten Bildung des Organs, worin sie er-<lb/>
zeugt wird.</p><lb/><p>Das letztere ist die <hirendition="#g">Leber</hi>, das gröſste unter<lb/>
allen secernirenden Organen. Den gröſsten Theil<lb/>
der rechten Hälfte des obern Raums der Bauch-<lb/>
höhle, und selbst einen Theil der linken Hälfte<lb/>
einnehmend, und durch bänderartige Fortsätze<lb/>
des Bauchfells befestigt, liegt sie bey dem Men-<lb/>
schen unmittelbar unter dem Zwerchfell und auf<lb/>
den meisten der übrigen Eingeweide des Unter-<lb/>
leibs. Sie ist oben gewölbt, unten ausgehöhlt,<lb/>
auf dieser untern Fläche durch mehrere Furchen,<lb/>
worin die Stämme ihrer Gefäſse liegen, abgetheilt,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">mit</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[412/0428]
den Speichel geschehen kann, und dieser nicht
immer dazu hinreicht, müssen viele nährende
Theile verloren gehen, die sonst durch den pan-
kreatischen Saft wären assimilirt worden, und da-
her muſs daſs Bedürfniſs einer gröſsern Menge
Nahrungsmittel eintreten.
§. 14.
Die Leber und die Galle.
Mit dem pankreatischen Saft ergieſst sich zu-
gleich in den Darmcanal die Galle, eine der merk-
würdigsten Flüssigkeiten des thierischen Körpers,
merkwürdig sowohl wegen ihrer chemischen Ei-
genschaften, worin sie mit keinem andern thie-
rischen Saft ganz übereinkömmt, als wegen der
ausgezeichneten Bildung des Organs, worin sie er-
zeugt wird.
Das letztere ist die Leber, das gröſste unter
allen secernirenden Organen. Den gröſsten Theil
der rechten Hälfte des obern Raums der Bauch-
höhle, und selbst einen Theil der linken Hälfte
einnehmend, und durch bänderartige Fortsätze
des Bauchfells befestigt, liegt sie bey dem Men-
schen unmittelbar unter dem Zwerchfell und auf
den meisten der übrigen Eingeweide des Unter-
leibs. Sie ist oben gewölbt, unten ausgehöhlt,
auf dieser untern Fläche durch mehrere Furchen,
worin die Stämme ihrer Gefäſse liegen, abgetheilt,
mit
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/428>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.